Zweiter Akt, Auftritt Skiclub

von Christian Lehmann

(26.10.17) Genüsslich nippten Spieler und Verantwortliche des Skiclub Rheine am vergangenen Sonntag an ihrem Bierchen und verfolgten die dramatische Partie der Sportfreunde Gellendorf gegen Eintracht Rodde. Nach dem spielfreien Wochenende steigt der Tabellenführer nun ins Vierer-Roulette um die Vorherrschaft in der B1 ein. Das nächste Spitzenspiel steigt in Rodde, die Eintracht empfängt die Truppe von Thomas Sandmann und Joel Marinho mit extrem breiter Brust. Während diesmal spielfreie Reckenfelder scouten können, muss Gellendorf die erste Ligapleite aus den Gliedern schütteln und die Pflichtaufgabe bei Kellerkind Burgsteinfurt III meistern.


Germania Hauenhorst II - Amisia Rheine II (Sonntag, 13 Uhr)
Ein herber Rückschlag im Kampf um Platz fünf ereilte die Germania am vergangenen Wochenende. Erwin Garmanns Team verlor unglücklich, aber auch aufgrund einer schwachen Leistung bei Emsdetten 05 III. Im kleinen Derby gegen die Amisen - die Bezirksligateams lassen anschließend die Muskeln spielen - muss ein Sieg her für die Germanen. In 26 Duellen seit 2004 kann Hauenhorst 17 Siege verbuchen, Amisia gewann achtmal. Amisia hat seit dem 3:2-Auftaktsieg in Elte kein Spiel mehr gewonnen und ist auf den vorletzten Platz abgerutscht.
Heimspiel-Tipp: Klare Kiste für Germania - 3:0.

SV Burgsteinfurt III - Sportfreunde Gellendorf (Sonntag, 13 Uhr)
Der Stachel saß bei den Gellendorf nach der unglücklichen Spitzenspiel-Pleite tief. Doch bisher ist nur eines von sechs Spielen gegen die drei großen Kontrahenten gespielt, erst neun von 28 Partien insgesamt bestritten. "Dieses Spiel hat nicht die Saison entschieden", ist sich SFG-Coach Martin Wilmer sicher. Nach dem ersten Rückschlag der Saison muss er sein Team aufbauen. Kellerkind Burgsteinfurt III scheint da gerade recht zu kommen, denn gegen die vermeintlich "Kleinen" sahen die Sportfreunde in dieser Spielzeit bisher sehr gut aus. Es gilt, die Verunsicherung aus den Köpfen der Spieler zu bekommen. SVB III-Coach Andreas Wilhelm hingegen hofft auf Bonuspunkte: "Wir hatten kein leichtes Auftakt-Programm. Trotzdem haben wir aus meiner Sicht vier Punkte zu wenig gesammelt. Ich hoffe, dass die Jungs sich jetzt gefangen haben. Vielleicht gelingt uns gegen Gellendorf ja die Sensation."
Heimspiel-Tipp: Die Sensation bleibt aus - 0:3.

GW Rheine II - SW Weiner II (Sonntag, 13 Uhr)
So langsam kommen die Schotthocker ins Rollen. Co-Trainer Christian Erdmann weiß, dass GW sich gegen das Kellerkind aus der Weiner keinen Ausrutscher erlauben darf. "Auch da rechnen wir uns etwas aus", sagt er selbstbewusst. Trotzdem warnt er vor der Robustheit des Gegners und erinnert an die Partie gegen die SG Elte: "Auch da haben wir uns in den Zweikämpfen abkochen lassen." Weiners Trainer Marc Bethge musste zuletzt reichlich Kirschen essen, wirft aber die Flinte nicht ins Korn. "Ich glaube, dass wir zwei Mannschaften hinter uns lassen können", erklärt er. Mit der Einstellung seines Teams war er zuletzt zufrieden. Positiv sei zudem, dass mit Sechser Marius Heitmann ein Schlüsselspieler zurück erwartet wird. "Er wird uns gut tun", ist sich Bethge sicher. Allerdings hat sein Team in Testspielen gegen Grün-Weiß in der Vergangenheit auch "regelmäßig fünf, sechs Stück" kassiert.
Heimspiel-Tipp: Fünf, sechs Stück werden's nicht. Aber drei. 3:0.

SV Mesum II - Emsdetten 05 III (Sonntag, 13 Uhr)
Nicht Fisch, nicht Fleisch ist die jüngste Ausbeute der Gastgeber aus dem Hassenbrock. Viel wichtiger als der Blick auf die Tabelle ist Übungsleiter Dirk Sterthaus aber ohnehin die Weiterentwicklung seiner Mannschaft: "Wir haben auch noch andere Ziele", sagt er. Um im Klassement trotzdem aus den Socken zu kommen, fordert er aus den kommenden Partien gegen Emsdetten 05 III und Hauenhorst II sechs Punkte: "Die muss man schlagen!" Die kann man schlagen, glaubt hingegen Nullfünf-Coach Sven Klein. "Der Gegner ist für mich eine kleine Wundertüte. Letzten Endes liegt's aber an uns. Zeigen wir eine Leistung wie gegen Burgsteinfurt, wird's schwierig. Gegen die Mannschaften, die hinter uns stehen, tun wir uns generell schwer."
Heimspiel-Tipp: Mesums Fabio Pinto erwischt einen Sahnetag - 3:1.

Vorwärts Wettringen III - SC Altenrheine II (Sonntag, 13.15 Uhr)
Die Gastgeber wollen sich auf Platz fünf halten und sich von den Verfolgern absetzen. Hierzu ist ein Sieg gegen die SCA-Zwote nötig. "Wir werden wieder sehr offensiv agieren!", verspricht Vorwärts-Coach Daniel Epker. Er weiß aber auch: "Altenrheine hat eine sehr spielstarke Truppe." Das spiegelt sich bei Marc Stellmachers Jungs allerdings bisher zu selten auch in Ergebnissen wider. "Die momentane Situation hat einen Vorteil, wir können die ganzen jungen Bünsels spielen lassen. Darauf, diese Spieler ranzuführen, liegt derzeit unser Haupt-Augenmerk", sagt der Coach. Er hätte lieber eine andere Aufgabe vor der Brust, weiß er doch, wie unangenehm die Männer aus dem Hiärtken zu bespielen sind. "Wettringen war für uns immer ein A...loch-Gegner. Nicht falsch verstehen, das sind alles ganz nette Jungs, aber ihre Spielweise passt nicht zu uns. Da haben wir uns immer schwer getan." Die Bilanz spricht eine andere Sprache: Von den 14 Spielen seit 2004 gewann der SCA neun, Vorwärts nur drei. In der Vorsaison holten die Kanalkicker allerdings nur einen Punkt aus Hin- und Rückspiel.
Heimspiel-Tipp: Der SCA besiegt den Fluch - 1:2.

Eintracht Rodde - Skiclub Rheine (Sonntag, 15 Uhr)
Das Leckerli des 12. Spieltages steigt im Clemens Holthaus-Stadion. Insgesamt 16 Mal gab es diese Paarung, acht Rodder Siegen stehen bei drei Punkteteilungen fünf Skiclub-Erfolge gegenüber. Während Rodde daheim bereits Federn ließ, haben die Gäste auswärts all ihre Spiele mit dem imposanten Torverhältnis von 18:2 gewonnen. Skiclub-Trainer Thomas Sandmann hat das Spiel des Gegners in Gellendorf genau verfolgt und bereits einen Plan in der Tasche. Den Auftakt zu den "Wochen der Wahrheit" geht der Übungsleiter erstaunlich defensiv an. "Auch wenn mir das jetzt keiner abkauft: Ich wäre mit vier Punkten aus den drei Spitzenspielen schon einverstanden. In der letzten Saison haben wir alle Spitzenspiele verloren, das darf uns nicht wieder passieren", so Sandmann. Er darf tief stapeln, schließlich hält er derzeit alle Trümpfe in der Hand. Selbst bei einer hohen Niederlage kann an diesem Sonntag niemand den Tabellenführer vom Platz an der Sonne vertreiben. Dass die drei Kontrahenten im Titelkampf am Wochenende vor ihren Partien gegen Rodde stets spielfrei haben und so Stärken und Schwächen des Gegners ausgiebig studieren können, schmeckt Edelbusch nicht: "Das finde ich mehr als unglücklich. Trotzdem wollen wir mit breiter Brust nach vorne gehen. Es wird ein ähnliches Spiel wie das gegen Gellendorf, das wird richtig an die Substanz gehen. Aber wir spielen in unserem Wohnzimmer, da soll der Skiclub men kommen!"
Heimspiel-Tipp: Auch dieses Spiel wird nahezu episch - in der 93. Minute erzielt Marcel Rottewert das 3:3.

SG Elte - Fortuna Emsdetten II (Sonntag, 15 Uhr)
Fernab des Spitzenspiel-Trubels rangeln Aufsteiger Elte und Schlusslicht Fortuna II um immens wichtige Punkte für den Klassenerhalt. Von einem Pflichtsieg will Eltes Coach Björn Middelhoven derweil gar nichts wissen. "Ich will nicht unnötig Druck aufbauen. Müssen müssen lähmt die Füße. In der Vorbereitung haben wir schon einmal gegen Fortuna gespielt. Da haben wir 3:2 gewonnen, aber sie waren die klar bessere Mannschaft. Das sollte für uns Warnung genug sein", erläutert er. Positiv stimmt ihn, dass Torjäger Zeyno Iflazoglu wohl wieder einsatzfähig ist. Fortunen-Coach Michel Spichala, dessen Team versucht, spielerisch in der Liga mitzustinken, dafür aber zuletzt häufig mit vielen Gegentoren bestraft wurde, will seinen Stiefel weiter durchziehen und so in Elte was mitnehmen. "Ich denke, dass da was für uns drin ist."
Heimspiel-Tipp: Fortuna rackert, Elte spielt es cleverer - 3:1.