"So etwas lasse ich mir nicht gefallen"

Von Alex Piccin

(16.05.17) Der Kreisschiedsrichterausschuss (KSA) Steinfurt hat zu den Vorfällen während und nach dem Kreisliga A-Spiel der A-Junioren zwischen dem SV Mesum und Emsdetten 05 Stellung bezogen. Dass sich die Jutestädter mit dem 3:2-Sieg gegen den Verfolger die Meisterschaft gesichert haben, rückte fast in den Hintergrund. 

Der Trainer der Nullfünfer, Ahmed Ali, soll den Unparteiischen Detlef Zimmermann massiv beleidigt haben. Dies sei während der aktuellen Saison schon öfter vorgekommen. Die Schiedsrichterkollegen Zimmermanns haben nun vor, Spiele mit Emsdettener Beteiligung nicht mehr zu leiten. Christian Schmees befürchtet, noch weitere aktive Schiedsrichter zu verlieren. Er ist Lehrwart des KSA und hat einen Leserbrief verfasst.

Ahmed Ali nahm zu den Vorwürfen Stellung und bezeichnete sie als falsch. Der 34-Jährige habe seinen Spielern am vergangenen Samstag mitgegeben, sie sollen sich auf das Sportliche konzentrieren und nicht auf Provokationen eingehen. "Nach zwölf Freistößen für Mesum in den Anfangsminuten" sei ihm klar geworden, welche Richtung das Spiel nehmen würde. Es wurde hitzig, unter anderem kassierten die Emsdettener eine Zeitstrafe und eine Rote Karte.

Diskussion in Schiri-Kabine

Nach Spielende hat sich Ali zu Zimmermann in die Kabine begeben. "Ich habe höflich gefragt, ob ich mit ihm sprechen kann. 'Es gibt nichts mehr zu besprechen', hat er geantwortet. Wir haben diskutiert und dann sollte ich seinen Raum verlassen, daraufhin habe ich dir Tür laut zugemacht. Aus meiner Aussage 'so etwas gehört nicht auf den Platz' hat er im Spielbericht 'Ich sorge dafür, dass du nicht mehr pfeifst' gemacht. So etwas lasse ich mir nicht gefallen", schildert Ali seine Sicht der Dinge. Die schimpfenden Zuschauer gegen Mesum sollen zudem nicht aus den eigenen Reihen stammen.

Aus den Kreisen der Liga-Gegner wurden während der Spielzeit immer wieder mal Beschwerden über das Verhalten von Mannschaft und Trainer geäußert. Auch das kann sich Ali nicht erklären: "Das ist wahrscheinlich der Neid, weil wir oben stehen." 

Vorstand gefordert

Dass die Schiedsrichter Spiele mit Nullfünf-Beteiligung wieder abgeben möchten, sieht Ali als "großes Problem". Er fordert vom eigenen Verein, dass dieser vorangeht: "Der Vorstand kommt mit dem Spielbericht zu mir und fragt mich: 'Was hast du da gemacht?' Ich verlange, dass der Vorstand mit mit dem Kreis-Schiedsrichter-Obmann spricht. Die Schiris können nicht Sachen reinschreiben, die nicht stimmen."

Emsdettens 1. Vorsitzender Stefan Wesseler verspricht, die Angelegenheit unter der Woche aufzuarbeiten: "Ich werde ein persönliches Gespräch mit dem Trainergespann suchen und auch das Verhalten der Zuschauer ansprechen. Wir kämpfen als Verein, neue Schiedsrichter zu bekommen und haben jüngst zwei dazugewonnen, worüber wir froh sind." Als Vereinsoffizieller stehe er zwischen den Stühlen, was eigene Interessen und Schiedsrichterwesen angeht. Er findet es gut, dass ein Coach Emotionen zeigt, solange diese im Rahmen bleiben und sich nicht gegen den Unparteiischen richten: "Nullfünf verlangt von seinen Trainern Disziplin."

Der Fall wird vor der Spruchkammer landen. Ali kündigte an, dort mit seinem Anwalt zu erscheinen. Nach dieser Saison hört er als Verantwortlicher der A-Junioren auf und wird nur noch Co-Trainer der ersten Mannschaft von Emsdetten 05 sein.