Querpass
Borghorster Pioniere legen los
von Christian Lehmann
(13.07.20) Thomas Grabowski macht so schnell keiner was vor. Ob als schlitzohriger Stürmer oder aber als abgeklärter Abwehrchef - der einstige Landes- und Bezirksligaspieler hat schon einiges erlebt in seiner Laufbahn. Ein bisschen aufgeregt ist "Grabo", inzwischen Trainer der zweiten Mannschaft beim Fusionsverein Borghorster FC, dann aber doch. Denn am Samstag um 15 Uhr bestreitet sein neues Team gegen den SC Nienberge (Kreisliga A3 MS) nicht nur das erste Spiel des vereinten Klubs in der Saison 2020/21, sondern die erste Partie seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie überhaupt.
Warum so früh? Grabowski hat eine einfache Erklärung: "Wir müssen aus fünf verschiedenen Mannschaften eine Kreisliga A-Truppe formen und wollen die Jungs unter Wettkampf-Bedingungen sehen." Sein derzeit noch über 30 Mann starker, vorläufiger Kader besteht aus Akteuren der ersten beiden Seniorenteams beider Vorgänger-Klubs sowie der JSG-A-Jugend. Mit Marcel Kling vom FC Galaxy Steinfurt ist auch ein externer Neuzugang dabei. Dieser Monster-Kader muss innerhalb von drei Sichtungswochen reduziert werden.
Hygienekonzept
Dass aufgrund der Corona-Schutzverordnung derzeit auch der Trainingsbetrieb großen Einschränkungen unterworfen ist, macht die Sache nicht leichter. "Das ist eine Mammut-Aufgabe", sagt Grabowski, der sich der immerhin Unterstützung seiner Co-Trainern Steffen Bauland und Nico Matic sowie von Betreuer Horst Prinz sicher sein kann.
Die Nienberger werden die Partie aus der "kalten Hose" bestreiten, trainiert wird an der Feldstiege vorher nicht. "Herzlichen Dank an Gerrit Rolwes, dass Nienberge das mitmacht", so Grabowski. Die BFC-Verantwortlichen um den Sportlichen Leiter Stephan Fischer mussten sich im Vorfeld nicht nur mit dem Gegner und dem Fußballkreis, sondern auch mit dem Ordnungsamt abstimmen. Ein Hygienekonzept zur Durchführung von Freundschaftsspielen wurde erstellt. So dürfen gemäß der ab dem 15. Juli gültigen neuen Corona-Schutzverordnung bis zu 300 Zuschauer unter Auflagen auf die Anlage, ein Mindestabstand von 1,50 Meter muss gewährleistet sein. Und: Es dürfen sich maximal 30 Spieler im Innenraum aufhalten.
Das Interesse dürfte groß sein
Wer Mäuschen spielen will, sollte Geduld mitbringen, denn natürlich müssen auch die Personendaten von jedem Schaulustigen festgehalten werden. Ob das Interessierte abschreckt? "Ich glaube schon, dass das Interesse groß sein wird und dass sich einige das Spiel anschauen wollen", so Grabowski.
Was seine Jungs in der Kreisliga A erwartet, vermag Grabowski noch nicht einzuschätzen. Sein Respekt vor der 18er-Staffel ist allerdings groß. "Da uns komplett die Abläufe fehlen, sprechen wir erstmal nur vom Klassenerhalt. Wir haben einige junge Wilde mit richtig viel Talent, aber Talent alleine reicht noch nicht aus, um erfolgreich zu sein..."