Gäbelein wechselt die Seiten

Von Fabian Renger

(11.01.22) Eigentlich hat Robin Gäbelein die beste Zeit noch vor sich. Möchte man jedenfalls meinen. Im Juli wird er 28 Jahre jung. Gäbelein ist Torwart. Eine Spezies, von der man schließlich sagt: Je oller, desto doller. Und trotzdem wird man ihn als Schnapper nur noch bis zum Saisonende in Aktion sehen. "Ich werde meine Handschuhe im Sommer an den Nagel hängen", berichtet der Keeper der ersten Mannschaft der SF Gellendorf, der in dieser Saison bisher immerhin achtmal das Tor hütete. Dem Club vom Goldhügel bleibt er aber treu. Denn Gäbelein gehört ab der neuen Saison dem Trainerteam der SFG-Reserve an.

Notwendig wurde eine dortige Nachjustierung, weil  Elvedin Murtcehaic zur neuen Saison aus zeitlichen Gründen aus dem Traineramt ausscheidet. Dass Gäbelein in diese Rolle schlüpft, findet SFG-Sportleiter Markus Hermann absolut charmant. "Ich halte das für eine gute Lösung. Er wird mit Sicherheit als Trainer einen guten und langen Weg einschlagen. Und ich denke, dass er irgendwann auch im Seniorenbereich als Trainer in der Kreisliga A landen kann - so wie als Spieler auch", erklärt der Funktionär.

Hermann: "Eine gute Lösung"

Was ihn da so sicher macht: Gäbeleins bisherige Vita. Bei GW Rheine begleitete er einst gemeinsam mit seinem damaligen wie heutigen Teamkollegen Ralf Stöber einen Jahrgang von der D- bis hoch zur B-Jugend. Als Gäbelein und Stöber zur Saison 2020/21 von GW Rheine als Spieler nach Gellendorf wechselten, übernahmen sie bei den Sportfreunden die A-Jugend. Und trainieren sie bis heute. (aktuell Platz 5, Kreisliga A) "Ohne die beiden hätten wir mit Sicherheit seit zwei Jahren keine A-Jugend mehr. Ich sehe es für den Verein eher positiv, dass er dem Verein erhalten möchte", so Hermann. 

Allerdings darf und muss man sich schon die Frage stellen: Warum hört der Spieler Gäbelein denn in so frühen Jahren auf? "Es ist für mich ein guter Zeitpunkt, die Seiten zu wechseln. Die Trainerarbeit macht mir mittlerweile viel mehr Spaß als selbst zu spielen", räumt er ein. "Ich muss nicht mehr sonntags selbst im Tor stehen: Das Feuer und diese Leidenschaft habe ich für die nächste Saison nicht mehr. Ich möchte lieber am Seitenrand stehen, die Jungs coachen und etwas vermitteln." Einsätze im Notfall seien aber eine Selbstverständlichkeit.

Gäbelein: "So hoch wie möglich kommen"

In den Osterferien strebt er die Trainer-C-Lizenz an. Ab dem Sommer macht er dann gemeinsam mit Nikolas Sandmann den aktuellen Tabellensechsten lang. Dass es etwas anderes wird, als sich im Jugendfußball zu betätigen, ist ihm bewusst. Aber Gäbelein hat Lenz auf den Trainerjob: "Langfristig gesehen würde ich gerne mal so hoch wie möglich kommen." A-Liga? Warum nicht. Traut er sich zu, wie er sagt. Doch erstmal ein Schritt nach dem anderen.

Na gut, bei den SFG denkt Gäbelein dann doch etwas langfristiger. "Ich hab schon zu Hörm [Markus Hermann, d. Red.] aus Spaß gesagt: In drei Jahren können wir über die Erste sprechen", flachst Gäbelein. Ist notiert...