Reckenfelds Erste wird "zilskisiert"

von Christian Lehmann

(22.03.19) In der kommenden Spielzeit wird beim SC Reckenfeld ein Umbruch eingeläutet. Nach dem Abgang von Trainer Julian Lüttmann zum TuS Graf Kobbo Tecklenburg wird sich auch das Gesicht der ersten Mannschaft ändern. Die Zügel werden dann fest in der Hand von Familie Zilske liegen. Thorben Zilske (40) übernimmt das Team als Cheftrainer, Bruder Pascal steht ihm als sein Assistent zur Seite.

Fest steht die Personalie bereits seit dem Karnevals-Wochenende. Nachdem Lüttmann Reckenfelds Fußballobmann Jens Dömer seine Entscheidung pro Tecklenburg mitgeteilt hatte, saß dieser mit Zilske, der in der laufenden Saison noch ein wenig bei der SCR-Zweiten mitkickt, bei einem Bierchen zusammen. Der Tenor: "Schade, dass Du dich komplett zurückziehen willst, sonst hätte ich dich gefragt, ob du die Erste machen willst." Am nächsten Morgen klingelte dann Dömers Telefon. "Ich mach's!", überraschte ihn Zilske.

SCR-Fieber in der Familie

Und schon ward die aus Reckenfelder Sicht ideale Nachfolge-Lösung gefunden. "Er ist ein Reckenfelder Jung', kennt die Spieler der ersten und zweiten Mannschaft, das sorgt für hohe Durchlässigkeit", so Dömer. "Thorben genießt hier große Anerkennung." Bevor Lüttmann zum SCR kam, war Thorben Zilske spielender Co-Trainer unter Metin Tüfekci, ehe er aus familiären Gründen zuletzt kürzer trat. Mit Dömer ist er gut befreundet. Ohnehin hat die Familie Zilske die SCR-DNA aufgesaugt, Thorbens Bruder Pascal spielt aktuell noch aktiv beim B-Ligateam mit. Dennis, der Dritte im Bunde, coachte lange die Reserve. Er legt aktuell eine Pause ein.

Dass es mit der Nachfolge so schnell geklappt hat, war nicht selbstverständlich, denn eigentlich hatte man sich am Wittlerdamm auf eine weitere Zusammenarbeit mit Lüttmann eingestellt. "Wir hätten sehr gerne mit Jule weitergearbeitet, mich hat das auch etwas unvorbereitet getroffen. Er möchte aber etwas anderes machen, das müssen wir akzeptieren", sagt Dömer.

Unter dem neuen Trainergespann wird sich auch der Kader verändern, einige Spieler werden den Verein verlassen, andere werden kommen. Zu den Abgängen könnte auch Vargin Der gehören. Dömer hat jedoch Hoffnung, den Torjäger halten zu könnten. "Mit seiner Qualität ist er für die B-Liga eigentlich zu schade. Inwiefern seine familiäre Situation uns zum Vorteil gereichen könnte, werden wir sehen." So oder so traut der Funktionär dem Team die A-Liga zu. Auch schon in der nächsten Saison. "Mesum wird es machen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche", meint Dömer. Platz zwei und der Aufstieg über einen Sieg im Entscheidungsspiel sei aber machbar.