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Der TuS St. Arnold und Niklas Nentwig (l.) vermöbelten am 3. Spieltag SuS Neuenkirchen IV. Danach stellten Björn Kuipers und Co. ihr Spielsystem um. Und überzeugten.
Portu und Cornelius Vorreiter (r.) ließen schon viel liegen.
Während Eugen Gauser (l.) und Emsdetten 05 II sich langsam finden, hecheln Björn Middelhoven und die SF Gellendorf der Musik hinterher.

An der Spitze ist es muckelig


Von Christian Lehmann

(23.10.15) Man sagt ja gemeinhin, dass sich nach etwa einem Drittel einer Saison ablesen lässt, wohin die Reise geht. Für die Teams in der Kreisliga B1 scheint das nicht zuzutreffen. An der Ligaspitze geht es unheimlich eng zu. Den Tabellenersten Borussia Emsdetten II und SuS Neuenkirchen IV auf Rang sechs trennen nur drei Zähler. Was? Ja, der Aufsteiger um Michael und Matthias Dirkes hält tatsächlich Tuchfühlung zur Spitze! Wer wird denn nun Meister? Wir schauen genauer hin.

Borussia Emsdetten II (Platz 1, 19 Punkte, 23:9 Tore)
"Wir sind noch nicht auf dem Niveau angekommen, das uns in der letzten Saison ausgezeichnet hat", sagt Trainer André Wöstemeyer. Seine Mannschaft steht zwar mit einem Spiel weniger als das Gros der Konkurrenz an der Spitze, hat aber die schwierigsten Aufgaben, etwa gegen den SV Mesum II, noch vor sich. "Da haben wir das Glückslos gezogen", blickt "Wöste" auf das Spitzenspiel am 31. Oktober voraus. Er befürchtet, dass SVM-Trainer Sebastian Menzel gegen sein Team auf einige Akteure des spielfreien Landesligateams wird zurückgreifen können und hofft selbst auf Verstärkung "von oben". Von der Klasse seiner Truppe ist der Coach dennoch überzeugt. "Ich habe bisher noch keine Mannschaft gesehen, die stärker war als wir." Und das, obwohl Neuzugang Manuel Lanfer trotz sieben Toren aus sieben Spielen noch Anlaufschwierigkeiten habe. "Er ist mit sich selbst unzufrieden", sagt Wöstemeyer über den bulligen Stürmer, der von Emsdetten 05 II kam. Weil die Borussen lieber über außen spielen, kann der Offensivmann seine größte Stärke, das Festmachen von langen Bällen, nicht so häufig einbringen. Wöstemeyer: "Die Jungs brauchen noch ein bisschen, um zu verstehen, wie er spielt."
Heimspiel-Titelchance-Prognose: 75 Prozent

TuS St. Arnold (2. Platz, 17 Punkte, 28:12 Tore)
Vor der Saison hatte Neu-Coach Georg Fettich Platz fünf anvisiert. Dass seine Elf nun auf Rang zwei so gut dasteht, macht ihn selbst ein wenig baff. Um auch am Ende für eine Top-Platzierung infrage zu kommen, müsse seine junge Truppe - nur drei Spieler haben die 25-Jahre-Marke überschritten - cleverer und abgebrüühter auftreten. "Wir neigen dazu, immer wieder nach vorn zu jagen, obwohl wir's gar nicht müssten." Vor allem die Leistungen der vorseniorierten A-Jugendlichen Carlos Hyneck und Niklas Birkhahn nötigten Fettich Respekt ab. Bleibt diese Mannschaft  in dieser oder ähnlicher Konstellation beisammen, gehört ihr die Zukunft. 
Heimspiel-Titelchance-Prognose: 30 Prozent.

SC Altenrheine II (3. Platz, 17 Punkte, 26:15 Tore)
Wie St. Arnold steht auch die SCA-Reserve etwas überraschend so weit oben im Klassement. Allerdings hat sie mit Kai Sandmann auch einen Spieler im Kader, der den Unterschied macht. Dass der überkreislich erfahrene Topstürmer (erzielte 12 von 26 Toren) für sein Team kaum zu ersetzen ist, belegte die 2:5-Niederlage gegen Türk Rheine zuletzt. Der Opens internal link in current windowGrund für Sandmanns Fehlen hätte aus Altenrheiner Sicht bitterer nicht sein können. Die Elf von Coach Marc Stellmacher besteht aber nicht nur aus Kai Sandmann. Vor allem im Offensivbereich, nach St. Arnold erzielten die Kanalkicker die meisten Tore der Liga, stimmt es.
Heimspiel-Titelchance-Prognose: 40 Prozent

Skiclub Rheine (4. Platz, 17 Punkte, 21:14 Tore)
Immer wieder wollten die Rheinenser in den letzten Jahren den großen Wurf schaffen. Immer wieder fanden sie sich jedoch nur im Mittelmaß wieder. Seit der Verpflichtung von Thomas Sandmann als neuem Coach ist das anders. Stück für Stück robben sich die Jungs von der B70 wieder an die Topteams ran. Das haben die Clubberer vor allem ihren Leitwölfen Marcel Rottewert, Christian Möller und Giacomo Sandmann zu verdanken. Mitunter fehlt der Mannschaft aber immer noch die Konstanz. Als bester Beweis hierfür diente die 0:2-Pleite gegen Neuenkirchen IV. Mit einem Sieg, und der war fest eingeplant, hätte der Club an die Spitze springen können.
Heimspiel-Titelchance-Prognose: 50 Prozent

SV Mesum II (5. Platz, 16 Punkte, 25:9 Tore)
Schon allein die Tatsache, dass die Mesumer Reserve in der Vorsaison das Relegationsspiel bestritt und sich personell alles andere als verschlechtert hat, machte sie im Vorfeld der Saison zum Titelaspiranten. Obwohl es zuletzt in Neuenkirchen - immer wieder dieser SuS - einen Dämpfer gab, ist die Truppe von Sebastian Menzel weiterhin auf einem guten Kurs. Fragt man die Konkurrenz, wer Meister wird, fällt fast immer der Name Mesum. Emsdetten 05-Spielertrainer Timur Cingöz sagt: "Fußballerisch haben mich bisher einzig und allein die Mesumer überzeugt." Die gute Jugendarbeit der letzten Jahre spielt der SVM-Reserve dabei in die Karten. Auf Verstärkung von Norbert Tillars Landesligatruppe ist die Reserve eigentlich gar nicht mal zwingend angewiesen. Eigentlich.
Heimspiel-Titelchance-Prognose: 75 Prozent

SuS Neuenkirchen IV (6. Platz, 16 Punkte, 18:17 Tore)
Am 2. Spieltag widerfuhr dem Aufsteiger das, was man gemeinhin wohl Lehrgeld zahlen nennt: Gegen den TuS St. Arnold lief die Mannschaft von Michael und Matthias Dirkes offenen Auges in ihr Verderben und ging mit 0:7 baden. Hernach stellten die Neuenkirchener ihr Spiel radikal um und setzen auf eine stabile Defensive. Der Lohn: sieben Spiele in Serie ohne Niederlage! "Das war der Schuss vor den Bug zur richtigen Zeit", sagt Michael Dirkes heute. Er spekuliert, dass viele Teams seine Truppe bisher auf die leichte Schulter genommen haben. "Wenn du gegen 'ne Vierte spielst, darfst du nicht verlieren, sonst blamierst du dich. Das haben viele im Hinterkopf." Vom Saisonziel wollen die Jungs vom Haarweg, deren größter Trumpf laut ihrem Coach der große Teamgeist ist, trotzdem nicht ein Stück abrücken. "Ich sehe uns irgendwo zwischen Platz 7 und 11", so Dirkes. Auch vor dem Spiel gegen den Neunplatzierten aus Gellendorf dürfe man nicht den Fehler machen, sich als Favoriten zu sehen: "Wir fühlen uns in der Außenseiterrolle sehr wohl."
Heimspiel-Titelchance-Prognose: 5 Prozent

Portu Rheine (7. Platz, 15 Punkte, 22:7 Tore)
Keine Frage, fußballerisch gehört der Kreisliga A-Absteiger zur absoluten Spitze in der Liga. Die Mannschaft von Joel Marinho und Tino Sampaio bringt aber noch nicht konstant Ergebnisse auf die Platte. Die jüngste Niederlage in St. Arnold war zwar erst die erste der gesamten Saison, doch Portu spielt zu oft nur remis - und das gegen Ditib Türk Rheine, die SF Gellendorf und Neuenkirchen IV - allesamt wohl keine Truppen, die noch für den Titel infrage kommen. Seit dem 20. September warten die Jungs von der Schleupe nunmehr auf einen Sieg. Wird also höchste Zeit, gegen den FCE III am Sonntag zu punkten.
Heimspiel-Titelchance-Prognose: 40 Prozent

Emsdetten 05 II (8. Platz, 13 Punkte, 20:16 Tore)
Nach ernüchternden Ergebnissen aus den ersten sechs Spielen gab Neu-Spielertrainer Timur Cingöz die Order aus, nicht mehr nach oben zu schauen. Seither läuft es am Wasserturm. Die neu zusammengewürfelte Truppe, in der unter anderem mit Cingöz, Francesco Catanzaro, Erhan Saritekin, Ramadan Moussa oder Saim Kilicaslan zahlreiche höherklassig erfahrene Fußballer kicken, scheint sich peu à peu an die ungewohnte Spielklasse zu gewöhnen. "Wir hatten 15 Neuzugänge, das braucht seine Zeit", meint Cingöz, der nicht nur ergebnistechnisch klare Fortschritte sieht. Die großen Löcher im Defensivverbund, die Cingöz auf fehlende Kommunikation und mangelhaftes Verschieben seiner Truppe zurückführt, wurden weitestgehend gestopft. Einzig die mangelhafte Chancenverwertung ist Cingöz noch ein Dorn im Auge. Ihm selbst fällt die neue Rolle als Spielertrainer noch nicht ganz so leicht. "Beim Training halte ich mich immer etwas zurück, gucke mir vieles von außen an. Bei den Spielen übergebe ich dann die komplette Verantwortung an Erkan Saritekin. Ich versuche dann, den Mund zu halten und mich auf mein Spiel zu konzentrieren." Momentan fällt das deutlich leichter, weil die Mannschaft die Vorgaben immer besser umsetzt. Ein weiteres Nullfünf-Plus: Der Spielplan spricht für die Dettener, die außer gegen Mesum schon alle Topteams gespielt haben.
Heimspiel-Titelchance-Prognose: 70 Prozent

Sportfreunde Gellendorf (9. Platz, 10 Punkte, 14:16 Tore)
So richtig zu erklären ist es nicht, dass die Sportfreunde im Klassement unter ferner liefen der Musik hinterherhinken. Auch Trainer Holger Schäperklaus, der zuletzt mit hervorragender Trainingsbeteiligung seine Vorstellungen umsetzen konnte, weiß nicht so recht, woran es liegt. Ihm waren in der letzten Saison die vielen Gegentore ein Dorn im Auge, deshalb stärkte er seine Defensive. Nun fehlt es vorn an der Durchschlagskraft. Fünf Niederlagen aus neun Spielen - das ist kein Wert, um oben mitzumischen.
Heimspiel-Titelchance-Prognose: 5 Prozent


Den Teams Ditib Türk Rheine, Germania Hauenhorst II, GW Rheine II, Eintracht Rodde II, FC Eintracht Rheine III und Amisia Rheine II räumen wir in unserer Prognose keine Titelchancen ein.

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Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 25    108:22 68  
2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    VfL Billerbeck 25    70:23 62  
5    VfB Alstätte 25    65:21 62  

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