Der Club kantert und grüßt von oben

von Christian Lehmann

(09.10.17) Besser hätten sich die Jungs vom Skiclub Rheine das Wochenende kaum malen können. Am Freitagabend gewannen sie auf dem Kunstrasenplatz im Jahnstadion das Derby gegen GW Rheine II klar mit 6:0 (2:0), weil die Konkurrenz wegen des Schmuddelwetters nicht nachlegen konnten, grüßt die Truppe von Trainer Thomas Sandmann wieder von oben. Allerdings wackelte der neue Ligaprimus in einer Phase des Spiels auch ein wenig.

Kurz nach der Pause lief GW-Stürmer Selim Iflazoglu plötzlich völlig allein auf Skiclub-Schnapper Jan-Simon Hermes zu. Dieser verhinderte mit einer Wahnsinnstat den Anschlusstreffer der Gäste (46.). "Das war ein Unhaltbarer. Für mich der Knackpunkt", meinte Sandmann. Als wenig später Dominik Angerhausen nach Ablage von Giacomo Sandmann auf 3:0 für den Favoriten stellte (52.), brach das grün-weiße Kartenhaus zusammen. Marcel Rottewert nach flacher Hereingabe von Markus Heckmann (4:0/70.), Timo Schadwill nach Zuspiel von Patrick Engelkes (5:0/78.) sowie erneut Sandmann nach Zuspiel von Daniel Unfeld (6:0/88.) sorgten letztlich dafür, dass die Truppe von Coach Timo Wagner noch eine richtige Reise kassierte.

"So reicht es einfach nicht"

"Ob es dann unbedingt ein 6:0 sein muss, sei dahingestellt", sagte dessen Co-Trainer Christian Erdmann. "Wir waren 30 Minuten gut im Spiel. Aber das sage ich ja jedesmal. Wenn du erfolgreich sein willst, dann musst du es 70, 80 oder 90 Minuten auf den Platz bringen. So reicht es einfach nicht. Wir wissen momentan mit eigenem Ballbesitz zu wenig anzufangen und sind bei zweiten Bällen gedanklich nicht frisch genug." Darauf, dass die Personallage ohnehin nicht rosig ist und während der Partie auch noch die Routiniers Matthias Hubert und Philipp Hermeler verletzungsbedingt ausscheiden mussten, wollte er es nicht schieben.

Der Skiclub kam gut in die Partie, machte viel Dampf über außen und ging nach scharfer Hereingabe Daniel Unfelds durch Ricardo vaz Gomes verdient in Führung (1:0/13.). Diese gab den Gastgebern jedoch wenig Sicherheit, was vielleicht auch daran lag, dass Torjäger Gomes wegen Kreislaufproblemen ausgewechselt werden musste und später ins Krankenhaus fuhr (21.). "Man hat ihnen schon angemerkt, dass sie extrem nervös waren", befand Erdmann. Die Nervosität wich, nachdem Niklas Heckmann nach einem Sandmann-Freistoß aus dem Halbfeld den Ball durchgelassen und so den Weg zum 2:0 geebnet hatte (37.). Weil der Club danach die Drangphase der Schotthocker überstand und nach dem 3:0 aufdrehte, grüßt er nun von oben.

"Ein kleiner psychologischer Vorteil ist das schon", glaubt Sandmann. Er war vor allem von den Gegebenheiten im Jahnstadion angetan. "Das Flutlicht und der Belag sind einfach super. Das ist genau der richtige Untergrund für unser Spiel."

Skiclub Rheine - GW Rheine II     6:0 (2:0)
1:0 vaz Gomes (13.), 2:0 Sandmann (37.),
3:0 Angerhausen (52.), 4:0 Rottewert (70.),
5:0 Schadwill (78.), 6:0 Sandmann (88.)