Dudek macht Schluss
von Christian Lehmann
(08.11.18) Seitdem er sechs Jahre alt ist, war Florian Dudek fast an jedem Wochenende auf irgendeinem Fußballplatz in der Region unterwegs. Damit ist für den Trainer von Schwarz-Weiß Weiner am Saisonende Schluss, er stellt sein Traineramt im Sommer zur Verfügung. Das wundert beim Blick auf das sportliche Wirken des Trainers bei "seinem" Verein.
Schon Dudeks erste Amtszeit in der Weiner war äußerst erfolgreich. Mit den Schwarz-Weißen stieg der Coach 2014 in die Kreisliga A auf, erst 2017 musste das Team - als Liga-13. - wieder runter in die B-Liga. Nach einem kurzen Intermezzo beim TuS Laer ist Dudek zurück - und die Bilanz des Vorjahresdritten liest sich erneut prima. Mit 30 Punkten liegt das Team punktgleich mit Vorwärts Wettringen II an der Spitze der B2. Besonders eindrucksvoll ist die bisherige Defensivleistung mit nur vier Gegentreffern in zwölf Spielen.
Die Familie ruft
Wieso also aufhören? "Aus familiären Gründen", erklärt der Trainer. Gemeinsam mit Ehefrau Anna erwartet Dudek zum zweiten Mal Nachwuchs, künftig will er mehr Zeit für die Familie haben. Die Saison möchte er aber möglichst erfolgreich zu Ende bringen. "Klar fällt einem das nach insgesamt fünf Jahren nicht leicht. Mit dem Verein, der damals noch in Fusionsgesprächen stand, hatte ich mich aber ohnehin erstmal nur auf eine Zusammenarbeit für eine Saison geeinigt. Von der sportlichen Situation ist die Entscheidung völlig unabhängig. Dem Verein bleibe ich verbunden."
Wer sein Nachfolger wird, ist derzeit nicht bekannt. Der Sportliche Leiter Norbert Doedt ist seit knapp zwei Wochen im Bilde und führt Gespräche. Dabei baut er auch auf Dudeks Rat. "Ich äußere mich natürlich dazu, wenn ich gefragt werde", so der Coach.
Bestätigt das Team die bisherigen Leistungen in den kommenden Monaten, übergibt Dudek seinem Nachfolger eine intakte Mannschaft - und vielleicht einen Aufsteiger. "Es war unser Ziel, nach der schwachen Rückrunde und der insgesamt unbefriedigenden Vorsaison wieder oben mitzuspielen. Bisher läuft's ganz gut", so Dudek. Die Truppe wurde in den vergangenen Jahren deutlich verjüngt, Talente wie Nils Weyring und Simon Tümler drängen sich auf. "Die Mannschaft hat Perspektive", glaubt der Übungsleiter. Den Aufstieg zur Pflicht ausrufen will er aber nicht, zumal er weiß, dass vor allem die Reserveteams aus Wettringen und Burgsteinfurt in der Rückrunde von oben nachladen könnten. "Die Liga ist deutlich stärker als bei unserem letzten Aufstieg vor fünf Jahren. Wir gehen da ganz entspannt ran..."