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Kreisliga B1

Hier schaut Tahir Mutisi ein bisschen grimmig aus der Wäsche. Der Trainer von GWA Rheine ist aber eigentlich ein heiterer, umgänglicher Zeitgenosse. Grund zur Freude hatte er in der bisherigen Saison ohnehin.
Zu den größten Gewinnern zählt bisher der junge Verteidiger Noah Faber (r.).

"Damit haben viele nicht gerechnet!"


Von Christian Lehmann

(11.01.21) Eigentlich hätte Tahir Mutisi mit seinen Jungs in dieser Saison in der Kreisliga A starten dürfen. Sein Team, die Reserve von Grün-Weiß Amisia Rheine, hatte nach der Fusion und dem Corona-Saisonabbruch im Frühjahr den Startplatz von B1-Primus Grün-Weiß Rheine im Kreis-Oberhaus sicher. Obwohl der Coach die Herausforderung gerne angenommen hätte, bremste ihn der Verein seinerzeit aus und trat das Aufstiegsrecht an den SC Altenrheine II ab. Nicht wenige dachten damals, dass die Qualität der Truppe höchstens für einen Mittelfeldplatz in der B-Liga ausreiche. Nach leicht stottrigem Start hat der Tabellenzweite (fünf Siege, zwei Remis) inzwischen viele überrascht. 

Hätte es also sportlich vielleicht doch gereicht für die A-Liga? "Damit, dass es so gut läuft, haben auch wir nicht wirklich gerechnet", räumt Steve Ridder, der Sportliche Leiter des Fusionsvereins, ein. "Tahir und Saim (Co-Trainer Saim Kilicaslan, Anm.) haben uns in den letzten Gesprächen schon häufiger gesagt 'Hättet ihr mal...' Ich denke trotzdem, dass es der richtige Schritt war. Bei uns im Vorstand bereut es jedenfalls keiner. Es ist schwer zu sagen, ob die Qualität gereicht hätte oder ob es auf die Socken gegeben hätte. Nach oben ist die Tür ja immer noch offen..."

Bunte Truppe

Völlig ohne Vorgabe hatte der Verein den Trainer-Novizen Mutisi, der zuvor nur Jugendteams betreut hatte, in die Saison geschickt. Der frühere Bezirksliga-Spieler des FC Eintracht Rheine hatte schon im Vorfeld der Saison seine Kontakte angezapft und Kumpels wie Kilicaslan, Sinan Celik oder Alkan Geldec davon überzeugt, für ihn zu spielen. Gemeinsam mit diversen jungen Spielern aus mehreren GWA- und Amisen-Mannschaften bildeten sie eine kunterbunte Truppe, die sich erst einmal finden musste. Das belegen auch zwei Niederlagen aus den ersten drei Spielen. Nach dem 4:0-Auftaktsieg gegen den SC Altenrheine IV verlor die Mutisi-Elf nicht nur gegen den TuS St. Arnold II (2:3), sondern auch gegen die SG Elte (0:2).

Auf seine alten Fußballer-Tage zeigt Sinan Celik in der Kreisliga B, dass er noch immer ein exzellenter Torjäger ist.

"Beide Spiele dürfen wir niemals verlieren", erinnert sich Mutisi an teils katastrophale individuelle Fehler. Anschließend nahm er einige Umstellungen in seinem 3-5-2-System vor. "Wir wollten kompakt im Zentrum stehen, die Bälle im Mittelfeld erobern und schnell nach vorne spielen", so der Coach.

Gefährlich nach Standards

Das klappte - und wie! Nach vier Siegen in Serie - zuletzt gab's ein furioses 6:1 bei den Sportfreunden Gellendorf - ist das Team nun Verfolger Nummer eins von Emsdetten 05 II. Nur drei Punkte beträgt der Rückstand auf den Primus aus Emsdetten. Dass Richard Diring im letzten Spiel vor der Pause nach einstudierten Ecken doppelt traf, kommt nicht von ungefähr und zeigt, dass Mutisi im Training nicht nur den Ball in die Mitte legt. Nach Standards ist die Mannschaft ebenso gefährlich wie im Umschalspiel durchs Zentrum. Das hat Hand und Fuß. "Tahir nimmt das sehr ernst und ist ein engagierter, guter Trainer", findet Ridder, der sich deshalb auch freut, dass sein Coach bereits für die neue Saison zugesagt hat und schon an Verstärkungen arbeitet.

Der Coach fühlt sich in seinem Weg bestätigt, bedauert aber, dass seine Jungs aufgrund des frühzeitigen Cuts nicht häufiger zeigen durften, was sie drauf haben. "Damit haben viele nicht gerechnet! Wir waren sehr gut dabei. Es ist schon etwas doof, dass zuletzt alle Spiele ausgefallen sind. Ich bin mir sicher, wir hätten auch genug Qualität, um auch in der Kreisliga A zu spielen", meint Mutisi. Ihm ist es auch wichtig, dass die Mannschaft nicht nur spielerisch, sondern auch in Sachen Disziplin vorangeht. Das klappte bisher gut. "Ich hole mir nur Jungs, die bei uns reinpassen und keine Unruhe verbreiten. Ich möchte nicht, dass einer aus der Reihe tanzt. Bei den Spielen stehen auch Kinder am Rand. Wir wollen Vorbilder sein."

Traumduo im Sturm

Ein Vorbild in Sachen Einsatz und Gier ist trotz seiner bereits 37 Jahre Sinan Celik. Der frühere Oberliga-Stürmer ist mit acht Treffern nicht nur bester Torjäger der Liga, sondern auch noch der ideale Partner für den wuseligen Alkan Geldec (vier Tore), der seine Gegenspieler mit seinen langen Laufwegen zermürbt, während Kollege Celik im Zentrum auf gefährliche Situationen lauert. "Er braucht eine Chance für ein Tor", weiß auch Mutisi. Aber auch Youngster wie Jonas Gosebruch, Noah Faber oder Richard Diring haben einen großen Schritt nach vorn gemacht. "Weil sie strukturiert arbeiten und genau wissen, wo sie hinlaufen müssen", meint Ridder.

Laut aktuellem Spielplan findet die Partie gegen Emsdetten 05 am vorletzten Spieltag statt. Sollte sich GWA dann noch in Schlagdistanz befinden oder gar selbst oben stehen, könnte es ein Herzschlagfinale um die Meisterschaft geben. Mutisi, der den Gegner bereits zweimal spielen gesehen hat, glaubt an seine Chance. "Sie sind spielerisch sehr gut, haben eine junge, talentierte Truppe. Aber ich finde, dass sie nicht unschlagbar sind."

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