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Da wurde noch gespielt: Weiners Lars Kemper (l.) zieht ab, Borussias Filipe Nunes versucht ihn zu hindern. Fotos: Renger

Nicht jede Fußballmannschaft hat elf Spieler...


von Fabian Renger

(11.10.22) Das war mindestens bizarr. Borussia Emsdetten III empfing SW Weiner. Der Tabellenletzte der Kreisliga B2 gegen den Tabellendritten und Aufstiegsaspiranten. Man musste allerdings schnell sein, um noch etwas von diesem Spiel mitzubekommen - besser gesagt: Von diesem skurrilen Schauspiel. Denn Borussia trat zu siebt (!) an. Sechs Feldspieler plus Keeper. Die Mindestzahl, damit ein Spiel überhaupt angepfiffen werden kann. Weiner war wie gehabt zu elft unterwegs. Nach sechs Minuten war die Partie Geschichte. Borussias Marcel Uphoff hatte sich verletzt, humpelte. Die Borussen hatten keinen Auswechselspieler. Referee Jan Schellhowe brach die Partie beim Stand von 2:0 für die Gäste ab. Es blieb ihm nichts anders übrig. Die Mindestzahl an Spielern war halt unterschritten.

Nun stellt sich natürlich die alles entscheidende Frage nach dem 'Warum'. Wieso tritt Emsdetten zu siebt an? Was sollte das? Jux und Dollerei? Ne. Kein Stück. Borussia wollte die Begegnung eigentlich im Vorfeld verlegen. Nach unseren Informationen wohl vornehmlich aufgrund des Emsdettener Oktoberfests, was Borussias Coach Chris Junkers auf Nachfrage allerdings nicht bestätigen, jedoch ebenso wenig den Verlegungsgrund preisgeben wollte. Wie dem auch sei: "Wir haben keine Mannschaft zusammen und hätten auch nicht mehr als neun Leute zusammenbekommen", erklärte Junkers. Bei Nichtantritt wäre es teuer geworden. Das wollte sich Borussia sparen. Also kam die Idee, mit sieben Leuten aufzulaufen.

"Wir hatten Weiner zwei bis drei Termine genannt. Da hieß es immer wieder, da fehlen zwei wichtige Spieler. Weiner hat keinen Termin gefunden, auf den wir hätten verschieben können", so Junkers. "Es tut mir natürlich Leid für die Spieler, die von Ochtrup bis nach Emsdetten gefahren sind."

Witthake: "Wir fahren da ja nicht aus Spaß hin"

Weiners Trainer Alex Witthake war indes not amused. "Von Nicht-Wollen kann nicht die Rede sein", stellte er klar und verwies auf bereits verlegte Partien der Vergangenheit (Metelen, Galaxy, Langenhorst) der bisherigen Saison. "Ich verlege natürlich nicht, wenn mir drei bis vier Leistungsträger fehlen. Ich will immer mit meiner bestmöglichen Mannschaft spielen." Er hätte sich im Vorfeld eine andere Kommunikation gewünscht. Dann wäre man im Zweifelsfall auch mit sieben Leuten aufgelaufen. Oder in Zivil hingedüst. Man hätte ja anpfeifen und direkt wieder abbrechen können - im beidseitigen Einvernehmen. Öffnet externen Link in neuem FensterSo hatten es in der Vorsaison in der Kreisliga B1 Emsdetten 05 II und die SG Elte gehandhabt.


Auf die Idee, dass Borussia mit nur sieben Spielern antreten würde, sei er nicht gekommen. "Ich hab die Jungs vorher ganz normal eingestellt", berichtete Witthake. "Ein Spieler ist extra aus dem Sauerland wieder gekommen. Das hätte man definitiv anders lösen können. Es ist nicht so, dass wir uns aktiv gewehrt haben, so fand ich es ein bisschen schade und es hat definitiv einen faden Beigeschmack. Wir fahren da ja nicht aus Spaß hin." Aus Weiner zum Teekotten bräuchte man schließlich 40 Minuten. Gegen einen freien Sonntag hätte auch niemand etwas gehabt.

Anstoß: 13 Uhr - Abpfiff: 13.06 Uhr

Nils Weyring und Falk Overkamp trafen für Borussia. Der Unparteiische hatte im Spielbericht zwar etwas von einem Abbruch eingetragen, bei Öffnet externen Link in neuem Fensterfussball.de sah und sieht man davon nichts. Anpfiff 13 Uhr, Abpfiff 13:06 Uhr. So schnell können 90 Minuten manchmal umgehen. B-Liga-Staffelleiter Wilfried Helmer klärt auf: "Wenn es ein 0:0 gewesen wäre, hätte ich es 2:0 werten müssen. Aber das 2:0 passt, das ist genau das Ergebnis, was bei einer Wertung herum käme. Hätte Weiner 3:0 geführt, hätte ich es auch stehen lassen. Es ist ja unfair, denen ein Tor wegzunehmen."

Und Chris Junkers hat auch was gelernt. "Das hab ich noch nicht so erlebt. Man guckt sich schon um, das Feld ist doch sehr groß für den Gegner." Junkers stand im Tor der Borussia. Was passieren kann, wenn man zu neunt auftritt, das Öffnet externen Link in neuem Fenstergab's erst an diesem Wochenende in der Kreisliga C in Gelsenkirchen zu bestaunen. Schlusslicht SpVgg. Erle 19 II zockte mit zwei Mann weniger gegen den Tabellenzweiten SuS Schwarz-Blau Gladbeck III - Endstand: 30:1 für die Gladbecker...

Kommt selten vor, dass wir die gesamte Mannschaft und alle Spieler auf einem Foto kriegen. Hier war das anders - bei insgesamt sechs Feldspielern plus Keeper (alle in Rot, Torwart in schwarz) aber auch nicht ganz so schwer...

Kreisliga B2



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