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Kreisliga B1

Der SC Reckenfeld jubelte am Sonntag über den verdienten wie souveränen Aufstieg in die Kreisliga A. Fotos: Renger

"Das ganze Team ist einfach geil!"


Von Fabian Renger

(09.05.22) 2:0 führte der SC Reckenfeld am Sonntag  beim TuS St. Arnold II. Eine runde Viertelstunde war noch zu gehen. Es knisterte. Bei dem Spielstand wäre der SCR nämlich Meister und Aufsteiger. Klingt ja nach einer relativ entspannten Nummer. Trainer Thorben Zilske war aber noch voll im Tunnel, gab weiter fleißig Kommandos. 'Komm mal runter', hätte man ihm am liebsten zugerufen. Erst als die Nachspielzeit von drei Minuten anbrach, wirkte auch er allmählich erleichtert. Arm in Arm stand er mit Torwarttrainer-Legende Dietmar Grämer und wartete auf den Schlusspfiff. Als der dann um kurz nach 15 Uhr ertönte, war auch Zilske endgültig von den Socken, ging in die Knie, ballte die Faust. Der SCR kehrt zurück ins Kreis-Oberhaus. Letztmals spielte Reckenfeld dort in der Saison 2016/17.

"In so einer Situation ist Nervösität normal", sagte Zilske wenig später. Seine Frisur war ruiniert, die obligatorische Bierdusche sei Dank. Gezweifelt hatte Zilske aber nicht an diesem Tag. "Wir haben alle dran geglaubt", berichtete der Coach. "Wir wussen aber, dass es schwer wird. Wir sind nicht hier hingefahren und haben gedacht: Wir klatschen die weg." Der Dreier fiel auch eher unter die Kategorie Arbeitssieg. Keeper Lars Dömer hielt einen Handelfmeter. Der SCR musste was tun, sich die 120 Liter Bier, die der Verein spendierte und im heimischen Vereinsheim warteten, schwer verdienen. Die beiden Treffer des Tages erzielte passenderweise Jonas Müller. Neben Dömer wohl einer der Hauptdarsteller dieser Aufstiegsmannschaft.

"Das ganze Team ist einfach geil" war so ein Satz von Zilske. Oder auch: "Die Jungs sind einfach klasse!" Hervorheben wollte er niemanden. Natürlich gab's aber einige wichtige Stützen, die diesen Aufstieg ermöglichten. Klar: Dömer im Tor ist eine erfahrene Granate. Ein echter Typ, ein echter Rückhalt. Aber auch die Flügelzange um eben jenen Jonas Müller und Alban Leka ist "immer eine Waffe", wie auch Zilske bestätigte. Mittelfeldmotor Steffen Braun durfte in St. Arnold gelbgesperrt nicht mit machen. Nach Müller (19 Tore) ist aktuell Lukas Wentker der zweitsicherste Torschütze des Teams mit 16 Buden. Noch so ein wichtiger Eckpfeiler. 

Einer der Reckenfelder Eckpfeiler: Keeper Lars Dömer (l.).

Nicht immer war der Ruf des SCR Iin der Vergangenheit der allerbeste. Mitunter machte es den Anschein eines Chaosvereins. Ich glaube, das darf man wohl so sagen. Inzwischen hat sich das Blatt gewendet. Dies war Zilske absolut wichtig zu betonen. "Wir haben nette Jungs", betonte der Übungsleiter. "Ich glaube, die Schiedsrichter fahren wieder gerne zu unseren Spielen." Ein besonderer Beleg dafür: In den drei Jahren, die er als Coach jetzt im Amt ist, kassierte seine Truppe eine Gelb-Rote Karte. Das war's. Keinen weiteren Platzverweis. Zilske, der zuvor vier Jahre 2. Vorsitzender des Vereins war, hatte es bei seinem Amtsantritt klar gesagt: "Wenn ich das hier mache, dann wird nicht mehr gemeckert." Ziel erreicht.

So wie auch Zilskes Drei-Jahres-Plan erreicht wurde. Davon hatte er immer und immer wieder gesprochen. Ankommen, eine Mannschaft formieren und im dritten Jahr anpacken. Das haute hin. "Ich sag's mal mit den Worten von Hannibal Smith vom A-Team: Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert", brachte der Meistertrainer einen schönen Vergleich. Seine Elf zog mit. Die Trainingsbeteiligung stimmte. Und im Gegensatz zu den Vorjahren, als man sich zu Saisonbeginn stets unnötige Punktverluste leistete, kam der SCR prächtig in die Spielzeit. Auf ein 3:0 in Burgsteinfurt folgte ein 5:2-Erfolg über die Dritte des SuS Neuenkirchen, mittlerweile Tabellenzweiter. Danach kam der SCR in einen Flow.

Unfassbare Statistiken

Der Blick auf die Statistiken zeigt das. Reckenfeld sprang am zweiten Spieltag an die Tabellenspitze und gab sie seitdem nicht wieder her. 20 Siege, zwei Unentschieden, keine einzige Pleite. 83 Gegentore bedeuten die derzeit beste Offensive, 14 Gegentreffer die beste Defensive. Reckenfeld ist  die beste Auswärtsmannschaft und momentan die zweitbeste Heimelf. Besonders bemerkenswert: In elf ihrer bislang 22 Saisonspiele hielt die Mannschaft die Null. Vor der Winterpause waren es vier Spiele in Serie ohne Gegentreffer. Meisterliche Werte.

"Das ist richtig geil", schaute Zilske zurück. Am Sonntag standen die ersten Feierlichkeiten an. 120 Liter gab's, wie gesagt, vom Verein. Eine Abschluss-Sause mit den Damen und der Zweiten ist auch noch geplant. Übrigens: Die Reserve des SCR führt derzeit die Kreisliga C1 an. Womöglich gibt's dann eine doppelte Meisterfeier. 

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