Kreisliga B1
Hart im Nehmen: Die Zwote des TuS St. Arnold
Von Fabian Renger
(08.12.20) Sie sind hart im Nehmen, die Männer des TuS St. Arnold II! So schnell lässt sich der Aufsteiger durch nichts unterkriegen. Weder durch Eisenstangen noch durch Fleischwunden. Mehrfach rollte in der bisherigen Saison bereits der Krankenwagen im Sepp-Herberger-Stadion an. Mal erwischte es Christian Rose, mal Patrick Schulte. Beides absolute Leitfiguren. Doch unerschütterlich zeigten sich die Jungs von Coach Lars Albers. Der TuS ist Siebter. Eine ordentliche Zwischenbilanz.
"Ich bin superzufrieden", sagt der Trainer. "Damit habe ich vor der Saison nicht gerechnet." Zehn Zähler sind stark. Albers war sich zwar vor der Spielzeit sicher: Ein Mittelfeldplatz ist drin. Allerdings nur unter der Bedingung, dass die volle Kapelle dabei ist, niemand ausfällt, niemand oben aushelfen muss. Dies funktionierte - mit Abstrichen zumindest.
Schulte? "Eine Granate!"
Besonders krass: Die Bilanz des Patrick Schulte. Der spielte viermal, netzte in diesen Partien siebenfach. Beim 2:1 gegen Borussia Emsdetten II knallte er voll Karacho gegen eine Seitenlinien-Begrenzung aus Eisen. Hernach fehlte Schulte in den wichtigen Spielen gegen die Topteams Emsdetten 05 II (0:7) und SV Burgsteinfurt II (1:1). 16 Tore gelangen dem TuS in der gesamten Saison insgesamt - was für ein Anteil! Über Schulte sagt der Übungsleiter daher auch:"Er ist unser Spieler der Saison bislang. Eine Granate." Der scheidende Coach der Ersten, Georg Fettich, habe sich bisher vergeblich um die Dienste von Schulte bemüht. "Er fühlt sich bei uns ganz wohl", freut sich Albers.
Doch auch auf den Rest kann er sich verlassen. Allgemein hatte er vor Saisonbeginn eine bessere Chancenverwertung angemahnt. Zu oft liefen seine Männer in der C-Liga mal auf die gegnerischen Gehäuse zu und spielten eine Überzahlsituation - auch aus Überheblichkeit - vollkommen mies aus. Da gibt's jetzt wenig zu mäkeln. Einzig Spitzenreiter Emsdetten 05 (26 Tore) sowie der Zwote GWA Rheine II (19) haben häufiger gebutzt als St. Arnold, der Dritte aus Elte traf genauso oft. Woran das liegt: Die Mannschaft hat endlich wieder einen Keeper im Training.
Torwartproblem ist gelöst
In der C-Liga war Tolga Ari berufsbedingt unter der Woche weg vom Fenster. Sonst war da niemand Behandschuhtes einsatzbereit. "Da war im Training kein Torschuss möglich", berichtet der Trainer, dessen Zusammenarbeit mit dem Verein ausgeweitet wurde auf die neue Spielzeit. Vergangene Saison stellte sich dann bei den Spielformen auch Albers selbst mal zwischen die Pfosten. Ging nicht anders. Das macht sich sonntags logischerweise bemerkbar. Seit dieser Saison ist Ari wieder regelmäßiger dabei. Das ist gut fürs Training. Wobei: Am Anfang der Saison fiel Ari verletzungsbedingt abermals lange aus. Für ihn sprang Jan Feldkötter ein. Vor einigen Jahren Keeper, inzwischen eigentlich Angreifer. "Er ist eigentlich einer, der gar kein Bock mehr darauf hat, ins Tor zu gehen", sagt Albers lachend. "Aber er hat's gern gemacht für die Mannschaft."
Feldkötter steht eigentlich lieber auf dem Acker und will die Tore schießen. Noch so'n harter Mann. "Der läuft wie ein Bekloppter und geht gar nicht kaputt", lobt Albers. Das Minusspiel der Saison, wie er sagt, gab's am Ende vor der Corona-Pause. Ein seltsames 5:8 in Altenrheine. Und das Highlight? Das 2:0 in Reckenfeld. Aushilfs-Schnapper Feldkötter hält einen Elfer, die Aushilfs-Abwehr um Lars Nitschke und Hendrik Feemers - zwei Leihgaben der Ersten - machen hinten den Laden dicht. "Da habe ich gedacht: Die Jungs sind angekommen in der Liga. Das war der Dosenöffner", sagt Albers zurückblickend, der das Erfolgsrezept für die bisherige Performance mitliefert:"Wir haben das durch harte Arbeit geschafft. Die Jungs haben alle Bock."