Relegationsplatz fest im Blick

von Alex Piccin

(12.02.19) Georg Fettich ist Realist. Zumindest gibt er sich so, wenn er zu den Aufstiegschancen seines TuS St. Arnold befragt wird: "Mesum ist stark und der Topfavorit." Danach kommt zumindest aktuell die eigene Truppe. Der Trainer hofft natürlich, dass es am Ende der Saison immer noch so ist - das Potenzial dazu hat der TuS. Fettich musste in der jüngeren Vergangenheit improvisieren, ohne allerdings von seiner Idee abzukehren.

Fettich und St. Arnold - das steht für Offensive. "Meine Mannschaft soll sich nicht hinten reinstellen, sondern durch einen attraktiven Fußball und über die spielerische Komponente gewinnen", sagt er. Nur, es fehlt derzeit der Zielspieler. Da Omar Saadou und Andre Fischer ausgefallen sind, beorderte der Chef seinen Kapitän nach ganz vorne. Seref Ürkmez ist zwar kein Torjäger und ein anderer Spielertyp als beiden Stürmer, doch mit seiner Erfahrung und Technik kann er Bälle festmachen und Tore vorbereiten. "Im Grunde ist es auch egal, wer trifft", so Fettich. Saadou und Fischer wollen bald wieder ins Training einsteigen. Der Coach rechnet allerdings erst in sechs bis acht beziehungsweise vier Wochen mit ihnen. Dann sollten sie einen angemessenen Fitnesszustand aufweisen.

Starke Testgegner

Währenddessen haben die Kollegen die Winterwochen nicht nur genutzt, um Kondition zu pauken. Fettich hat ausnahmslos starke Teams ausgesucht, mit denen sich der TuS messen sollte. "Meine Truppe steigert sich schließlich mit der Stärke des Gegners", weiß Fettich. Gegen B2-Spitzenreiter SW Weiner sprang ein 7:0 heraus, das aber beide Seiten nicht überbewertet wissen wollten. Es folgten Unentschieden gegen die A-Ligisten Amisia Rheine und FCE II. Bei der Zweiten von Emsdetten 05 gelang ein 6:2, am vergangenen Sonntag bot St. Arnold A-Liga-Primus Germania Hauenhorst (1:3) lange die Stirn. "In der ersten Halbzeit haben wir mehr als gut mitgehalten", sagte der Coach nicht ohne Stolz.

Aus dem guten Kollektiv hebt er zwei Spieler heraus, die sich im Laufe der Hinserie und der Vorbereitung auf sich aufmerksam gemacht haben. Luca Hyneck, der jüngere Bruder des Zehners Carlos, hat nach seinem Aufrücken aus der A-Jugend auf der Sechs einen Stammplatz ergattert. Die durch die Verletzung Alexander Welps entstandene Lücke in der Innenverteidigung schließt Lars Nitschke in seinem zweiten Seniorenjahr derzeit mit Bravour. 

Enges Rennen

Neben dem SVM sieht Fettich die drei Verfolger Gellendorf, Reckenfeld und Fortuna Emsdetten (der nächste Gegner) als ärgste Konkurrenten um den Aufstieg. Auch Altenrheine II schreibt er nicht ab: "Mal schauen, wie sich das dort nach dem Trainerwechsel entwickelt." Um eine stichfeste Prognose abzugeben, seien zu viele Faktoren im Spiel. Der Trainer verweist auf das traditionelle Verletzungspech am Sepp-Herberger-Stadion. Wenn die Mannschaft aber konstant zusammenbleibt, sitzt der zweite Platz allemal drin. Für ganz vorne wird es laut Fettich wohl nicht mehr reichen: "Mesum spielt sehr konstant. Wenn sie Sonntag gewinnen und wir gegen Fortuna verlieren, ist der Titel-Zug abgefahren."