Kreissparkassen-Cup 2024/25
"Nicht nur Glück": Disziplinierter SCA schmeißt den FCE raus
von Fabian Renger
(08.08.24) Es dürften so rund 400, vielleicht 500 Zuschauer gewesen sein am Mittwochabend in Altenrheine. Und die dürften ihr Kommen nicht bereut haben. Der heimische SCA empfing den FC Eintracht Rheine. Kreispokal. Erste Runde. Landesliga gegen Oberliga. Ortsderby. Der FCE ist Titelverteidiger. Doch diesen Titel wird er nicht mehr verteidigen können: Altenrheine bezwang den Favoriten tatsächlich mit 2:0 (1:0). Huch! Was war das denn jetzt: Eine Überraschung? Eine Sensation? Wie man es auch nennen möchte. Altenrheines Trainer Marc Wiethölter betonte jedenfalls: "Das war nicht nur Glück." Womit er nicht Unrecht hatte.
Ja, er hatte einen starken Schnapper im Kasten. Steffen Söndgen hielt mehrfach stark. Einmal gegen Colin van den Berg, der nach einem langen Einwurf von Adrian Knüver pötzlich frei durch war (15.); später gleich zweimal gegen Jonas Burke, der es jeweils per Kopf probierte (63./74.). Das war vielleicht Glück. Mag sein. Aber ansonsten war es allgemein halt auch nicht viel vom FCE. "Wir haben zu wenig Kreativität und Durchschlagskraft im letzten Drittel gehabt", räumte Eintrachts Übungsleiter Christian Hebbeler ein. "Hinten waren wir anfällig für die wenigen Offensivmomente."
SCA ändert die DNA
Viele Offensivmomente hatten die Hausherren tatsächlich nicht. War aber auch nicht ganz so tragisch. Denn das SCA-Zauberwort an diesem Abend lautete nämlich Disziplin. "Wir haben uns nicht locken lassen", freute sich Wiethölter. Soll bedeuten: Der SCA tat den Gästen nicht den Gefallen, zu schnell die Schotten zu öffnen. Eigentlich ist der SCA nicht so für die Maurerkelle bekannt, fürs Weiterkommen musste die DNA jedoch geändert werden. "Ich war mir vorher nicht sicher, dass wir es können. Jetzt bin ich mir sicher, dass es geht", so Wiethölter, der seine Truppe für ihren Fleiß lobte: "Die Jungs haben gelitten."
Ihre Tore machten die Gastgeber dann auch zum jeweils richtigen Zeitpunkt. Das 1:0 fiel schnell und war ein Paradebeispiel für den Auftritt des SCA. Nach einem Ballgewinn ging der Blick direkt nach vorne. Levin Damer wurde kompromisslos in Szene gesetzt, der enteilte Jakob Duhme und der FCE-Hintermannschaft und schoss sauber in die kurze Ecke ein (7.). Zielstrebig nach vorne gespielt, Konsequenz im Abschluss: So einfach war das. Das 2:0 folgte zu Beginn der zweiten Hälfte. Fabian "Phlabs" Hüer setzte sich auf der linken Seite fein gegen mehrere Gegenspieler durch und flankte rein. Yannik Langner spritzte in den Ball und netzte mit dem langen Bein ein (51.). Weil Söndgen später noch zweimal zur Stelle war, hielt der Vorsprung und auch die Null. Wermutstropfen: Damer musste zwischenzeitlich verletzt runter. Er hatte Probleme im Leisten/Adduktorenbereich. Und der zweite SCA-Wermutstropfen: Das Spiel wurde ausnahmsweise nicht auf Video festgehalten.
Tore zum richtigen Zeitpunkt
Für die Eintracht vielleicht besser so. Wäre eine Art Horrorfilm geworden. "Wenn eine Mannschaft, die zwei Klassen tiefer spielt, gegen uns gewinnt, ist das am Ende des Tages nicht unverdient", bilanzierte Hebbeler. Er hatte freilich auch auf ein paar Leute verzichten müssen. Darunter Leute wie Tim Heger, Adrian Wanner oder auch Luca Meyer. "Da schaffen es zwei, drei Leute nicht, das [die Ausfälle, d. Red.] zu kompensieren, weil sie das Level noch nicht haben." Am Sonntag geht's in der Liga übrigens zum Auftakt daheim gegen Regionalliga-Absteiger RW Ahlen...
SC Altenrheine - FCE Rheine 2:0 (1:0)
1:0 Damer (7.), 2:0 Langner (51.)