Klasings Bilderbuch-Debüt

von Christian Lehmann

(24.04.23) Für seine eigentliche Mannschaft konnte Jonas Klasing zuletzt nicht mehr gegen den Ball treten. Die U19 der JSG Hauenhorst/St. Arnold hat sich im Laufe der Saison aufgelöst. Zuletzt spielte der Stürmer mehrfach bei der Hauenhorster Dritten in der Kreisliga C mit und erzielte in drei Spielen sechs Tore. Weil die erste Mannschaft der Germania derzeit ohnehin die Zweite im Kampf um den Klassenerhalt unterstützt, kam er am Sonntag erstmals in der A-Liga zum Einsatz - und feierte ein malerisches Debüt. Beim 1:0 (1:0)-Erfolg über den TuS St. Arnold erzielte der Youngster das Tor des Tages.

"Jonas ist ein verstecktes Talent. So ein bisschen hatten wir ihn schon auf dem Schirm. Für sein Alter ist er körperlich schon sehr weit, an ein paar taktischen Dingen müssen wir noch arbeiten. Wir jonglieren momentan ein bisschen mit dem Spielermaterial. Dafür, dass wir in dieser Konstellation noch nie zusammen gespielt haben, läuft es ganz gut", sagte Germanias Co-Trainer Daniel Kamping nach dem Spiel. Neben Klasing stand auch Falk Rudolph aus der Reserve in der Startelf und machte seine Sache gut.

Kesluhoglus "Phantom-Tor"

In der 25. Minute stand Klasing genau dort, wo ein Stürmer stehen muss. Christian Ebbeler war über die rechte Bahn durchgebrochen und hatte den Ball scharf in die Mitte geflankt, wo der Offensivmann nur noch den Fuß hinhielt. Kurios wurde es einige Minuten später, als Anil Kesluhoglu den Ball nach einem Eckball im Tor unterbrachte - oder doch nicht? Die Kugel soll vom Torgestänge wieder zurück ins Feld gesprungen sein, habe aber den Torstrich definitiv überschritten, beteuerte Kamping. Die Gelehrten waren sich nicht einig, Schiedsrichter Steffen Rauß jedenfalls hatte die Kugel nicht drin gesehen. "Er hat in der Halbzeit gesagt, er konnte es nicht einwandfrei erkennen. Deshalb kein Vorwurf. Wenn es eine spielentscheidende Szene gewesen wäre, hätten wir uns geärgert. So können wir drüber lachen", befand Kamping.

Sein Team verpasste es in der zweiten Halbzeit, die sich ergebenden Räume in einigen Umschaltsituationen besser zu nutzen. So wurde es hinten raus nochmal kribbelig. Schnapper Niklas Lütke-Harmölle lenkte den Ball im Eins-gegen-Eins gegen Andre Fischer mit einem Sensationsreflex an die Latte (88.). Es war die beste Chance der Gäste, die schon kurz vor Ende des ersten Durchgangs in Person von Luca Hyneck den Ausgleich auf dem Fuß gehabt hatten (43.). Nach Wiederbeginn forderten die Gäste nach einem vermeintlichen Foulspiel Robin Thielemanns an Luca Hyneck vergeblich einen Elfmeterpfiff.

"Wir hatten in der zweiten Halbzeit die Möglichkeiten auszugleichen, unterm Strich war der Hauenhorster Sieg aber nicht unverdient", sagte TuS-Coach Hasan Ürkmez den Kollegen der Münsterländischen Volkszeitung.

Germania Hauenhorst - TuS St. Arnold     1:0 (1:0)
Tor: 1:0 Klasing (25.)