Kreissparkassen-Cup 2022/23
"Giebels" bringt Gellendorf ins Viertelfinale
von Fabian Renger
(19.08.22) Gellendorfs vorübergehender Fußballgott heißt "Giebels" - übrigens ein passender Spitzname für einen Torwart. Wir meinen Robin Gäbelein. Der Keeper der SF Gellendorf avancierte mit zwei gehaltenen Elfmetern zum Pokalhelden. Am Donnerstagabend reisten die SFG zwecks Pokal-Zweitrunden-Partie zum SC Reckenfeld. Ein hartes Stück Arbeit war das für die Rheinenser, die die Partie im Elfmeterschießen für sich entschieden. Dort behielten sie aber relativ souverän mit 4:2 die Oberhand - ergab in der Summe einen 5:3 (0:1)-Auswärtserfolg der Sportfreunde und ein Déja-Vu für den SCR.
Denn bereits beim Saisonauftakt in der Liga mussten die Männer von Coach Thorben Zilske trotz guter Leistung in eine Niederlage einwilligen. Nun wiederholten sich die Geschehnisse. "Wir konnten uns nicht belohnen", zuckte Zilske mit den Achseln. Seine Jungs rieben sich abermals auf. Und wieder bekamen sie am Ende maximal Schulterklopfer, aber keinen sportlichen Lohn. "Das tut mir einfach so Leid, dass man mit halb hängenden Köpfen runter geht."
Verdiente Pausenführung für den SCR
Vor allem die erste Halbzeit ging an die Gastgeber. "Die war sehr durchwachsen", so SFG-Übungsleiter Georg Fettich. Die Gäste leisteten sich viele Fehler im Aufbauspiel, erarbeiteten sich keinen klaren Torchancen und spielten viele Angriffe mies zu Ende. Reckenfeld wirkte derweil zielstrebiger, wacher, stabil und setzte vorne immer wieder Nadelstiche. Fabian Schmelter hatte in der ersten halben Stunde der Begegnung zwei gute Möglichkeiten zur Führung: Einmal köpfte er knapp vorbei, ein anderes Mal bekam er die Murmel in Rückenlage. Dafür brachte Kalle Hoffmann die Hausherren mit 1:0 in Front, als er einen Sololauf aus etwa 20 Metern gut abschloss (32.). Gellendorfs Defensive wirkte hier in der Zentrale ziemlich lethargisch. Mit dem Halbzeitpfiff hatte Hoffmann gar auf 2:0 erhöht, doch Schiri Jan Wortmann hatte zuvor abgepfiffen und den Vorteil nicht abgewartet (45.). Zählte also nicht.
In der zweiten Hälfte kamen die Gäste allmählich besser in die Spur. Und spätestens, als Luca Köster mit Gelb-Rot vom Platz geflogen war (65.), ging es dann zumeist aufs Reckenfelder Gehäuse. Kösters Platzverweis war übrigens ein besonders unnötiger. Die erste Gelbe sah er, weil er sich bei einem Freistoß zu oft vor den Ball stellte. Die zweite Gelbe sah er für ein Ballwegschlagen. Mit einem Mann weniger wurden Reckenfelds Beine immer schwerer und Gellendorf bekam Antrieb und Oberwasser.
Dennis Hatzenbühler "in Robben-Manie, nur nicht so hart geschossen"
Doch Fettichs Elf betrieb dezenten Chancenwucher. Ole Lüttmann, Marcel Bernhardt, Jan Werner, Daniel Sitnikow und Co schafften es nicht, die Kugel über die Linie zu bugsieren. Auch SCR-Altmeister Lars Dömer war zwischen den Pfosten ein guter Rückhalt. Nur als Dennis Hatzenbühler einem ganz großen Fußballer nacheiferte, war Dömer machtlos. Von Außen drang der Gellendorfer in die Reckenfelder Box ein und schloss mit links ins rechte Eck ab - 1:1 (85.). "In Robben-Manier, nur nicht so hart geschossen", witzelte Fettich.
Somit folgte das Elfmeterschießen. Gellendorf begann, erzielte vier Tore und leistete sich einzig durch Sitnikow einen Fehlschuss. Bei den Gastgebern verwandelten bloß Vargin Der und Kai Beckmann. Die Versuche von Taner Gezer und Piotr Lobanowski waren sichere Beute für "Giebels". Dem neuen Gellendorfer Elfmetertöter. In der nächsten Runde ist übrigens Borussia Emsdetten am Goldhügel zu Gast.
SC Reckenfeld - SF Gellendorf 3:5 (1:0/1:1) n. E.
1:0 Hoffmann (32.), 1:1 D. Hatzenbühler (85.)
Elfmeterschießen:
SCR: Vargin Der und Kai Beckmann treffen, Taner Gezer und Piotr Lobanowski scheitern jeweils an Gellendorfs Schnapper Robin Gäbelein
SFG: Ralf Stöber, Marcel Bernhardt, Robin Jaroniec sowie Chris Naberbäumer treffen. Daniel Sitnikow schießt seinen Elfmeter am Tor vorbei
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Reckenfelds Luca Köster (65./Ballwegschlagen)