Erster Dämpfer für Grün-Weiß

von Christian Lehmann

(23.09.19) Am 7. Spieltag hat es auch Grün-Weiß Rheine erwischt. Beim 3:3 (0:1) gegen SuS Neuenkirchen III ließen die Jungs von Steffen Molitor erstmals in dieser Saison Punkte liegen. Der Trainer war anschließend komplett bedient, zumal sein Team eine Zwei-Tore-Führung hergegeben und in der Schlussphase vogelwild verteidigt hatte.

"Mit dem Punkt kann und muss ich leben, mit unserem Spiel eher nicht", beklagte Molitor. "Für Neuenkirchen war das hochverdient, aus deren Sicht ist das 3:3 vielleicht sogar etwas zu wenig. Was wir in der ersten Halbzeit angeboten haben, war in allen Belangen schlecht." Überrascht darüber war der Coach nur bedingt, hatte er doch in den vergangenen Wochen stets nur knapp über 50 Prozent seines Personals im Training. "Das ist ein Produkt aus schlechter Trainingsbeteiligung. Die Spieler sollten das nach der vergangenen Saison eigentlich wissen. Wir müssen jetzt ganz schnell den Turnaround schaffen, dürfen den Teufel aber auch noch nicht an die Wand malen."

Berisha muss kurzfristig passen

Dass Topstürmer Alian Berisha kurzfristig passen musste, konnte man durchaus als schlechtes Omen verstehen. Die Nicht-Leistung der Hausherren in Durchgang eins erklärte das aber nicht. Einzig Ralf Stöber und Dennis Gottschlich erreichten annähernd Normalform, der Rest fiel laut Molitor durch. So wunderte auch die 1:0-Pausenführung der kompakt stehenden und immer wieder mit Nadelstichen überzeugenden Gäste wenig. Björn Albers traf kurz vor der Halbzeit nach einem Freistoß aus dem Halbfeld per Abstauber, nachdem GW-Keeper Stefan Bohne den Ball fallen lassen hatte (0:1/41.). "Da haben wir's überragend gespielt, Grün-Weiß ist überhaupt nichts eingefallen", befand SuS-Coach Matthias Dirkes. 

Nach Wiederbeginn ließen die Schotthocker dann für eine Viertelstunde ihre Offensiv-Qualität aufblitzen, und schwupps führten sie mit 3:1! Sedat Yildiz mit zwei Treffern (49./63.) und Dominik Tiekötter nach einer Hereingabe von Stöber (58.) hatten die Partie gedreht. "Da habe ich gedacht, wenn sie jetzt nochmal hochschalten, kann das böse enden", so Dirkes. 

Es passierte das Gegentiel: Grün-Weiß verfielt wieder in den pomadigen Trott der ersten Hälfte - und kassierte die Quittung. Mirko Wesselmeier verkürzte nach einer Flanke von Niklas Schräder (3:2/68.), ehe Philipp Laube nach einem ungestümen Foulspiel von Philip Perlik gegen Wesselmeier vom Elfmeterpunkt zum 3:3 traf (78.). In der Schlussphase hatten die Schotthocker dann Massel, dass Till Brüning (88.), Raphael Vollrath (89.) und Edward Saika (90.+2) gleich drei Großchancen auf den Siegtreffer liegen ließen. "Bei allem Respekt vor Neuenkirchen III, die unser bisher stärkster Gegner waren: Wenn Du zuhause mit 3:1 führst, dann solltest Du so ein Spiel gewinnen", meinte Molitor. 

Grün-Weiß Rheine - SuS Neuenkirchen     3:3 (0:1)
0:1 Albers (41.), 1:1 Yildiz (49.),
2:1 Tiekötter (58.), 3:1 Yildiz (63.),
3:2 Wesselmeier (68.), 3:3 Laube (78.)