Steigerung reicht nur zur Hälfte

von Alex Piccin

(28.09.16) Eine, laut Coach Thorsten Bäumer, "Leistungssteigerung um hundert Prozent gegenüber vorigem Sonntag" reichte der SpVgg Langenhorst/Welbergen nicht, um die Reserve von Preußen Boghorst in die Knie zu zwingen. Die bekannte Abschlussschwäche wurde einmal mehr zum Verhängnis, auch weil der SCP-Schnapper in der Schlussviertelstunde bärenstark agierte. So ging die Begegnung 0:0 aus.

Die Teams verlängerten die ominöse Abtastphase auf eine volle halbe Stunde, in der nicht viel passierte. Die Spieler hatten mit dem sich in schlechtem Zustand befindenden Geläuf zu kämpfen. Der ließ keine sauberen Kombinationen zu, zahlreiche Stockfehler prägten die Partie zwischen zwei Mannschaften, die eigentlich in der Lage sind, einen sauberen Ball zu spielen. Die Langenhorster strahlten dabei im Ansatz mehr Gefahr aus als die Gäste.

Erster Abschluss

Ein erster Wachmacher wurde in der 31. Minute serviert. Thomas Schulte Sutrum flankte auf Christian Holtmann, der nahm die Kugel direkt und jagte sie knapp am linken Pfosten vorbei. Wenn die Preußen nach vorne aktiv wurden, war meistens bei Magnus Fehlker Endstation, der so gut wie alles abräumte. Nur einmal unterlief ihm im Aufbau ein Fauxpas, doch mit vereinten SpVgg-Kräften wurde der SCP-Konter wieder abgefangen (37.).

Kurz vor dem Halbzeitpfiff gaben die Preußen mit Sandro Bühning ihren ersten ernstzunehmenden Torschuss ab. Christian Holtmann hielt die Kugel nicht fest, seine Vorderleute bereinigten dann aber die Situation (45.). Nach der Pause blieb vieles weiter Stückwerk, bis ein weiterer gelb-schwarzer Wachmacher folgte: Holtmann brachte das Leder in einer Mischung aus Schuss und Pass auf den zweiten Pfosten, wo Tim Heinrich offenbar zu viel Zeit zum überlegen hatte und aus kurzer Distanz links vorbei zielte (59.). Nun war etwas mehr Schwung drin.

Heinrich glücklos

Heinrich hatte in Sachen Torabschluss nicht seinen besten Tag erwischt, er agierte in den beiden folgenden Szenen glücklos. Kevin Wenning spielte Heinrich mit einem Pass in die Schnittstelle frei, der daraufhin den Querpass anstatt den Abschluss wählte – in Richtung Eckfahne (64.). Elf Minuten später war Heinrich wieder durch. Diesmal drosch er das Spielgerät aufs Tor anstatt den mitgelaufenen Holtmann zu bedienen, Keeper Chris-Marvin Weber parierte stark (75.).

Auf der Gegenseite gab es eine undurchsichtige Situation. In Langenhorster Strafraumnähe ertönte ein Pfiff des Unparteiischen, doch zur Verwunderung beider Parteien hatte er auf Stürmerfoul entschieden. "Das war ein klarer Elfer", meinte SCP-Trainer Markus Laukötter. Die Hausherren hatten das ähnlich gesehen, Glück für sie also. Die letzte Möglichkeit ging wiederum auf das Konto der Bäumer-Elf. Kevin Wenning legte quer zu Bruder Marcel, der überlegt abschloss, aber ebenfalls am klasse reagierenden Weber scheiterte (83.).

"Wie gesagt, den Strafstoß hätte der Schiedsrichter geben müssen, auch wenn das vom Spielverlauf her nicht gerecht gewesen wäre. Den Punkt nehmen wir jedenfalls gerne mit", fasste Laukötter seine Eindrücke zusammen. Bäumer machte seinem Team keinen Vorwurf: "Gemessen an den Torchancen wären die drei Punkte verdient gewesen. Aber immerhin stimmte die Leistung nach dem Spiel gegen Emsdetten wieder. Ich bin gut zufrieden."

SpVgg Langenhorst/Welbergen - Preußen Borghorst II     0:0