Metelen macht's sich selbst schwer

von Christian Lehmann

(07.10.19) Das fällt wohl unter die Kategorie "Mund abwischen, weitermachen". Matellia Metelen schnappte sich nach dem relativ souveränen 3:1 (2:1)-Erfolg über den SV Wilmsberg die kurzzeitig verlorene Tabellenführung von den Sportfreunden Gellendorf zurück. Glanz und Gloria versprühte Thomas Dauwes Truppe dabei aber selten.

"Wir haben uns nicht mit Ruhm bekleckert", räumte Metelens Trainer nach dem Spiel ein. "Ich hätte mir einen klareren Sieg gewünscht. Wilmsberg hatte im gesamten Spiel eine halbe Chance. Wir müssen das Spiel früher entscheiden." Gegenüber Maik Kolkmann war nach zuletzt schwächeren Auftritten erstmal froh, dass sein Team vom Gegner nicht an die Wand genagelt worden war. "Wir wollten erstmal sicher verteidigen. Metelen war das gesamte Spiel über die bessere Mannschaft, aber wir können mit unserem Auftritt zufrieden sein. Punkte müssen wir in den nächsten Wochen holen."

Zwei Abseitstore

Mit viel Glück wäre gegen den alten und neuen Spitzenreiter vielleicht sogar ein Zähler drin gewesen. Dann hätte aber auch alles passen müssen. Nach 13 Minuten brachten die Metelener ihre Überlegenheit erstmals auf die Anzeigetafel. Nachdem Max Prantler den Ball von der linken Torauslinie zurückgelegt hatte, stand Adrias Zenuni blank und schob zum 0:1 ein. Kurz darauf lag der Ball wieder im Wilmsberger Kasten, doch Johannes Kippelts Volleyschuss-Treffer wurde wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung aberkannt (22.). Hier war's ebenso knapp wie bei einer ähnlichen Situation in der Schlussphase, als Christopher Viefhues auf Kippelt gespielt hatte (80.). Dauwe wollte nicht mit dem Schiri hadern: "Wenn wir da früher den Ball spielen, kommt die Frage gar nicht erst auf."

Erste leichte Zweifel am Matellia-Sieg kamen auf, als Matthias Hesener nach 31 Minuten die Kugel aus 25 Metern unvermittelt zum 1:1-Ausgleich in den Giebel hämmerte. "Den trifft er super, aber wohl nie wieder so", meinte Dauwe. Für sein Team folgte nun die brenzligste Phase im Spiel, nach einer scharfen Hereingabe von Marius Ostermann verpasste Samson Golijaj den Ball in der Mitte nur knapp (40.), ehe auf der Gegenseite Viefhues nach einem langen Ball das entscheidende Kopfballduell gewann und Prantler relativ unbehelligt zum 1:2 einschieben konnte (45.). "Das Gegentor kurz vor der Pause war der Knackpunkt", meinte Kolkmann.

Sein Team kam im zweiten Durchgang nicht mehr für einen Treffer infrage, wohingegen die Metelener mit der Einwechslung Daniel Ernstings Schwung in ihr Spiel bekamen. Der Zehner erzielte vom Strafstoßpunkt schließlich auch das 3:1 für die Gäste, nachdem Viefhues nach Zuspiel von Prantler in der Box gefoult worden war (59.). Das war okay, aber auch nicht viel mehr. Dass der Platz an der Wilmsberger Mühle nicht unbedingt einem Teppich glich, mochte Dauwe in keinster Weise als Ausrede gelten lassen. "Da habe ich Ende der Achtziger auch schon drauf gespielt. Da war der drei Klassen schlechter als heute. Unsere Leistung heute auf den Platz zu schieben, ist mir zu billig."

SV Wilmsberg II - Matellia Metelen      1:3 (1:2)
0:1 Zenuni (13.), 1:1 M. Hesener (31.),
1:2 Prantler (45.), 1:3 Ernsting (59./FE)