Kreisliga B1
Abdul-Rahman übernimmt vom vorherigen Chef
Von Fabian Renger
(14.06.22) Das ging flott. Am Freitag wurde bekannt, dass sich Emsdetten 05 von seinem Reserve-Cheftrainer Marc Stellmacher trennt. Ein frischer Wind, ein neuer Impuls sollte her, hieß es vonseiten des Vereins. Und der frische Wind soll jetzt aus den eigenen Reihen kommen. Denn: Stellmachers bisheriger Co-Trainer Selwan Abdul-Rahman hat ab sofort den Hut auf und ist nun neuer Cheftrainer der Zweiten.
Das bedarf erstmal natürlich einer Erklärung. Der vorherige Co-Trainer soll den frischen Impuls bringen? Finden wir jetzt nicht so einleuchtend. Hmmm. "Wir haben uns nochmal mit Selwan unterhalten. Er hat uns Dinge vorgesetzt, wie er sich die zweite Mannschaft vorstellt, die sich mit unseren Vorstellung decken. Wir sprechen die gleiche Sprache", erklärt Mathias Lüttmann, Sportleiter der unteren Seniorenmannschaften der Nullfünfer. "Er hat einen guten Draht zu den Jungs, die jetzt schon da sind. Er gibt taktisch und trainingstechnisch einen neuen Impuls und hat eine ganz andere Ansprache. Bisher hast du zwei Leute gehabt, jetzt er kann er sich selbst mal ausleben."
Stellmacher erfuhr es als erstes
Abdul-Rahman ist 32 Jahre jung, kam 2019 zum Verein und war zunächst Torwart der Ersten unter Bodo Gadomski. Nach einer Schulterverletzung änderte sich seine Position. Er wurde Torwart- und dann Co-Trainer. "Ich habe immer mit Marc sehr gut zusammenarbeitet, ich kann nichts Schlechtes über ihn sagen. Er war der erste, dem ich die Entscheidung mitgeteilt habe. Wir hatten immer ein offenes Gespräch, es wird kein böses Blut geben", sagt Abdul-Rahman zu seiner nicht alltäglichen Beförderung. Zuvor hatte er sich bei seiner Gattin abgesichert. Die Frau hob den Daumen. Er sollte es tun. Und so ist er nun Cheftrainer. Zum ersten Mal. Nichtmal Erfahrungen als Jugendtrainer hat er vorzuweisen. Aber fängt ja mal an.
"Wir wollen natürlich die Zweite nach vorne bringen und endlich mal den Aufstieg schaffen - also das mit Anführungszeichen. Die Liga wird schwerer", sagt der neue Boss. "Im besten Falle schaffen wir es im nächsten Jahr, aber das ist absolut kein Muss." Abdul-Rahman möchte das Rad nicht neu erfinden, die Spielstärke der Mannschaft beibehalten. Dafür war das Team bekannt. Dafür soll das Team künftig bekannt sein. "Wir versuchen, schönen Fußball zu spielen. Aber ich will auch die Spieler nach vorne bringen", stellt Abdul-Rahman den Ausbildungsgedanken ebenfalls klar nach vorne. Am morgigen Mittwoch (15. Juni) gibt's einen Infoabend. Am 5. Juli geht's los mit dem Training.
Gesucht wird noch "ein Drecksack"
Die Kaderliste ist prächtig gefüllt. Etwa 28, 29 Namen stehen drauf. Klingt gut. Mit Engin Aydin ist ein Betreuer weiterhin vorhanden. Was noch fehlt, ist ein Co-Trainer. "Ich hätte gerne einen spielenden Co-Trainer", befindet sich Abdul-Rahman hier noch auf der Suche. Es soll ein spielender Co-Trainer sein, weil er sich neuen Schwung für den Platz erhofft, einen neuen Kommunikator. "Wir habe ja nicht die Schreihälse, da brauchen wir noch einen Drecksack."