Eklat bei Germanias Derbysieg

von Christian Lehmannn

(29.10.17) Bis etwa zehn Minuten vor Schluss war das Derby zwischen Germania Hauenhorst II und Amisia Rheines Reserve (2:1) eine wenig dramatische Angelegenheit. Dann ging es plötzlich richtig zur Sache. In der Nachspielzeit sorgte dann eine Szene vor der Hauenhorster Bank für einen handfesten Eklat.

Nachdem ein Amise versucht hatte, den Ball im Spiel zu halten - die Fahne blieb unten, der Pfiff von Schiedsrichter Christian Schlarmann blieb aus - entschied sich Hauenhorsts Coach Erwin Garmann zu einem Kurz-Comeback als Spieler und stiebitzte die Murmel. Infolge der anschließenden Tumulten wurde der Trainer hinter das Gestänge geschickt, wegen Meckerns sah zudem Amisias Jens Sandmann die Gelb-Rote Karte (90.+2). Nach Spielschluss kassierte der aufgebrachte Amisen-Coach Jean-Jacques Vaßholz zudem eine harte Rote Karte, weil er sich über die Aktion des Trainerkollegen lautstark echauffierte. 

"Zu der Szene sage ich nichts"

Nach der Partie hatte Vaßholz eine ganz dicke Krawatte und verordnete sich selbst ein Schweigegelübde. "Zu der Szene sage ich nichts", erklärte er. Garmann war sich indes keiner Schuld bewusst: "Der Ball ist im Aus, also nehm' ich den auf. Dass die Amisen das anders sehen, ist logisch."

Dass es in der Schlussphase überhaupt erst so hektisch geworden war, hatten sich die Gastgeber selbst zuzuschreiben. "Wir haben es uns selber schwer gemacht, das war spielerisch nicht so dolle", sagte Garmann. Er kreidete seiner Mannschaft an, dass diese ihre Chancen nicht genutzt hatte. "Irgendwann kriegst Du dann hinten einen."

Knobloch hat den Ausgleich auf dem Fuß

Kurz vor der Pause hatte Luis Westhoff die Germania nach einem Foul an Fabian Schridde per Strafstoß in Führung geschossen (1:0/41.), kurz nach Wiederbeginn gewann Jens Bäumer nach einem langen Ball von Schnapper Lukas Garmann das Laufduell und erhöhte auf 2:0 (48.). Nach einem klaren Foul von Maurice Garmann an Lamin Trawally verkürzte Fabian Unewisse vom Elfmeterpunkt auf 1:2 aus Gästesicht (81.). Kurz vor dem Ende stand dann noch einmal Lukas Knobloch völlig blank vor der Bude, doch statt direkt abzuschließen, versuchte er noch einen Haken und verlor den Ball (88.). 

Vaßholz beschrieb die Szene mit drei Worten treffend: "Zu viel nachgedacht." Seine Spielanalyse fiel kurz aus: "Wir sind nicht zwingend genug vorne. Schade, in den letzten Minuten wäre mehr möglich gewesen."

Germania Hauenhorst II - Amisia Rheine II     2:1 (1:0)
1:0 Westhoff (41./FE), 2:0 Bäumer (48.),
2:1 Unewisse (81.)
Gelb-Rote Karte: Amisias J. Sandmann (90.+2)
Rote Karte: Hauenhorsts Trainer E. Garmann (90.+2)
Rote Karte: Amisias Trainer Vaßholz (nach Spielende)