Wilkens kann Metelen einfach

von Fabian Renger

(14.04.23) Die Anfangsviertelstunde war noch relativ gut. Die letzte Chance der Partie in der tiefsten Nachspielzeit gehörte Matellia Metelen ebenfalls. Und der Rest des Auswärtsspiels beim TuS St. Arnold? "Dazwischen waren wir, höflich gesagt, schlecht", rümpfte Metelens Coach Thomas Dauwe mit der Nase. Am Ende stand eine 1:2 (1:1)-Pleite der Matellia. In St. Arnold feierte man derweil Maurice Wilkens ab. Der hatte es zuletzt sehr schwer, aber glänzte nun gegen seinen Lieblingsgegner mit einem Doppelpack.

"Er hat in der letzten Zeit aufgrund von Verletzungen und Krankheit kaum trainiert - und wenn er da war, nicht immer so, wie es der Trainer vielleicht wünscht", sagte TuS-Trainer Hasan Ürkmez, der letztlich jedoch seinem Bauchgefühl folgte. Beim 1:1 im Hinspiel hatte Wilkens nämlich St. Arnolds Hütte besorgt. Deswegen durfte es Wilkens von Beginn an probieren - und er zahlte das Vertrauen zurück.

Metelen startet stark - und baut dann ab

Aber gehen wir es der Reihe nach an. Die Anfangsphase gehörte eindeutig den Gästen. Die wirkten galliger, spritziger, nahmen die Zweikämpfe an. St. Arnold wirkte noch etwas unausgeschlafen. Veit Wähning oder auch Daniel Ernsting näherten sich dem St. Arnolder Gehäuse zaghaft an, ihre Versuche aus der Distanz waren aber eher aus der Kategorie 'gut gedacht, aber nicht gut gemacht'. Mit dem ersten richtig guten Angriff ging stattdessen St. Arnold in Front: Carlos Hyneck tanzte ein paar Gegenspieler aus, steckte die Kugel fein durch die Abwehrkette durch zu Wilkens, der mit dem 1:0 vollendete (15.). Fein gespielt. "Die erste Viertelstunde gehörte uns, nach dem Tor haben wir völlig den Faden verloren", so Dauwe.

Umso überraschender, dass die Gäste ausglichen: TuS-Torwart Tolga Ari eilte nach einem langen Ball der Matellia aus seinem Kasten, faustete die Kugel weg und rasselte mit  Justus Kottig zusammen. Referee Philipp Romahn entschied - wohl eher zu Unrecht - auf Foulspiel des Torwarts. Daniel Ernsting glich per Elfmeter aus (28.).

Kurz nach dem Wiederanpfiff fällt das 2:1

Das war zeitgleich das Halbzeitresultat. In der Pause wurde Ürkmez - wie schon während der ersten Halbzeit - lauter. Wirklich zufrieden stellte ihn das Ganze nicht. Offenbar wirkte die Predigt. Kurz nach Wiederanpfiff setzte sich Luca Hyneck auf der linken Seite durch und flankte flach und scharf in die Mitte. Gäste-Goalie Carl Kötterheinrich hielt die Murmel nicht fest, ließ abklatschen und Wilkens staubte ab - 2:1 (51.). Metelens Auftritt wurde trotzdem nicht besser. So ziemlich alles habe gefehlt, so Dauwe. St. Arnold verpasste derweil aber das 3:1 oder 4:1.

Unrühmlich: In der 69. Minute mähte David Wähning Carlos Hyneck mit beiden Beinen völlig um. In der Mitte des Spielfelds, eigentlich ohne Not. Romahn zeigte berechtigterweise Rot. Das half den Gästen komischerweise auf die Sprünge. Sie warfen nochmal alles nach vorne, bei St. Arnold machte nicht mehr jeder die Meter nach hinten. Und mit dem Abpfiff wäre es fast so weit gewesen:  Fabian Holtkamp flankte von der linken Seite, der Ball kam passend vor die Füße von Gäste-Kapitän Philipp Brüning. Der rutschte jedoch aus und traf die Kugel nicht richtig (90+5.). Kein später Punktgewinn mehr.

TuS St. Arnold - Matellia Metelen 2:1 (1:1)
1:0 Wilkens (15.), 1:1 Ernsting (28./FE)
2:1 Wilkens (51.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Metelens David Wähning (Grobes Foulspiel/69.)