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Kreissparkassen-Cup 2019

Flieg, Hendrik Artmann, flieg! Der Wettringer liegt in der Luft, FCE-Mann Colin van den Berg hat Hand angelegt.

Das letzte Tor entscheidet dann doch nicht

von Fabian Renger

(19.08.20) Schön ist es, wenn man den Humor nicht verliert. Da hatte FC Eintracht Rheines Timo Scherping in der Schlussminute Andre Epker die fünfte Kirsche eingeschenkt und der Schnapper von Vorwärts Wettringen hatte da so einen Einfall. "Letztes Tor entscheidet", rief er über den erleuchteten Platz im Hiärtken. Da lachte selbst der FCE-Anhang in seiner Nähe. Na ja, hat aber nicht ganz geklappt. Schiedsrichter Jan Lohmann pfiff wenig später ab. Wettringen verlor das Pokal-Halbfinale 2:5 (1:1), der FCE steht im Endspiel.

Woran hat et jelegen? Definitiv nicht an Epker. Der Routinier erledigte die Aufgabe in seinem Hoheitsgebiet formidabel und hielt seine Flossen mehrfach an die richtigen Stellen. Während der Torwart um keinen Spruch und Paraden verlegen war, waren seine Vorderleute Männer der schnellen Antwort. Auf Luca Meyers frühen Gäste-Führungstreffer (3.). antwortete Florian Kappelhoff-Rickert in Windeseile mit dem 1:1 (10.). Später, als Joshua Roß urplötzlich das Ding aus rund 20 Metern irgendwie rechts unten zum 2:1 ins Netz parkte (57.), antwortete Julian Krause per Direktabnahme nach einer Ecke (63.).

Rot für Bauersachs

Wie gesagt: Die Gastgeber waren moralisch gut in Schuss. Zumal sie lange Zeit in Unterzahl auskommen mussten. Nach dem sechshundertdreiundneunzigsten Freistoß des Spiels wurde die bis dato an Torraumszenen arme Partie farbenfroh. Nils Bauersachs hielt den über die 90 Minuten schier wieder einmal unaufhaltsamen Julius Hölscher - was nimmt der eigentlich? - als letzter Mann auf. Lohmann zückte glatt Rot (38.). Dann gab's endlich Alarm in der sonst gut behüteten Vorwärts-Box: Epker wehrte den Versuch von Timo Scherping aus 13 Metern aber ab, der Nachschuss von Jörg Husmann zischte links vorbei (45.).

Nach der Pause zogen sich die Hausherren in Unterzahl natürlich erstmal zurück. Der Favorit aus der Oberliga war jetzt endgültig in der Bringschuld. Nun ja. Er lieferte auch. Doch eine Chance von Colin van den Berg drehte Epker so gerade noch um den Pfosten (53.), zwei Minuten drauf platzierte Joshua Roß die Murmel nach einem Gestocher im Strafraum aus sieben Metern auf die hinterm Tor befindliche Kuhweide. Solche Szenen ärgerten FCE-Coach Tobias Wehmschulte: "Wir haben uns schwer getan, weil wir die Tore nicht gemacht haben. Wir hätten es gar nicht spannend machen brauchen. Das war vielleicht für die Zuschauer schön..."

3:2 kommt relativ ärgerlich zustande

Ja, für ihn natürlich nicht. Nach dem Roß-Tor und der Krause-Antwort hatte man kurz den Eindruck: Vorwärts rüstet sich für den Coup. Aber nur kurz. Denn jetzt machte der FCE nicht mehr halblang. Husmann traf noch den Pfosten (65.), van den Berg dann ins Tor - 2:3 (69.). "Ein Abstimmungsfehler im Zentrum bricht uns das Genick", ordnete Vorwärts-Übungsleiter Patrick Wensing die Szene in die Kategorie "unnötig" ein. Epker kommt an eine Hereingabe nicht mehr ran, Kuddelmuddel im Strafraum und im Rückraum hat niemand auf van den Berg aufgepasst. "Gegen so einen Gegner wird jeder Fehler bestraft", wusste Wensing. "Das ist ärgerlich, weil die Jungs das gut gemacht haben und gegen eine gute Mannschaft gut dagegen gehalten haben."

Vorwärts mischte aber auch nach dem 2:3 weiter mit. Selbst als Scherping eine Hölscher-Vorlage von rechts in der Mitte zum 4:2 verarbeitet hatte (80.), war die Vorwärts-Gegenwehr noch immer nicht gebrauchen. Der Landesliga-Aufsteiger, das ehrte ihn an diesem Abend, gab sich noch immer nicht geschlagen, hatte weiter so seine Momente. "Großes Kompliment an die Jungs", zog Wensing noch seinen Hut. Da können wir mitgehen. Allerdings hatte auch der Gast noch zwei Dinger: Viktor Braininger machte ebenfalls nochmal Bekanntschaft mit Epker (85.), anschließend Scherping den Deckel drauf (90.). "Letztendlich in der Höhe verdient", kommentierte Wehmschulte. Der steht mit seiner Gang damit im Finale gegen Borussia Emsdetten. Goalie Epker hat mit seiner Truppe aber trotz der Pleite als Aufsteiger sowieso den Westfalenpokal im Sack. Nur das mit dem letzten Tor, das entscheidet, das wird auch dort nicht funktionieren. Sorry...

Vorwärts Wettringen - FC Eintracht Rheine 2:5 (1:1)
0:1 Meyer (3.), 1:1 Kappelhoff-Rickert (10.)
1:2 Roß (57.), 2:2 Krause (63.)
2:3 van den Berg (69.), 2:4 Scherping (80.)
2:5 Scherping (90.)

Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Wettringens Nils Bauersachs wegen einer Notbremse (41.)

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