Gellendorf braucht ein bisschen

von Pascal Bonnekoh und Fabian Renger

(03.12.18) Ein 0:5 (0:1) klingt erstmal nach einer Schmach für den Gastgeber, jedoch spiegelt das hohe Ergebnis nicht den tatsächlichen Spielverlauf wieder. Die favorisierten Gellendorfer taten sich lange schwer gegen die stark verteidigenden abstiegsgefährdeten Hauenhorster. Der Coach der Gastgeber, Martin Wilmer, fand dementsprechend "das Ergebnis zu hoch, war aber mit dem Rest sehr zufrieden." Zufrieden war auch sein Gegenüber Stephan Sloot - alleine auch schon deshalb, weil endlich mal die Null stand.

Im ersten Durchgang gelang beiden Mannschaften wenig Produktives. Hauenhorst probierte es immer mal wieder mittels Distanzschüssen für Gefahr zu sorgen - meist war das eher harmlos. An bloß einen gefährlichen für die Germania erinnerte sich Sloot. Den parierte sein Schnapper Florian Wienkamp aber souverän. Was ihm ein Sonderlob einbrachte vom Coach:"Da musst du da sein als Keeper."

Ansonsten wirkte das Spiel der Gellendorfer zu behäbig und zu langsam. Es fehlten die zündenden Ideen - auch weil Hauenhorst defensiv richtig gut stand. Kurz vor dem Pausenpfiff fiel jedoch der erwartete und erlösende Führungstreffer für die Gäste durch Ivo Rios Viera in der Folge eines Freistoßes (42.).

"Dann ist Gellendorf tödlich"

Trotz des Rückschlages kurz vor der Halbzeit präsentierten sich die Gastgeber auch am Anfang der zweiten Halbzeit sehr gut, hatten allerdings ein Problem: Nun nahmen auch die Sportfreunde an Fahrt auf. Sloot hatte seinen Männern anscheinend schön den Marsch geblasen, denn Gellendorfs Offensivspiel war nun breiter und tiefer angelegt - so wie es Sloot gerne sieht. Problematisch aus seiner Sicht war aber, dass es dauerte, bis sich das in weitere Tore auszahlen sollte.

Erst in der 72. Minute erzielte Marcel Bernhardt das 2:0, dann machte Hauenhorst logischerweise endlich auf. Durch das erhöhte Risiko der Gastgeber ergaben sich viele Räume für den Favoriten, welche sie eiskalt ausnutzten. "Dann ist Gellendorf tödlich" resümierte Wilmer die letzten Minuten der Partie. Er muss es als Ex-Coach der SFG schließlich wissen. Dies bewiesen Jorge Macedo (3:0/75.) und Alexander Sandmann (4:0, 5:0/85., 89.), die das Ergebnis hochschraubten. Spektakulär war dabei insbesondere Macedos Bude zum 3:0: Lukas Wewel tankte sich über rechts durch, gab ab in den Rückraum, wo Co-Trainer Macedo seiner Vorbildfunktion gerecht wurde und per Hacke ins kurze Eck vollstreckte. Kann auch nicht jeder.

Die Gelb-Rote Karte für Hauenhorsts Stephan Keller wegen eines wiederholten Foulspiels in der 87. Minute hatte letztlich keinerlei Auswirkung mehr auf die Partie.

SV Germania Hauenhorst II - SF Gellendorf     0:5 (0:1)
0:1 Vieira (42.), 0:2 Bernhardt (72.),
0:3 Macedo (75.), 0:4 Sandmann (85.),
0:5 Sandmann (89.)
Gelb-Rote Karte: Stephan Keller (87./wiederholtes Foulspiel