Gellendorfer Ansage vor Metelener Augen

von Christian Lehmann

(10.03.20) So langsam wird's unheimlich. Auch dem Tabellendritten SW Weiner ist es nicht gelungen, die imposante Siegesserie der Sportfreunde Gellendorf zu unterbrechen. Im Gegenteil! Beim Spitzenspiel in der Weiner feuerte die Mannschaft von Trainer Stephan Sloot beim 6:0 (1:0)-Auswärtserfolg richtig einen raus. Nach 18 Spieltagen haben die Gellendorfer noch keinen einzigen Punkt abgegeben.

Vor den Augen der Konkurrenz aus Metelen - die Partie des bis dato Tabellenersten in Altenrheine war abgesagt worden - mussten die Gäste gegen einen hochmotivierten Gegner im ersten Durchgang allerdings ordentlich ackern. "Wir wussten, was uns erwartet. Vor allem in der ersten Viertelstunde hatten wir noch keinen Zugriff", räumte Sloot ein. "In dieser Phase war es wichtig, dass meine Jungs zeigen, dass sie auch fighten können."

Bernhardt mit dem 40. Saisontor

Das taten sie auch, dennoch kamen die Hausherren zu guten Chancen. Nach fünf Minuten setzte Bernd Möllers nach einem Eckball die Murmel per Kopf an den Pfosten. Ein "genialer Moment" (Sloot) von Christian Wilpsbäumer leitete schließlich die Gellendorfer Führung ein. Sein schnell ausgeführter Freistoß erreichte Ivo Vieira, der Marcel Bernhardt bediente. Es war das 40. (!!!) Saisontor des Kapitäns (0:1/25.). Danach hatten die Gäste Glück, dass Schiedsrichter Christoph Ipe eine Abseitsstellung von Magd Abu Hamid gesehen hatte (26.). Zudem verpasste Frank Lenfert nach einem Rückpass den möglichen Ausgleich (35.). "Ich hatte das Gefühl, dass wir die etwas bessere Mannschaft waren. Wir hätten uns nur mit einem Tor belohnen müssen. Gellendorf war brutal effektiv", meinte Alex Witthake.

Zur Pause musste Weiners Spielertrainer verletzt aufgeben. Der Oberschenkel zwickte zu sehr. Seine Mannschaft ermöglichte den pfeilschnellen Gellendorfer Spitzen dann mit eklatanten Abspielfehlern einen furiosen zweiten Durchgang. "Was die Jungs da gezeigt haben, war aller Ehren wert", lobte Sloot. Während sich die Innenverteidiger Sergej Hatzenbühler und Klaas Hartken keine Fehler erlaubten, ging vorne die Post ab. Cedrik Barbosa feuerte das Spielgerät nach Balleroberung im Offensivpressing aus 25 Metern maßgenau in den Giebel (0:2/56.). So schön dieser Treffer war, so herrlich war die Vorarbeit des nächsten. Jan-Eik Frieling stand eigentlich frei vor der Kiste, legte aber clever ab auf Ivo Vieira, der den noch leichteren Abschluss hatte (0:3/59.). "Das zeigt, wie intakt die Mannschaft ist", meinte Sloot.

Torgier noch nicht befriedigt

Die Gier, mit der die Gäste weitermachten, sprach ebenfalls für sie. Nach einem klassischen Konter, Balleroberung Jorge Macedos und Zuspiel von Ivo Vieira machte Frieling kurz darauf doch noch sein Tor (0:4/69.). Erneut Barbosa von halblinks (0:5/77.) und Lukas Wewel, der vom erstmals eingesetzten Winter-Neuzugang Diogo Torres freigespielt worden war (0:6/87.), erzielten die weiteren Treffer zum imposanten Endergebnis. 

"6:0, das hört sich brutal an. Sechs Tore schlechter waren wir heute aber definitiv nicht", meinte Witthake. "Platz eins war für uns eigentlich schon vor dem Spiel unrealistisch. Ich glaube, nun ist auch Platz zwei eher utopisch..." 

SW Weiner - SF Gellendorf     0:6 (0:1)
0:1 Bernhardt (25.), 0:2 Barbosa (56.),
0:3 Vieira (59.), 0:4 Frieling (67.),
0:5 Barbosa (77.), 0:6 Wewel (87.)