Skiclub-Standards zünden

von Christian Lehmann

(15.03.18) Auch wenn der klare 4:1 (2:1)-Erfolg über Germania Hauenhorst II anderes vermuten lässt, hatte der Skiclub Rheine am Mittwochabend im Jahnstadion eine richtig harte Nuss zu knacken. Gegen freche, mutige Germanen brauchten die Gastgeber vier Standards, um ihre Tore zu erzielen.

"Das war heute unser Faustpfand", wusste auch Thomas Sandmann, Trainer des nun auf neun Zähler enteilten Spitzenreiters. Die Konkurrenz aus Rodde und Gellendorf hat allerdings noch zwei bzw. vier Spiele weniger auf dem Konto. Den Gegner lobte der Skiclub-Coach explizit: "Sie haben es richtig gut gemacht und keinen schlechten Fußball gespielt." Kein Kraut gewachsen war allerdings gegen Ricardo vaz Gomez und Giacomo Sandmann, die von Hauenhorst meist nur per Foulspiel gestoppt werden konnten. Und mit ruhenden Bällen können sie halt etwas anfangen, die Clubberer.

In der Anfangsphase diktierte der Favorit wie erwartet das Spiel und kam durch vaz Gomes sowie Patrick Engelkes, dessen Abschluss Fabian Schnippe auf der Linie klärte, und Matthias Löcke per Kopf zu guten Möglichkeiten. Erwin Garmanns Germania ließ sich jedoch nicht einschüchtern, lief früh an und belohnte sich nach einem schönen Spielzug und Flanke Jens Bäumers mit dem 0:1 durch Ole Liemann (39.). "Danach haben wir zehn Minuten lang die Kontrolle verloren", meinte Sandmann. 

Trainer verliert Kiste Bier

Als aber Niklas Heckmann den Ball nach Freistoß Giacomo Sandmanns aus dem Halbfeld geschickt über den Scheitel rutschen lassen und das 1:1 erzielt hatte (39.), gewann der Club die Kontrolle zurück. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit verlor Trainer Sandmann dann eine Kiste Bier. Als Jan Brüning zum Freistoß aus 25 Metern antrat, sagte dieser: "Den macht der nie!" Ersatzspieler Niklas Kockmann hielt dagegen, und gewann die Wette (45.+1). 

Zu Beginn des zweiten Durchgang hätte Luis Westhoff 18 Meter vor dem Tor aus zentraler Position abziehen können, er wählte jedoch den Abspielversuch - die falsche Entscheidung (47.). Das 3:1, wieder durch Jan Brüning, war dann eine fast exakte Dublette seines ersten Treffers - und sorgte für klare Verhältnisse (48.). "Die hat er beide genau in den Kick gesetzt. Da gab es nix zu verteidigen", meinte Garmann. Als dann noch Niklas Heckmann nach einer Ecke am kurzen Pfosten die langen Gräten in den Ball hielt, war der Sieg im Kasten (4:1/67.). 

Hauenhorsts Trainer war trotz Pleite angetan vom Auftritt seiner Elf: "Das war locker um zwei Tore zu hoch. Unser Einsatz war hundertprozentig, auch das Passspiel war richtig klasse. Wir waren in der ersten Halbzeit mindestens ebenbürtig. Aus dem Spiel heraus hatte Skiclub kaum Torchancen." 

Skiclub Rheine - Germania Hauenhorst II     4:1 (2:1) 
0:1 Liemann (26.), 1:1 Heckmann (39.),
2:1 Brüning (45.+2), 3:1 Brüning (48.),
4:1 Heckmann (57.)