Wenn es individuelle Fehler nicht gäbe

von Hannah Opitz

(29.08.22) Die Sportfreunden Gellendorf hatten das Spiel eigentlich soweit in der Hand. Wenn es individuelle Fehler nicht gäbe, wäre das vermutlich auch so geblieben. Stattdessen drehte Matellia Metelen das Spiel um 180 Grad und siegte mit 3:1 (0:1). Wie verrückt kann Fußball eigentlich sein?

"Wir wollten auf Konter warten und die Fehler der Gellendorfer ausnutzen. Einziges Problem: Gellendorf hat in der ersten Halbzeit kaum Fehler gemacht", sagte Metelens Coach Thomas Dauwe. Dadurch bekamen die Gäste deutlich mehr Ballbesitz, den sie in Chancen umwandelten. Nils Holthaus setzte einen Kopfball über das Tor, Patrick Bruns schoss auf kürzester Distanz den gegnerischen Torwart ab und Ole Lüttmann donnerte die Kugel ebenfalls drüber. "Wir waren echt überlegen. Die Chancen haben wir trotzdem nicht genutzt", sagte Gellendorfs Trainer Georg Fettich. 

"Das war ein extrem guter Zeitpunkt"

In der 37. Minute dann die Erlösung: Cornelius Vorreiter knallte die Kugel aus 20 Metern auf das gegnerische Tor. Der Schuss wurde leicht abgefälscht und senkte sich über Torwart Carl Kötterheinrich ins Tor (1:0). "Die Führung war echt nicht unverdient", sagte Dauwe. In die zweite Halbzeit kamen die Gastgeber dann insgesamt besser rein. Maximilian Prantler gewann den Ball im Aufbau der der Gellendorfer, schaltete blitzschnell und spielte die Kugel zu Daniel Ernsting. Der stand alleine vor dem Tor von Robin Gaebelein und schob zum 1:1 ein (47.). "Das war natürlich ein extrem guter Zeitpunkt", sagte Dauwe.

Danach häuften sich die individuellen Fehler der Gäste. Beim 2:1 fehlte die Absprache zwischen Gellendorfs Torwart und Innenverteidiger, wodurch Justus Kotting freie Bahn hatte und traf (74.). Die Gastgeber erhöhten nach einem Ballgewinn im Mittelfeld. Kotting und Bernd Wesseling spielten sich durch Doppelpässe bis in den gegnerischen Strafraum. Dort zog Wesseling zum 3:1 ab (82.). "Wir haben einfach durch unsere eigenen Böcke das Spiel verloren", ärgerte sich Fettich. Dennoch lobte er den 20 jährigen Tom Reckers, der über die gesamte Spielzeit versuchte, den Karren aus dem Dreck zu ziehen und das Heft in die Hand zu nehmen. 

Matellia Metelen - SF Gellendorf     3:1 (0:1)
0:1 Vorreiter (37.), 1:1 Ernsting (47.),
1:2 Kottig (74.), 1:3 Weßeling (82.)