"Die Saison ist eigentlich schon vorbei"

von Christian Lehmann

(19.11.18) Vor den Spitzenspiel-Wochen waren Marc Stellmacher und sein SC Altenrheine II noch guten Mutes gewesen, in dieser Saison ganz oben anklopfen zu können. Nach den Pleiten gegen den TuS St. Arnold, die Sportfreunde Gellendorf und nun den SC Reckenfeld wirft der Trainer die Flinte ins Korn: "Die Saison ist für uns eigentlich schon vorbei", sagte Stellmacher nach der 3:4 (2:0)-Niederlage. Das Zustandekommen war aus Sicht der Kanalkicker brutal.

Bis zur 70. Minute hatte der SCA noch mit 3:1 geführt. Dann machte Ali Saado, der nach zuletzt schwächeren Leistungen zunächst auf der Bank geschmort hatte und nach seiner Einwechslung explodierte, die Partie mit dem Anschlusstreffer wieder heiß (3:2/70.). Es folgte die Schlüsselszene des Spiels: Nach einem Angriff über Benedikt Sollik hatten die Altenrheiner den Ball hinter der Seitenauslinie gesehen, doch der Reckenfelder Mann an der Fahne hob selbige nicht. Sollik flankte, und SCR-Spielertrainer Julian Lüttmann machte das Dingen in der Mitte weg (3:3/83.). Nun wollten die Gäste mehr, und wurden gegen einen immer mehr abbauenden Gegner belohnt. Nach einem verunglückten Klärungsversuch nahm Lüttmann den Ball auf, trieb ihn zur Grundlinie und bediente den im Rückraum lauernden Saado, der zum 3:4-Endstand netzte (87.). Altenrheine war platt, und geschlagen.

Kaum Alternativen auf der Bank

"Ich kann heute weder den Jungs noch dem Schiedsrichter einen Vorwurf machen. Respekt, was wir abgeliefert haben. Das haben wir nicht verdient. Wir haben dieses Spiel verloren, weil wir nicht nachlegen konnten", erklärte Stellmacher. Auf seiner Bank hatten neben Ersatzschnapper Matthias Dycker und Leon Reekers der fiebrige Lorenzo Darmiento und Philipp Stockel aus der Vierten Platz genommen. 

Trotzdem hatten es die Gastgeber zu Beginn der Partie richtig stark gemacht. Nico Helmich erzielte einen Sahnetreffer zum 1:0. Nachdem er sich auf der linken Seite gegen zwei Gegenspieler durchgewurschtelt hatte, lupfte er das Leder frech in die kurze Ecke (20.). Kurz vor der Pause behauptete sich Helmig gar gegen vier Reckenfelder, ehe er den Ball auf die andere Seite zu Philipp Blasius jagte. Dessen Hereingabe nahm Till Seiffert im Zentrum dankend ab (2:0/42.). "Mit dem 2:0 zur Pause war Reckenfeld noch gut bedient", meinte Stellmacher. Nach der Pause verkürzte Saado dann zunächst (2:1/59.), ehe Lucas Nagelsmann im direkten Gegenzug den Zwei-Tore-Vorsprung seiner Truppe wieder herstellte (3:1/60.). Die Gäste monierten hier eine vermeintliche Abseitsposition. Es war nicht die letzte kontrovers diskutierte Szene.

"Das war ein Spiel, das auch anders enden kann", räumte SCR-Trainer Julian Lüttmann, der nach der Klatsche gegen Mesum einige Veränderungen in der Startelf vorgenommen hatte, ein. "Wir haben uns in der Halbzeit gesagt, wir haben nichts mehr zu verlieren. Mit Ali haben wir dann einen Spieler gebracht, der den Unterschied machen kann. Die Reaktion, die wir dann gezeigt haben, war top!"

SC Altenrheine II - SC Reckenfeld     3:4 (2:0)
1:0 Helmich (20.), 2:0 Seiffert (42.),
2:1 Saado (59.), 3:1 Nagelsmann (60.),
3:2 Saado (70.), 3:3 Lüttmann (83.), 
3:4 Saado (87.)