Auf ins Getümmel!

von Christian Lehmann

(02.07.21) Dass er bei Germania Hauenhorst nicht auf einen Haufen eingebildeter Schnösel treffen würde, das wusste Guido Göcke auch schon, bevor er als Spielertrainer beim Bezirksligisten zusagte. Seine positiven Erwartungen hat die neue Truppe des langjährigen Mesumers nun absolut bestätigt. In ihrem ersten Testspiel gegen Teuto Riesenbeck sollen die Waldpark-Boys nun auch fußballerisch eine gute Figur abgeben. Die Partie am Sonntag (Anstoß: 12.30 Uhr) ist eine von vielen Auftakt-Begegnungen für die Teams im Fußballkreis. Steinfurts Kicker erwachen so langsam aus der Corona-Starre.

"Das ist eine geile Gemeinschaft. Die Jungs haben mir den Start wirklich leicht gemacht", schwärmt Göcke, der seine Mannschaft bereits seit Mitte Juni auf freiwilliger Basis zum Tanz bittet. Ernst wurde es erst am Montag bei der ersten offiziellen Einheit - obschon auch zuvor der Trainingsplatz schon regelmäßig gerammelt voll war. Acht Wochen haben die Germanen nun Zeit, sich gegenseitig zu beschnuppern.

In den ersten Einheiten standen Ballgewöhnung, Passspiel und Spielformen auf der Agenda. Von den vier Neuen im Team verpasste Lukas Simon aufgrund einer Corona-Quarantäne mehrere Einheiten, inzwischen ist er allerdings wieder dabei. Ebenso wie er hinterließ auch Cornelius Mendrina, der zweite Neuzugang aus der Reserve, einen engagierten und topfitten Eindruck. Dem jungen Leon Blome (SuS Neuenkirchen U19) attestiert Coach Göcke eine sehr gute Übersicht im Zentrum und die Fähigkeit, schwierige Situationen spielerisch zu lösen. Jonas Gövert (FCE Rheine U19) hatte zwischendurch ein paar kleinere Wehwehchen am Fuß, gab aber richtig viel Gas über die Außenbahn.

Auch wenn es wie in jeder Truppe Unterschiede in puncto Fitness gebe, ist Göcke durchaus angetan von der Physis seiner Spieler. "Die Jungs waren fleißig", lobt er. Dieser Eindruck erspart ihnen allerdings nicht die Leistungsdiagnostik. In Kürze soll ein Cooper-Test zeigen, wer noch Nachholbedarf hat. Schon vor dem Start ins Mannschaftstraining pushten sich die Spieler über die Adidas Running App gegenseitig hoch, Göcke muss also keine katastrophalen Werte befürchten.

Obwohl er selbst noch ein paar leichte Probleme mit der Schulter hat, möchte Göcke am Sonntag spielen - allerdings erst in der zweiten Halbzeit. "In der ersten Hälfte möchte ich gemeinsam mit Kampo (Co-Trainer Daniel Kamping, Anm.) schon mal die andere Perspektive einnehmen", sagt der Neu-Coach, der mit einigen Zuschauern rechnet. "Ich erwarte so um die 3000", flachst er, um etwas ernsthafter nachzuschieben: "Ich denke, dass der oder die eine oder andere neugierig sein wird auf die neue Truppe." Bewusst wird er dem Team keine großen taktischen Vorgaben mit auf den Weg geben: "Sie sollen einfach die Freude mitnehmen, dass es jetzt endlich wieder losgeht."

Ähnlich geht man beim FSV Ochtrup den ersten Test gegen den FC Oeding (Kreisliga A Ahaus-Coesfeld) an. Am Samstagmittag um 13 Uhr trifft die Mannschaft von Jannik Holtmann und Christopher Ransmann auf einen Gegner, der schon seit mehreren Wochen im Saft steht und seine beiden Tests gegen den VfB Alstätte (6:2) und Eintracht Ahaus II (5:1) deutlich gewann. "Sie werden uns direkt richtig fordern, das wird eine harte Nuss für uns", glaubt Holtmann, der Oedings Coach Jeroen van der Veen aus seiner Zeit beim FC Epe gut kennt und gerne über dreimal 30 Minuten spielen würde.

Die Integration der Neuzugänge hat beim FSV nicht viel Zeit in Anspruch genommen. Kein Wunder, denn Nico Schmerling, Magd Abu Hamid und Rafael Romero sind Ochtruper Jungs mit einer Vergangenheit im Verein. Die A-Jugendlichen Markus Weidel und Henning Ruhkamp trainierten ohnehin schon vor der Corona-Pause in der Ersten mit. 

Die ersten Trainingseindrücke waren auch in der Töpferstadt sehr ordentlich. "So langsam wollen wir jetzt Tempo und Härte steigern. Es ist total geil, dass wir jetzt endlich mal wieder einen kleinen Wettbewerb haben nach so langer Zeit." Dennoch wolle man es etwas ruhiger angehen in dem Wissen, dass sich gerade in dieser frühen Phase der Vorbereitung viele Verletzungen ereignen können. "Piano machen geht in so einem Spiel ja gar nicht, aber wir werden schon versuchen, die Handbremse ein wenig anzuziehen", so der Spielercoach. Dabei spielt dem Trainerteam in die Karten, dass es bisher keine Verletzungen oder sonstige Ausfälle gab und der FSV alle Spieler einsetzen kann. 

Ein paar Kilometer weiter östlich, am Haarweg in Neuenkirchen, gibt zwei Stunden später Hasan Ürkmez sein Trainerdebüt für den TuS St. Arnold - ausgerechnet dort, wo er als Co-Trainer der ersten Mannschaft zahlreiche Erfolge feierte. Oberligist FC Eintracht Rheine bestreitet gegen den VfL Weiße Elf Nordhorn am Samstag ebenfalls sein erstes Spiel, Chefcoach Cihan Tasdelen gibt beim Heimpublikum am Delsen seine erste Visitenkarte ab. Der Sonntag wird dann mit dem Duell von Vorwärts Wettringens Reserve gegen die eigene U19 eingeläutet, auch die Reserve des FCE wirft sich beim Spiel gegen den FC Schüttorf 09 ins Getümmel.