Eine Liga sieht Rot

von Fabian Renger

(28.02.23) Es war wohl das Ergebnis des Spieltags: Die Zwote des TuS St. Arnold verließ den Platz am Tabellenende dank des nächsten Coups gegen ein Spitzenteam. Gegen Altenrheine gab's sogar gleich drei Punkte. Verwunderlich. Was auch ausffiel: Es häuften sich die roten Karten. Gleich drei Stück gab's an diesem Wochenende. Das muss nicht unbedingt sein.

Schöne Tore erzielten indes vor allem Weiners Marco Duesmann und Roddes Dominik Stänner. Die Eintracht zog wieder an die Tabellenspitze und hat nun zwei Zähler Vorsprung auf den Verfolger aus Altenrheine. Spannend: Zwischen Platz vier (SV Burgsteinfurt III/27 Punkte) und Platz zehn (GWA Rheine II/21) liegen nur sechs Zähler. Enge Geschichte.

Quickies, 18. Spieltag

GWA Rheine II - SV Burgsteinfurt III 1:1 (0:1)
"Ich bin megazufrieden mit dem Punkt! Das war ein Kampf von uns. Den Punkt nehme ich gerne mit." GWA-Coach Deniz Ata machte drei Kreuzzeichen. Nach dem Ausgleich von Daniel Schütz - Nils Franke zog von von Außen in die Box rein und brachte den Ball schön rein - musste Ata schließlich auf Bangin Geldec verzichten. Nach dem Tor bekam er sich mit einem Gäste-Spieler in die Haare und ließ sich zu einer Unsportlichkeit hinreißen. Danach rettete GWA den Punkt irgendwie ins Ziel. "Burgsteinfurt hätte gewinnen können, aber ich finde, es war gerecht", resümierte Ata. Der SVB hatte das Chancenplus aber auf seiner Seite. Doch bei den Gastgebern stand ja Nico Lauenstein aus der Ersten zwischen den Pfosten. "Der hat ein paar Dinge rausgeholt", glänzte der Schnapper laut Ata mit mehreren Glanzparaden. Lauenstein spielte bekanntlich einst auch mal 3. Liga - wenn der in der B-Liga zwischen den Pfosten steht ist das eigentlich eine Wettbewerbsverzerrung auf zwei Beinen...
Tore: 0:1 Henning (10.), 1:1 Schütz (67.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Rheines Bangin Geldec (68.)

SuS Neuenkirchen IV - SF Gellendorf II 6:4 (2:1)
Das Unheil nahm schon nach wenigen Minuten seinen Lauf für die Gellendorfer. Rechtsverteidiger Fynn Dierkes verlor nach einem Foulspiel von Danny Köhler an ihm kurzzeitig die Fassung und wischte seinem Gegenspieler ins Gesicht. Klare Tätlichkeit! Schiedsrichter Jan Müther zückte die Rote Karte. "Absolut vertretbar, aber auch wahnsinnig bitter für uns", sagte SFG-Coach Niko Sandmann nach dem Spiel. Die Gäste waren bereits mit der Hypothek von 15 Ausfällen in die Partie gegangen. Auch in Unterzahl hatten die Gellendorfer Feldvorteile, in der Defensive unterliefen ihnen aber immer wieder leichte Fehler. Trotz 0:2, 1:4, 2:5 und 3:6-Rückstands kämpften sich die Sportfreunde immer wieder zurück. "Die Mannschaft hat eine tolle Moral gezeigt. Wir müssen es aber so langsam mal hinbekommen, weniger Gegentore zu kassieren. Wir schießen vier Tore in Unterzahl und haben trotzdem nichts in der Hand - das ist unfassbar", haderte Gellendorfs Trainer.
Tore: 1:0 Flüthmann (27.), 2:0 Kuhl (40./FE)
2:1 Rudolph (45.), 3:1 Becker (60.)
4:1 Flüthmann (67.), 4:2 Bruderek (78.)
5:2 Becker (80.), 5:3 Visse (81.)
6:3 Niemann (90+4.), 6:4 S. Harmsen (90+5.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Gellendorf Fynn Dierkes (10.)

SC Reckenfeld II - Emsdetten 05 III 0:2 (0:1)
Drei Aluminium-Treffer, zwei Abseitstore - ja, Reckenfelds Trainer Thorsten Schwarz hatte wohl recht, wenn er sagte: "Das Spiel müssen wir nicht verlieren. Es war ein gebrauchter Sonntag." Zumal sich obendrein sein Zentrums-Säulenspieler Julian Deutschmann noch schwerer verletzte. Die ersten Diagnosen gingen in die Richtung Muskelfaserriss und Außenbandriss. Aua. Gute Besserung. "Wir hatten unsere Chancen", ärgerte sich Schwarz. Vorne fehlte es mitunter jedoch auch an der Kaltschnäuzigkeit, manchmal traf der SCR auch die falsche Entscheidung. Für die Tore waren so bloß die Gäste zuständig. Nils Pieper traf nach einer Ecke auf den kurzen Pfosten. Timon Holtz erhöhte nachher, als die Hausherren einen Ball im Aufbauspiel verloren. "Ein dummer Fehler", so Schwarz. Vor allem in der zweiten Halbzeit ging es derweil relativ körperbetont zur Sache und der SCR ließ sich zu sehr von seinem Weg abbringen. "Da wurde viel lamentiert", befand Reckenfelds Übungsleiter.
Tore: 0:1 Pieper (6.), 0:2 Holtz (62.)

SW Weiner II - Vorwärts Wettringen III 1:1 (0:1)
Keine Partie, über die die Menschheit noch in Jahrzehten sprechen wird. Es war sehr zerfahren. "Ein typisches Unentschieden-Spiel", erzählte Weiners Coach Martin Junk. Die Gäste führten früh mit 1:0. Eine Schuss-Kerzre war ewig in der Luft, Weiners Defensive inklusive Keeper Nicolas Henkel schaute in die Sonne und schließlich köpfte Paul Hansen problemlos ein. Den Ausgleich bewahrten sich die Gastgeber für die Schlussphase auf. Nach einer flachen, strammen Hereingabe von der linken Seite traf Marco Duesmann - und das sah, naja, wohl etwas eigenartig aus. "Er geht in seiner ganz eigenen Art dahin, grätscht und trifft den Ball mit rechts nicht richtig und dann hat der Schuss eine ganz komische Flugkurve", berichtete Junk. Tatsächlich schlug die Kugel oben im Giebel ein.  Vielleicht war das ja gewollt? Junk hatte da so seine Zweifel: "Wenn das gewollt war, heiße ich Rudi Völler."
Tore: 0:1 Hansen (3.), 1:1 Duesmann (88.)

SC Altenrheine II - TuS St. Arnold II 1:2 (0:1)
Nach einem Punktgewinn gegen Rodde holte St. Arnold gegen Altenrheine direkt mal drei Zähler. Wie um alles in der Welt haben die das geschafft und was ging beim SCA alles schief? Alles nachzulesen im fetten Bericht.
Tore: 0:1 Kuhl (28.), 1:1 Hagen (67.)
1:2 Langner (78.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für St. Arnolds Amir Hassanzadeh-Ashrafi (73.)

Eintracht Rodde - Skiclub Rheine II 4:2 (4:0)
Nach dem Unentschieden gegen St. Arnold war Rodde offensichtlich darauf gepohlt, eine Reaktion zu zeigen. "Die erste Hälfte war wirklich souverän, der Skiclub hatte gefühlt zehn Prozent Ballbesitz und wir haben unser Spiel richtig gut durchgezogen", lobte Eintrachts Co-Trainer Nasarij Hoge. In der zweiten Hälfte ließ es Rodde leicht schleifen, wechselte aber auch ein bisschen durch. Es enstand ein kleines Chaos, ohne, dass es aber noch so wirklich spannend wurde. Das Tor des Tages? Laut Hoge war's das 2:0. Dominik Stänner stand 35 Meter vorm Tor der Gäste, schaute und sah, dass deren Schnapper Tim Volmer zu weit vorm Kasten stand. Also schoss Stänner einfach mal drauf und setzte die Kugel genau unter die Latte. Kann man mal machen.
Tore: 1:0 Stänner (7.), 2:0 Stänner (17.)
3:0 Wilde (29.), 4:0 Wilde (34.)
4:1 Camara (60.), 4:2 Koscyk (65.)

Portu Rheine: Spielfrei

Das Spiel zwischen der SG Elte und Germania Hauenhorst II wurde wettberdingt abgesagt und für Ostermontag neu angesetzt.