Rodde hat die Hand an der Schale

von Christian Lehmann

(07.05.18) Zwei Spitzenspiele, zwei Siege - Eintracht Rodde hat nach dem 1:0 (0:0)-Auswärtserfolg beim Skiclub Rheine eine exzellente Ausgangssituation im Meisterschaftskampf. Der Dreier beim Mitkonkurrenten war höchst glücklich, nicht nur, weil Manuel Lübke erst in der Nachspielzeit einen Wahnsinns-Strahl zum Lucky Punch auspackte.

Skiclub-Coach Thomas Sandmann standen Schock und Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. "Es ist immer derselbe Sch..." Wie schon in den vergangenen Jahren fehlte dem Aufstiegsaspiranten in einem Do-or-Die-Spiel das im Fußball elementarste: ein Tor. "Ich kann's mir nicht erklären. Wir treffen einfach in so wichtigen Spielen nicht. Das Schlimme ist, dass ich meinen Frust an niemandem auslassen kann", scherzte der Coach, dessen Frau am Sonntagabend unter seiner schlechten Laune leiden musste. Schiedsrichter Christoph Schulte hatte tadellos gepfiffen, die Skiclub-Fans unter den 250 Zuschauern frenetisch angefeuert, und auch zwischen den Trainerbänken gab's kein Theater. Sandmann gratulierte seinem Gegenüber Meik Edelbusch nach dem Spiel fair zum Sieg.

Lübkes Traumtor

"Das war mir auch wichtig. Das ist Fußball, wir spielen hier keinen Krieg", betonte der siegreiche Coach. Er räumte ein, dass der Sieg "vom Spielverlauf her schmutzig" war. "Wir kamen eigentlich nicht für einen Dreier infrage." Denn die besseren Torchancen und mehr Spielanteile hatten die Hausherren gehabt, bevor Julian Determeyer in der ersten Minute der Nachspielzeit den Ball gegen Patrick Heeke vertändelte. Dieser flankte zu Lübke, der den Ball mit vollem Risiko in den Giebel nagelte (0:1/90.+1).

Im ersten Durchgang war beiden Teams die Anspannung und Verkrampfung deutlich anzumerken. Nach zwei Minuten ließ Roddes Schnapper Gerrit Lammers den Ball nach einer Flanke von Julian Brüning durch die Flossen rutschen, Ricardo vaz Gomes war überrascht und jagte die Murmel über das Tor. Auch im weiteren Verlauf des Spiels gaben die Hausherren den Takt vor, Torchancen gab es jedoch kaum. Kurz vor der Pause hätte Roddes Hendrik Krümberg nach einer Ecke den ersten Stich machen können, doch auch er spitzelte das Leder mit der Pieke drüber (35.). 

Lammers überragend

Die zweite Halbzeit hatte dann mehr Fußball zu bieten. Vor allem in der Schlussphase entfachte der Skiclub massiven Druck und verzeichnete zahlreiche Chancen durch Ricardo Gomes, Giacomo Sandmann und Michael Machnitzke. Den dicksten Hochkaräter vereitelte der nun brillante Lammers gegen den durchgebrochenen Niklas Heckmann (80.). "Er war einfach überragend. So etwas habe ich selten gesehen", schwärmte Edelbusch von seinem Schlussmann. Und so nahmen die Dinge ihren Lauf...

Glückwünsche zur Meisterschaft nimmt Edelbusch noch lange nicht an. "Jetzt den Schalter wieder umzulegen, wird schwer", sagt er vor dem Duell gegen den SC Reckenfeld. An den letzten beiden Spieltagen warten Pflichtaufgaben bei Fortuna Emsdetten II und gegen SW Weiner II. 

Skiclub Rheine - Eintracht Rodde     0:1 (0:0)
0:1 M. Lübke (90.+1)