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Highlights aus unserem Heft - 24. September-Ausgabe

Kicken unter Icke


Von Christian Lehmann

(aus der Ausgabe vom 24. September) Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man bekommt. Wie Forrest Gump muss sich auch Giovanni Sosero gefühlt haben. Als es den ehemaligen Spielertrainer des FCE Rheine IV vor einem Jahr beruflich nach Berlin verschlug, hatte er mit vielem gerechnet. Ganz bestimmt aber nicht damit, dass Thomas „Icke“ Häßler mal sein Coach sein würde.

„Ich habe mich dort direkt nach einem italienischen Klub umgeschaut“, verrät der 31-Jährige. Bei seinen Recherchen stieß er auf den Club Italia 80, der - damals noch ohne Weltmeister Häßler - einen rasanten Auf- und Abstieg hinter sich gebracht hatte. 2011 war der Verein unter Trainer Dragan Kostic in die Verbandsliga aufgestiegen, die höchste Berliner Spielklasse. Am Spielfeldrand wurde Gratispizza verteilt, mehrere hundert Zuschauer säumten den Platz.

Erste Schritte

Diese Zeiten waren der einst jedoch längst passé, die Multi-Kulti-Truppe, in der mehrheitlich Araber aktiv waren, spielt ein der Bezirksliga, als Sosero vorstellig wurde. Unter Trainer Eric Meissner („der war richtig nett!“) wagte er die ersten Schritte im Berliner Amateurfußball. „Die Bezirksliga ist etwas schwächer als hier, vielleicht vergleichbar mit einer starken Kreisliga A“, erklärt er.

Und dann kam „Icke“. Die Verpflichtung Häßlers schlug beim Achtligisten auch medial hohe Wellen, der Kader wurde mächtig umgekrempelt und aufgepumpt, die Sponsoren standen Schlange.

Aufwand zu groß

Auch Sosero versuchte zunächst, in diesem Haifischbecken mitzuschwimmen, merkte aber schnell, dass der Aufwand zu groß würde. „Die haben fünf mal die Woche trainiert und hatten so starke Jungs dabei, da wäre ich auf der Bank versauert“, gesteht er. „Wenn ich noch etwas jünger gewesen wäre, hätte ich da mitgezogen. Aber das hätte ich auch beruflich gar nicht mehr geschafft.“ Über den Menschen Thomas Häßler kann Sosero trotzdem nur Positives berichten: „Der ist super cool, ein witziger Typ,nett und direkt. Er hat vom ersten Tag an gesagt, wir sollen nichts auf seinen Namen geben, sondern einfach Spaß haben. Sein Motto war immer: Wir sollen auf dem Platz miteinander reden, damit sich jeder Spieler drei, vier Meter Laufwege sparen kann.“ Auch von den Italienischkenntnissen des ehemaligen Wahlrömers war der Muttersprachler beeindruckt.

Nur noch in der Hobbyliga

Das Abenteuer Club Italia hat Sosero mittlerweile beendet. Inzwischen kickt er nur noch hin und wieder locker in der Freizeitliga mit. Weil er gleich mehrmals in der Woche zwischen Berlin und der Emsstadt hin- und herpendelt („meine Familie lebt noch in Rheine“), bleibt kaum Zeit, Fußball zu spielen.

Das Fußballgeschehen in Rheine verfolgt er aber weiterhin interessiert. Seine Kumpels Eugen Schäfer und Fabio Pirone zocken mittlerweile in der Dritten des FCE, überdies ist Sosero so häufig wie möglich bei den Spielen der Gladiators, Rheines erstem Futsalteam, am Start. „Das sind super Jungs. Wenn ich in Rheine bin, dann bin ich dort immer willkommen. Interessante Geschichten von einem der besten deutschen Techniker aller Zeiten hören sie dort sicher immer wieder gern.

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