Punkteteilungen sind sexy

Weitere enge Partien gab es in Reckenfeld und Altenrheine. In Altenrheine jubelten die Zuschauer über das vierte Unentschieden des Spieltages – inklusive Last-Minute-Ausgleich und insgesamt vier Treffern. In Reckenfeld musste sich der SCR dem Spitzenreiter knapp geschlagen geben. Den einzigen Heimsieg feierte Neuenkirchens Dritte.

Alles in allem bot der Spieltag also so ziemlich alles, was Fußball ausmacht: Platzverweise, knappe Duelle, Eigentore und späte Tore. Für die Zuschauer galt: Wer beim richtigen Spiel war, kam voll auf seine Kosten.

Quickies, 9. Spieltag

Germania Hauenhorst II - Skiclub Rheine I 1:1 (0:0)
Die Chancenverwertung lässt grüßen – und das auf beiden Seiten. Das Gästeteam um den spielenden Co-Trainer Florian Hacker legte eine sehr zerfahrene erste Halbzeit hin. „Da sind wir überhaupt nicht ins Spiel gekommen“, meinte er. Hauenhorst dominierte die Partie und hätte auch nach mehreren Möglichkeiten in Führung gehen können, „wenn nicht gar müssen“. Einmal standen die Hauenhorster sogar 16 Meter vor dem Tor völlig frei, bewahrten aber keine Nerven. Zu Beginn der zweiten Halbzeit änderte sich erst mal wenig, und Hauenhorst traf durch Luis Westhoff verdient zur Führung. „Die ersten fünf Minuten haben wir komplett gepennt“, ärgerte sich Hacker. Für den Skiclub wirkte der Gegentreffer als Wachrüttler. Nach taktischer Umstellung spielten sich die Gäste einige Chancen heraus und belohnten sich in Person von Chris Haking mit dem Ausgleich. Beide Teams hatten in der Schlussphase noch Chancen auf den Sieg. Bei den Hausherren fehlte an diesem Tag einfach das nötige Spielglück, und bei Rheine versagten Jonas Gosebruch im Eins-gegen-eins mit dem Torwart die Nerven. Somit blieb es bei einer gerechten Punkteteilung. „Ich würde also sagen, es war ein verdientes Unentschieden“, lautete die Aussage des Spielertrainers nach dem Spiel.
Tore: 1:0 Westhoff (47.), 1:1 Haking (78.)

FCE Rheine II - SW Weiner 1:1 (1:0)
Nur spielerische Klasse reicht nicht für drei Punkte. Obwohl Thorsten Weis mit der spielerischen Leistung seiner Rheiner Jungs zufrieden war, schafften sie es nicht, den Heimdreier einzufahren. Es war ein umkämpfter Punkt für beide Teams. In der Partie brachte Julian Laurenz Rheine früh in Führung – die perfekte Ausgangslage für ein Heimspiel gegen eine Mannschaft, die sich laut Weis „durchaus berechtigt darauf beworben hat, den Rückweg in die A-Liga zu finden.“ Nach dem Führungstreffer versäumte die FCE-Reserve die Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Mit dem Wiederbeginn ließ sich Rheine von der starken kämpferischen Leistung Weiners beeindrucken und verlor dadurch ein wenig die spielerische Linie. Weis kommentierte: „Wir wissen, dass wir kämpferisch nicht besser sind als viele Teams der Liga, und wenn wir unsere spielerischen Vorteile nicht ausnutzen, kann es auch mal eng werden.“ So sollte es dann auch kommen: Zunächst erhielt Weiners Kapitän Gerrit Löcker die Gelb-Rote Karte. Diese Überzahl nutzten die Hausherren allerdings nicht, sondern holten sich selbst die glattrote Karte. Gleichzahl herrschte also wieder auf dem Platz. Tief in der Nachspielzeit glichen die Gäste schließlich durch Frank Lenfert aus. „Dass wir dann den späten Ausgleich kassieren, ist ärgerlich, bricht uns aber letztendlich auch keinen Zacken aus der Krone. Unterm Strich sind wir also nicht unzufrieden damit“, waren die abschließenden Worte des Rheiner Coaches.
Tore: 1:0 Laurenz (5.), 1:1 Lenfert (90+4.)
Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rot für Gerrit Löcker (wdh. Foulspiel/72.),  Rot für Rheines "Matze" Bültel (grobes Foulspiel/85.)

Westfalia Bilk - SF Gellendorf II 1:1 (1:0)
„Ein Punkt gewonnen, zwei verloren“, sagte Bilks Coach Clemens Gude zum eher enttäuschenden Ergebnis für die Westfalia. Die Hausherren kamen sehr gut in die Partie, und ein Kopfballtor von Uwe Löbbering nach einer Ecke von Jonas Schmerling sorgte früh für die Führung. Danach hatte Bilk alles im Griff und gewann dank eines guten Pressings „gefühlt 90 Prozent“ der Bälle in der gegnerischen Hälfte. Viel Ertrag brachten diese Ballgewinne jedoch nicht. „Wir haben viele falsche Entscheidungen getroffen und hatten spielerisch wenig Lösungen mit dem Ball. Das müssen wir auf jeden Fall noch verbessern“, ärgerte sich Gude. Dennoch gab es genug Chancen, um die Führung auszubauen. Die Schlüsselszene ereignete sich laut Gude kurz nach der Pause: Innerhalb kürzester Zeit trafen die Gastgeber die Unterkante der Latte und den Pfosten. „Das waren eigentlich zwei Tausendprozentige Chancen“, meinte der Trainer der Westfalia. Gellendorf roch seine Chance, und die mangelhafte Chancenverwertung Bilks rächte sich. Die Sportfreunde kamen durch ein unglückliches Eigentor von Torben Guhle-Löfler zum Ausgleich. „Extrem bitter. Er gehörte ansonsten zu unseren besten Spielern an diesem Nachmittag“, so Gude zum Eigentor. Nach dem Ausgleich warf Bilk alles nach vorne, doch Gude meinte: „An diesem Tag hätten wir wahrscheinlich noch zwei Stunden spielen können und hätten das Tor nicht getroffen.“ Er ergänzte: „Dieses Spiel hat gezeigt, dass wir uns gerade im spielerischen Bereich noch verbessern müssen, wenn wir höheren Ansprüchen gerecht werden wollen.“ Trotzdem ist man in Bilk mit den bislang 17 Punkten der laufenden Saison sehr zufrieden.
Tore: 1:0 Löbbering (3.), 1:1 Guhle-Löfler (70./ET)

Außerdem spielten:

SG Elte - Emsdetten 05 III 1:3 (1:2)
Tore: 0:1 Yetiskin (9.), 1:1 Krämer (12.), 1:2 Krasniqi (27.),
1:3 Yetiskin (71.)

SC Reckenfeld - 1. FC Nordwalde II 1:2 (0:0)
Tore: 0:1 Knapp (49.), 1:1 Schmelter (51.),
1:2 Brinkmann (73.)

SuS Neuenkirchen III - Borghorster FC III 4:2 (1:1)
Tore: 1:0 Charif (6.), 1:1 Vollrath (10./ET),
1:2 Hülsmann (50.), 2:2 Wesselmeier (76.),
3:2 Wesselmeier (85.), 4:2 Vollrath (90.)

SC Altenrheine III - Skiclub Rheine II 2:2 (1:1)
Tore: 1:0 Giese (3.), 1:1 Engelkes (41.),
1:2 Schlösser (65.), 2:2 Koussaybani (90+1./E)