Wenn der Torwart per Abschlag trifft...

von Fabian Renger

(19.10.21) Torhüter treffen durchaus manchmal ins Tor. Meistens dann, wenn das Spiel kurz vor dem Ende steht und irgendein Eckstoß oder Freistoß reinfliegt und die jeweilige Mannschaft des Keepers dringend ein Tor zum Remis oder Sieg braucht. Doch dass ein Abschlag direkt in die Maschen knallt? Das ist schon ein Ereignis mit Seltenheitswert. Doch: Es ist jetzt genau so passiert. Am Schürweg in Altenrheine gelang das nun Jona Weckenbrock. Wir nennen ihn künftig nur noch Legende.

Die Mannschaften der B1 waren am Wochenende generell in Ballerlaune. Mindestens drei Treffer fielen pro Partie. Das Spitzentrio aus Reckenfeld, Elte und Neuenkirchen gab sich indes keine Blöße. Die drei Teams blieben allesamt siegreich.

Quickies, 8. Spieltag

SG Elte - Vor. Wettringen III 6:1 (4:1)
Rückstände? Jucken die SG Elte nicht in dieser Saison. Nach Rückständen holte die Mannschaft von Chefcoach Björn Middelhoven inzwischen zehn ihrer 19 Punkte. Gegen Vorwärts glänzte die Truppe allerdings nicht. "Das war insgesamt eine durchschnittliche Leistung von uns. Wir können es deutlich besser", resümierte Middelhoven. Zu viele Standards ließen die Elteraner zu - und kassierten prompt so auch ein Tor - , im Ballbesitz war die SGE phasenweise zu hektisch. Ein Fußballfest war es eher nicht, aber großartig meckern wollte Middelhoven dann auch nicht. Sollte man auch nicht nach einem halben Dutzend Buden. Überdurchschnittlich war wenigstens Nicolas Fröse unterwegs, der stark performte und drei Tore vorbereitete. Christopher Jones hat indes nichts verlernt und traf zum Comeback nach Verletzungspause direkt doppelt, beim 6:1 fein in den Winkel. Besonders freute sich Middelhoven derweil vor allem für Damian Böcker, dem sein erstes Saisontor gelang. Aufgabe erfüllt. Demnächst dann eventuell mal die Null halten. Ist besser fürs Herz.
Tore: 0:1 Demir (18.), 1:1 Jones (22.)
2:1 Staubermann (24.), 3:1 Schräder (38.)
4:1 Schräder (41.), 5:1 Böcker (63.)
6:1 Jones (77.)

SV Burgsteinfurt III - SuS Neuenkirchen III 0:3 (0:0)
Toll. Nach zwei Minuten musste SuS-Übungsleiter Marcel Thies bereits wechseln. Nico Flüthmann erwischte es. Muskelfasserriss. So startest du nicht gerne. Das brachte die Gäste aber nicht aus dem Konzept. Im Gegenteil. "Wir hätten zur Halbzeit 2:0 führen müssen, machen unsere Tore aber nicht", monierte Thies eine mangelnde Chancenverwertung. Aykut Demir und Pascal Karperien vergaben vor dem Seitenwechsel, die Gastgeber hätten derweil kurz vor der Pause treffen können, doch SuS-Schlussmann Ole Löbbers parierte riesig im Eins-gegen-Eins. "Wir hatten das Spiel über 90 Minuten unter Kontrolle", meinte Thies. In der zweiten Hälfte spielte seine Elf die Angriffe auch besser aus. Zweimal entstanden die Tore durchs Zentrum, einmal über die Außenbahn. Jedes Mal beteiligt: Aykut Demir. Ein Tor erzielte er selbst, die anderen beiden bereitete er vor. Guter Mann, oder? "Er ist im Spiel sehr fleißig", lobte dann auch Thies.
Tore: 0:1 Stagnet (62.), 0:2 Wesselmeier (72.)
0:3 Demir (80.)

SC Altenrheine IV - Fortuna Emsdetten 4:3 (1:1)
Platz da, jetzt kommt Jona Weckenbrock! Er ist Torwart von Altenrheines Vierter. Und jetzt ist er auch noch Goalgetter. Er traf zum 4:2. Nicht nach einer Ecke. Nein, aus dem Spiel heraus.  Auf dem kleinen Platz am Schürweg schlug er einen Abschlag. Der tickte einmal auf - und ging tatsächlich über Fortuna-Schnapper Jan-Lukas Gebbeken hinweg ins Netz. "Wir waren gerade wieder dran, dann fängt du dir die Oberkische", ärgerte sich Gäste-Coach Jens Niethmann schwarz und schwärzer. "Katastrophe!" Selbst bei Arnd Zeiglers Kacktoren hätte er sowas noch nicht gesehen. Wir übrigens auch nicht. Weckenbrock versteht aber auch was von seinem normalen Handwerk. Nach einer Viertelstunde hielt er einen Foulelfmeter von Johannes Brüggenbrock. "Ein bitterer Tag", hatte Niethmann kaum Lust, über dieses Match zu sprechen. Verstehen wir. Sein Team hatte oft und meistens den Ball, machte aber zu wenig draus. Fortunas Offensivspiel war zu kompliziert, das Toreschießen haben die Emsdettener zudem auch nicht erfunden.
Tore: 0:1 Sedoqat (6.), 1:1 Engelsmeyer (7.)
2:1 Engelsmeyer (56.), 3:1 Int Veld (68.)
3:2 Schürmann (71.), 4:2 Weckenbrock (73.)
4:3 Beike (90.)
Bes. Vorkommnis: SCA-Schnapper Jona Weckenbrock pariert Foulelfmeter von Fortuna Johanne Brüggenbrock (15.)

TuS St. Arnold II - Borussaia Emsdetten III 3:2 (2:1)
Die ersten 20 Minuten aus Heim-Sicht? "Eine Vollkatastrophe, da ging ga nichts. Wir haben keine spielerischen Lösungen hingekriegt, Borussia hätte 3:0 führen können." St. Arnolds Übungsleiter Lars Albers ging hart mit seiner Elf ins Gericht. Der Rückstand durch Paul Quibeldey ging damit voll in Ordnung. Doch St. Arnold eumelte sich ins Spiel. Und zwar mit richtig schönen Buden. Julius Göers glich aus der Distanz aus, nicht minder schön war Timo Nitschkes Hütte zum 2:1. Und spätestens als Marco Greibel später das 3:1 erzielte - Patrick Schulte wurde auf der Außenbahn schön geschickt, marschierte an mehreren Gegenspielern vorbei und legte die Kugel rein -, war die Sache eigentlich durch. Doch dann begann das große Zittern nochmal von vorn. Thomas Hilmer verkürzte für die Borussen. "Wenn das Spiel noch fünf Minuten länger dauert, geht das 3:3 aus", bemerkte Albers. Irgendwie schaukelte seine Equipe das Ding nach Hause. Ohne Glanz und Gloria. Aber was soll's. Nach acht Spielen stehen die St. Arnolder bei vier Siegen und vier Pleiten. Albers: "So habe ich mir das vorgestellt." Es folgen die Bonusspiele gegen Emsdetten 05 II und Reckenfeld.
Tore: 0:1 Quibeldey (18.), 1:1 Göers (23.)
2:1 Nitschke (38.), 3:1 Greibel (68.)
3:2 Hilmer (82.)

SC Reckenfeld - SF Gellendorf II 4:1 (2:0)
Reckenfelds Cheftrainer Thorben Zilske hatte am Sonntag Geburtstag. Erstmal herzlichen Glückwunsch nachträglich! Seine Mannschaft spendierte ihm zum Ehrentag einen richtig entspannten Nachmittag. "Es war eine sehr erwachsene Leistung von uns. Wir haben das total ruhig und souverän runtergespielt und unsere Überlegenheit ausgespielt. Wir waren einfach die bessere Mannschaft." Nach einem Durchstecker von Steffen Braun traf Lukas Wentker zum frühen 1:0, nach Vorarbeit von Connor Loudon erhöhte später Jonas Müller auf 2:0. "Eine so gelöste Stimmung habe ich selten in der Halbzeitpause gesehen. Man merkte, da brennt nichts an", so Zilske. Spätestens mit Erkan Öktens Bude zum 3:0 war der Kuchen endgültig gegessen. Alban Leka hatte quergelegt, Waldemar Heißler mit der Hacke zu Ökten verlängert. Tim Hülsmanns Bude nach einem Freistoß brachte nichts mehr, schließlich antwortete Ökten direkt mit seinem zweiten Streich. Bermekenswert: Er ist eigentlich rechter Innenverteidiger. "Der hat gezeigt, wie man es als Mittelstürmer macht", freute sich Zilske lachend.
Tore: 1:0 Wentker (8.), 2:0 Müller (31.)
3:0 Ökten (58.), 3:1 Hülsmann (81.)
4:1 Ökten (85.)