Kreisliga A
Den Sportfreunden fehlt es an Glück
von Wenke Feldmann
(14.03.25) "Hättest du mich gestern angerufen, hätte ich aufgelegt." Klare Worte von Alexander Meß, Trainer der Sportfreunde Gellendorf, der seinen Unmut nicht versteckte. Der FSV Ochtrup besiegte seine Mannschaft mit 2:1 (1:0). Doch der Endstand schien gerade für die Gäste einen bitteren Beigeschmack zu haben.
Die Partie begann hitzig. Beide Mannschaften waren am Drücker - dann der erste Schocker des Spiels. Ochtrup spielte einen langen Ball über die linke Seite auf Tim Niehues, der ein Laufduell mit dem Gellendorfer Robin Jaroniec einging. Jaroniec verlor - und zog die Grätschen-Notbremse. Schiri Louis Wegmann zückte ohne zu zögern die Rote Karte (23.). Unumstritten? Nicht so ganz. "Da wurde eindeutig der Ball zuerst gespielt", war sich Meß sicher. Aber nun gut - Gellendorf war ab dem Zeitpunkt jedenfalls nur noch zu zehnt. Etwa zehn Minuten später erzielte Ochtrup dann den ersten Treffer. Hannes Ruhkamp traf nach einer Ecke von Nico Paßlick (31.).
Gellendorf ließ zahlreiche Torchancen liegen
Kurz nach der Halbzeitpause glich Fabio da Costa Pereira erneut aus einer Standardsituation heraus zum 1:1 aus. In der Folges eines Eckballs nahm Ole Lüttmann den Ball an und traf den Pfosten - im zweiten Anlauf netzte dann Knipser da Costa Pereira die Pille ein (53.).
Gellendorf ließ sich nicht anmerken, die Mannschaft in Unterzahl zu sein und dominierte das Geschehn über große Strecken. "Ole Lüttmann zum Beispiel hatte mehrfache Torchancen und läutete einige ein. Fabio hat auch zweimal den Pfosten getroffen", erzählte Meß. "Wir hätten trotz Unterzahl 5:1 gewinnen können." Auch Nico Schmerling räumte ein, dass die Sportfreunde klar überlegen waren. "Wir haben überhaupt keine Ruhe ins Spiel bekommen. Ein katastrophaler Fehlpass jagte den nächsten."
Vogelwilde Ochtruper und bärenstarke Gellendorfer
In den letzten zwanzig Minuten dann ein Kopfballduell, das das Spiel letzten Endes entschied. SF-Kapitän Sergej Hatzenbühler ging wuchtig in den Kopfball, traf Ochtrups Nico Paßlick im Duell und brachte ihn zu Boden - Elfmeter. Dem Körperbau der beiden nach zu urteilen ein Kampf der Giganten. Jannik Hannekotte verwandelte den Strafstoß eiskalt für die Töpferstädter (73.). Wieder nicht ganz unumstritten aus Sicht des Gellendorfer Trainers. Auch Schmerling meinte: "Man kann ihn geben, aber als Gellendorfer Trainer hätte ich auch gesagt, dass man ihn definitiv nicht geben sollte."
Meß nahm es sich dennoch nicht, den Hut vor der eigenen Elf zu ziehen. "Wir haben eine Top-Mentalität trotz der Unterzahl bewiesen, sowas kann einem eigentlich das Genick brechen. Aber wir waren bärenstark", lobte er. Schmerling im Umkehrschluss war eindeutig unzufrieden: "Das war wirklich vogelwild, was wir da veranstaltet haben. Eines unserer schlechteste Spiele überhaupt." Aber: Die Ochtruper verloren in letzter Zeit knapp, belohnten sich nicht für solide Leistungen. Man kann also auch mal Glück haben. "Ich habe mich bei Gellendorfs Trainer entschuldigt. Mehr kann ich auch nicht machen", so Schmerling. Bei den Sportfreunden hingegen steigt der Frust aufgrund der ausbleibenden Belohnung - die Punkte aber steigen nicht.
FSV Ochtrup - SF Gellendorf 2:1 (1:0)
1:0 Ruhkamp (31.), 1:1 da Costa Pereira (53.),
2:1 Hannekotte (73.)
Bes. Vorkommnisse: Rote Karte für Gellendorf Robin Jaroniec (23.)