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Kreissparkassen-Cup 2024/25

Erst der Held, dann früher vom Feld: Nordwaldes Simon Markfort durchlebte gleich zwei Achterbahnfahrten
Foto: Lehmann

Nordwalde entscheidet Kartenschlacht in St. Arnold vom Punkt für sich


von Jost Klasmann

(04.08.24) Hui, hui, hui, in St. Arnold gings heiß her und damit sind nicht nur die sommerlichen Temperaturen gemeint. Wenn mal das Wort Pokal-Fight in den Mund nimmt, meint man genau solche Abende. Statt 11 gegen 11 hieß es nach 90 Minuten im Sepp-Herberger- Stadion 10 gegen 9 zwischen dem A-Ligisten Tus St. Arnold und dem frischgebackenen Bezirks-Ligisten 1. FC Nordwalde, welcher nach einem absolut wilden Ritt inklusive Last-Minute-Gegentor zum 2:2 (1:2) und folgerichtigem Elfmeterschießen in der nächsten Pokalrunde steht.  

"Ich bin jetzt wieder etwas runtergefahren. Es war ein richtig hitziges Duell", meinte auch ein hörbar mitgenommener Gero Mocciaro, Trainer der Gäste aus Nordwalde, der nach einer Gefühlsachterbahn im Elferschießen auf seine Jungs vertrauen konnte. "Wir haben sichere Schützen und Marcel [Fißmann] hält eigentlich auch immer mindestens einen", ging Mocciaro selbstbewusst in den Shoot-Out und sollte Recht behalten. Nachdem vier Nordwalder ihre Dinger bereits sicher verwandelt und zusätzlich Marcel Fißmann einen Ball aus dem Eck gekratzt hatte, schnappte sich Robin Lenger die Kugel, blieb cool und versenkte seinen Elfer zum 5:7 Endstand pro Gäste - und dabei hatte das Momentum definitiv zu den Hausherren aus St. Arnold ausgeschlagen, doch der Reihe nach. 

Heiße Anfangsphase

Es war auch ein Wiedersehen alter Bekannter: St. Arnold empfing unter Flutlicht mit Nordwalde einen Gegner aus dem Vorjahr, als letztere noch in der A-Liga mitgekickt hatten und so war ein vorsichtiges Abtasten, wie es im Pokal sonst vielleicht der Fall ist, nicht von Nöten. Nordwalde mühte sich, das Spiel an sich zu nehmen, kassierte dann allerdings früh einen Konter der Gastgeber: Alan Oskar Krzesinski traf zum 1:0 für den vermeintlichen Underdog (7.). "St. Arnold ist ein guter, aggressiver Gegner gewesen, genau wie in der Saison vorher", wusste auch Mocciaro die nun in Front gegangenen Gegner nicht zu unterschätzen, doch auch das bewahrte sein Team nicht vor dem frühen Rückstand. Davon zeigte sich der FC allerdings kein bisschen beeindruckt und antwortete beinahe postwendend: Carlo Weßeling nahm aus circa 18 Metern mit seinem schwächeren Fuß Maß und brachte den Ball per Volley im Kasten von TuS-Schlussmann Tolga Ari unter (17.) - kann man mal so machen. 

Und dann zahlte sich die Vorbereitung der Gäste aus: Eine eintrainierte Eckenvariante ging tatsächlich mal auf. Michael "Michi" Dömer legte zurück auf Simon Markfort, welcher den Ball im langen Eck unterbrachte und das Spiel damit zu Gunsten der Nordwalder drehte (24.) - zwei Spieler, die später noch mal wichtig werden. Denn mit der Führung lief nur kurz alles für den Favoriten, der keine zehn Zeigerumdrehungen nach dem Führungstreffer in Unterzahl klarkommen musste. Torschütze Markfort traf im Fallen unfreiwillig seinen Gegner mit dem Bein an der Brust - eine unglückliche, aber vertretbare Entscheidung hier glatt rot zu zücken (34.). "Die kann man geben, auch wenn ich mir ein bisschen Fingerspitzengefühl gewünscht hätte", meinte Mocciaro dazu. 

Zwei Platzverweise in zwei Minuten und St. Arnolds spätes Glück

Frische Hoffnung für die Gastgeber aus St. Arnold, die noch reichlich Zeit auf der Uhr hatten, um etwas am Spielstand zu drehen, sich aber gegen dann kompakter verteidigende Nordwalder schwer taten, Gefahr nach vorne zu entwickeln.

Was weiteres Wasser auf die Offensivmühlen gegossen haben dürfte, war sicherlich der zweite glatte Platzverweis gegen Nordwalde. Dömer lief einem aus abseitsverdächtiger Position gestarteten Gegenspieler in die Hacken und zog damit die Notbremse (75.). Zweifache Unterzahl stand so nicht auf dem Trainingsplan von Mocciaro, der seine Truppe fortan im tiefstehenden 4-4 aufbot - wer kennt es nicht? "Ein Mann weniger haben wir schon mal gemacht, aber mit acht Mann das passende System zu finden, war was neues", berichtete Pragmatiker Mocciaro. Doch auch auf Seite der Gastgeber sollte noch jemand das Spiel frühzeitig verlassen: So sah Marco Kattenbeck quasi im direkten Gegenzug die Gelb-Rote Karte und reduzierte die Spielerdifferenz zurück auf den alten Abstand (76.). 

Und so ackerten zehn St. Arnoldiner sich letztlich gegen neun Nordwalder ab, um spät in der Nachspielzeit belohnt zu werden: Nach einem Pressschlag im Gäste-Strafraum deutete Schiri Michael Wellmeier gen Elfmeterpunkt. Carlos Hyneck schnappte sich die Kugel und traf zum umjubelten 2:2 (90+2).

Fißmann als Matchwinner

Trotz frischen Rückenwindes zogen die St. Arnoldiner gegen zielsichere Gäste dann aber eben doch den kürzeren, weil Marcel Fißmann einen Strafstoß wegfischte und Robin Lenger schließlich entscheidend versenkte. "Die Jungs haben das super gemacht, einige sind nachher echt auf dem Zahnfleisch gegangen", sprach FC-Coach Mocciaro ein großes Lob für seine verbliebenen Spieler aus. Auf der Gegenseite hatte man ebenfalls alles in die Waagschale geworfen, doch im Pokal bleibt letztlich nur die Möglichkeit, dass es einen Verlierer gibt. 

TuS St. Arnold - 1. FC Nordwalde 5:7 n. E. (1:2/2:2)
Tore: 1:0 Krzesinkski (7.), 1:1 Wesseling (17.), 
1:2 Markfort (24.), 2:2 Hyneck, C. (90+2)
Bes. Vorkommnisse: Rote Karten für Nordwaldes Markfort wg. groben Foulspiels (34.) sowie Dömer wg. Notbremse (75.), Gelb-Rote Karte für St. Arnolds Kattenbeck (76.)



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Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 30    129:28 83  
2    FC Nordwalde 30    92:27 77  
3    SG Sendenhorst 31    91:28 77  
4    Germ. Hauenhorst 30    87:30 76  
5    VfL Billerbeck 30    88:28 71  

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