Relegation folgt rasch

von Fabian Renger

(09.05.23) Da waren's nur noch drei Spieltage. Und die Dinge scheinen sich zu verfestigen: Eintracht Rodde (6:4 in Reckenfeld) hat weiter fünf Zähler Vorsprung vorm SC Altenrheine II (6:3 in Gellendorf). Heißt: Rodde lässt sich weiter nicht lumpen und würde als Meister direkt in die A-Liga entschwinden. Heißt aber auch: Altenrheine II würde als Vizemeister im Relegationsspiel gegen den Zweiten der Parallelstaffel antreten und ebenfalls ums A-Liga-Ticket kämpfen. In der B2 sieht das nach Emsdetten 05 II aus.

Bleibt die Frage nach dem Datum. Wann steigt das B-Liga-Vizemeister-Aufstiegsrelegationsspiel? B-Liga-Staffelleiter Wilfried Helmer klärt auf: "Wenn alles normal verläuft, an dem Sonntag nach dem letzten Spieltag." Bedeutet: Am 4. Juni (Sonntag) würde es zum großen Duell kommen. Der Ort steht noch nicht fest. "Das mache ich erst dann, wenn ich weiß, wer für das Spiel in Frage kommt", so Helmer. Der mögliche Austragungsort sollte natürlich ungefähr auf halber Strecke zwischen den Spielstätten beider Kontrahenten liegen. Aus der Erfahrung weiß Helmer: Es ist gar nicht so leicht, eine Spielstätte nach dem letzten Saisonspiel zu finden. Oft übernehmen rasch die Platzwarte und sperren die Plätze. Und: Natürlich kommt auch nicht jedes Stadion für ein Aufstiegsspiel in Frage.

Der Zusatz 'wenn alles normal verläuft' ist bewusst gewählt. Schließlich müsste es bei Punktgleichheit - in beiden Ligen nicht ausgeschlossen - zwischen aufstiegs- bzw. relegationsberechtigten Teams noch zunächst zu einem Entscheidungsspiel kommen. Die Tordifferenz oder der direkte Vergleich zählen im Kreis Steinfurt nicht. Ein Entscheidungsspiel würde, so Helmers Plan, in der Woche nach dem letzten Spieltag stattfinden. Aber: Noch viel Konjunktiv.

Eine Entscheidung hat der Skiclub indes getroffen. Er wird zum Saisonende hin seine Reserve aus dem Spielbetrieb der B-Liga zurückziehen. Das würde bedeuten, der Skiclub II gilt als erster Absteiger in die C-Liga. (vorausgesetzt, die Clubberer melden sich fristgemäß nach dem letzten Spiel und bis zum Ablauf des 29. Mai, 23.59 Uhr ab) Einen sportlichen Absteiger wird es somit wohl nicht geben.

Quickies, 29. Spieltag

SF Gellendorf II - SC Altenrheine II 3:6 (2:3)
Der SCA bleibt dran an der Eintracht! "Unterm Strich war's ein verdienter Sieg", resümierte Altenrheines Coach Jörg Stein. Einziger Wermutstropfen: Marvin Beckmann, gerade frisch zurück nach langer Pause, fiel nach einem eher harmlosen Foulspiel unglücklich auf die Schulter, riss sich dabei alle Sehnen und muss operiert werden. Das Spiel war indes ein relativ unterhaltsames Auf und Ab. Es waren Torwartfehler dabei, mitunter eher kuriose wie unnötige Tore und auch einige schöne Spielzüge. Besonders freute sich der SCA, dass Till Seiffert im ersten Spiel nach sieben Wochen als Zuschauer direkt mal butzte. Wenigstens das Comeback hat funktioniert. Ein Sonderlob schickte Stein derweil noch an Phil Take und David Hornung raus, die jeweils eine "richtig geiles Spiel" abgeliefert hätten. Haken an der Nummer: Drei Gegentreffer waren natürlich viel zu viel. "Die Gegentore fielen zu einfach, da waren wir zu passiv", so Stein.
Tore: 0:1 Helmich (7.), 1:1 Kuhr (11.)
1:2 Schmidt (23.), 1:3 Helmich (45+2.)
2:3 Yeral (45+3.), 3:3 Wilken (48.)
3:4 Seiffert (72.), 3:5 Lu. Löcke (83.)
3:6 Le. Löcke (89.)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rote für Gellendorfs Michael Kuhr (76.)

SC Reckenfeld II - Eintracht Rodde 4:6 (2:2)
"Die stehen nicht umsonst da oben mit nur drei Unentschieden." SCR-Coach Thorsten Schwarz war nach dem Torfestival einverstanden mit der Darbietung seiner Elf, die den Gästen ordentlich eingeheizt hat, zwischendurch sogar in Führung war. Für Schwarz bitter: Dass es in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit keinen Elfmeter für seine Kombo gegeben hat. "Ich hab kein Verständnis dafür, den musst du pfeifen", lag in Schwarz' Augen ein klares Foulspiel gegen Justin Hauke vor. Das vorher kassierte 2:2 war schon blöd, ein Fernschuss aus 18 Metern von Marvin Harms. "Den können wir vorher auch besser verteidigen", ärgerte sich der Reckenfelder Übungsleiter. Er setzte auf eine Fünferkette, aber legte im gleichen Atemzug darauf Wert, dass seine Mannen durchaus nach vorne was taten und sich nicht nur hinten einigelten. "Wir haben gut mitgespielt. Die Leistung in kämpferischer Hinsicht und der Wille - das passte. Alle Hochachtung vor den Jungs! Unterm Strich war der Sieg aber für Rodde verdient." Das schönste Tor schoss aber wohl SCR-Mann Karl Sabrowski: Sein 4:5-Anschlusstor war ein direkt verwandelter Freistoß aus rund 20 Metern.
Tore: 0:1 Munser (11.), 1:1 Volkery (14.)
2:1 Volkery (16.), 2:2 Harms (45+1.)
2:3 Wilde (58.), 3:3 Ciesluk (61.)
3:4 Heeke (62.), 3:5 Wilde (75.)
4:5 Sabrowski (78.)

GWA Rheine II - Skiclub Rheine II 2:3 (2:1)
Verletzungen und Urlaube ließen den Kader von GWA schrumpfen, nur noch ein Einwechselspieler blieb übrig. Das spürte die Truppe von Coach Deniz Ata gerade in der zweiten Halbzeit. "Das war gar nix mehr von uns", räumte Ata ein. Die zwei Gegentreffer waren verdient. In der ersten Halbzeit war das anders. Ata: "Da hätten wir locker fünf, sechs Dinger machen können." Zwei wurden es: Georg Thünemann versenkte die Kugel nach einer scharf auf den ersten Pfosten reingebrachten Ecke per Kopf, das Eigentor von Moritz Pieplow erzwangen die Hausherren mit einer ordentlichen Druck auf den Ballführenden. "Wir waren klar überlegen", so Ata - und dann holte Luca Röthing einen Sonntagsschuss raus. Aus 25 Metern, linke Position, dübelte er die Kugel oben rechts in den Knick rein. "Den macht er nie wieder in seinem Leben so", staunte Ata - und wurde anschließend Zeuge des Untergangs...
Tore: 1:0 Thünemann (3.), 2:0 Pieplow (25./ET)
2:1 Röthing (40.), 2:2 Mersch (60.)
2:3 Camara (63.)

Portu Rheine - Vorwärts Wettringen III 0:0
Die erste Halbzeit ging dezent an die Hausherren, die zweite eher an die Gäste. Zunächst saß deren Angreifer vom Dienst Yannic Multhoff bloß auf der Bank, nach seiner Einwechslung ging es ab. Dennoch war Portus Coach Saim Kilicaslan verhältnismäßig gut gelaunt: "Die Jungs hatten Bock, waren pfiffig unterwegs. So langsam ist es angekommen, dass es um was geht. Wir wollen in die nächsten drei Spiele offen gehen. Die Brust raus rücken, zu unserem Mann stehen." Auch wenn Schlusslicht Portu dank des angekündigten Rückzugs des Skiclubs die Liga vermutlich halten wird, will Kilicaslans Mannschaft natürlich auch sportlich noch irgendwie die fünf Punkte zum rettenden Ufer aufholen. Chancen waren gegen Vorwärts da: Ricardo Vaz Gomes (1. Halbzeit) sowie Daniel da Svila Azevedo (2. Halbzeit) scheiterten jedoch jeweils an Gäste-Torwart Rico Dirks.

Außerdem spielten:

Germania Hauenhorst II - SW Weiner II 2:0 (0:0)
Tore: 1:0 Krzesinksi (51.), 2:0 Bäumer (90+4.)

SuS Neuenkirchen IV - Emsdetten 05 II 2:2 (0:1)
Tore: 0:1 Akhmadjonov (8.), 1:1 Herbring (46.)
1:2 Brand (62.), 2:2 Herbring (75.)

SV Burgsteinfurt III - TuS St. Arnold II 7:2 (2:0)
Tore: 1:0 Lindhof (10.), 2:0 Lindhof (32.)
3:0 Henning (57.), 4:0 Henning (58.)
4:1 Rose (60.), 5:1 Lindhof (67.)
6:1 Engbring (75.), 7:1 Obazelu (80.)