Querpass
Böse Klatschen, hohe Siege, Überraschungen und gute Omina
Von Wenke Feldmann
(10.02.25) Der Ligabetrieb ist noch ein paar Wochen hin. Das hielt die Mannschaften im Kreis Steinfurt aber nicht davon ab, ein bisschen zur Vorbereitung zu zocken. Vorbereitung ist ja bekanntlich das A und O. Hier nun ein kleiner Überblick, was auf den Sportplätzen so gewöhnlich und ungewöhnlich fabriziert wurde. So viel lässt sich sagen: Einige Tore sind gefallen!
Matellia Metelen - 1. FC Nordwalde 0:9 (Samstag, 11 Uhr)
Die Hausherren hatten nicht viel zu lachen gegen einen entfesselnd aufspielenden Gegner. 0:9 war der Endstand gegen den Bezirksligisten Nordwalde. Matellia wurde regelrecht abgeschossen. "In der Summe extrem bitter. Wir waren nicht in Bestbesetzung, aber das darf trotzdem nicht passieren", fasste Co-Trainer Sebastian Feldhues das Spiel zusammen. Die Elf von Trainer Alex Hollermann musste gleich auf mehrere Spieler wie Kapitän Philipp Brüning, Lukas Schründer sowie Veit und Tim Wähning verzichten. Ganz bitter: Letzterer fällt längerfristig aus. "Für Tim ist die Saison gelaufen", schildert Feldhues. Nun heißt es aber, nicht den Kopf in den Sand zu stecken - oder wie der Co-Trainer es formuliert: "Wir müssen die Kirche im Dorf lassen und lassen uns davon jetzt nicht aus dem Konzept bringen". Ein paar Wochen haben die Metelener ja noch, ehe sie an die durchaus erfolgreiche Hinrunde anknüpfen können. Die Gier, den dritten Platz in der A-Liga zu verteidigen, dürfte den Vechte-Kicker trotz der Klatsche nicht abhanden gekommen sein.
Emsdetten 05 II - Borghorster FC II 5:2 (Samstag, 11:30 Uhr)
Für die Dettener Reserve sah es in der Hinrunde nicht allzu rosig aus: Tabellenplatz 15, 44 Gegentore, zurzeit auf einem direkten Abstiegsplatz. In der Winterpause folgte dann der Trainerwechsel, welcher neuen Schwung in die Truppe gebracht hat. Bereits das erste Freundschaftsspiel gegen RW Nienborg entschieden die Nullfünfer für sich und auch gegen den Borghorster FC III gab's einen Sieg. Fünf Tore lassen auf ein Offensiv-Feuerwerk schließen. Ein eindeutiger Spielverlauf war es allerdings keinesfalls. "Borghorst ist ein guter Gegner. Die sind nicht umsonst Tabellenführer der B-Liga", betonte Emsdettens Co-Trainer Vargin Der. Umso besser für das Ego der Mannschaft, dieses Spiel gewonnen zu haben. "Die Spieler waren alle k.o. nach der Hinrunde, dabei sind alle so motiviert", sagt Der über seine Schützlinge. Das Spiel am Samstag jedenfalls machte Lust auf mehr: "Die Offensive war stark, wir hatten kaum Fehlpässe und sind viel gelaufen." Zu den Gewinnern der Vorbereitung zählt Der Tim Taake, der die Coaches mit großen Einsatz überzeugte. Auch über das "Traum-Freistoßtor" von Erduan Mustafaj war er sichtlich stolz. Nun brennen die Jungs vom Wasserturm auf den Rückrundenstart, der gleich mehrere Duelle mit direkten Konkurrenten im Tabellenkeller bereithält. "Da muss es jetzt knallen", fordert Der. Dann wissen wir Bescheid...
Eintracht Rodde - SC Hörstel II 2:0 (Samstag,13 Uhr)
Kreisliga B gegen Kreisliga C - also Favoritenrolle für die Eintracht? "Das liegt im Auge des Betrachters", sagte Eintracht-Trainer Nasarij Hoge. "Hörstel II spielt oben mit und will aus der Kreisliga C aufsteigen". Am Ende stand es nach 90 Minuten 2:0 für Rodde, beide Tore fielen in der ersten Halbzeit. War's also eher so semi-zufriedenstellend für die Hausherren? Nicht doch. Hoge stellte die Motivation und die gute Leistung seiner Jungs heraus. Es sei die erste Vorbereitungswoche mit gerade einmal zwei Trainingseinheiten gewesen. Zudem war die Mannschaft dünn besetzt: "Einige Ausfälle wie zum Beispiel Philip Perlik oder Justin Wilde mussten wir kompensieren. Insgesamt haben uns 16 Leute gefehlt".
SpVgg Langenhorst-Welbergen - SG Elte 6:1 (Samstag, 15 Uhr)
Ein weiteres regelrechtes Tor-Feuerwerk gab es bei der SpVgg Langenhorst-Welbergen, welche die SG Elte zu Gast hatte. Das von vielen erwartete Duell zweier B-Kreisligisten auf Augenhöhe blieb aus. Elte ging durch Jan Strotmann zwar nach einem fatalen Rückpass der Hausherren in Führung, davon ließen sich die Langenhorster aber nicht beirren. Sie glichen aus - und waren danach regelrecht auf der Überholspur. Auch Top-Scorer Salim Omar (mit 14 Treffern in der bisherigen Hinrunde) lieferte ab und bescherte den Gastgebern einen Dreierpack. "Salim ist unser Torjäger Nummer eins", stellte Co-Trainer Philipp Holtmann heraus. "Ich freue mich aber auch, dass Sven Erdmann und Mick Bäumer beide getroffen haben". Erdmann habe in der Hinrunde verletzungsbedingt gar nicht gespielt. Ein weiteres Comeback gab es durch Louis Vollenbröker, der nach einem Halbjahr Pause zurückgekehrt ist. Vier Freundschaftsspiele stehen noch aus, dann geht's in der Liga weiter. Der Aufstieg ist das erklärte Ziel, das gibt auch Holtmann zu: "Wenn man da oben steht, will man den Platz auf jeden Fall halten."
FC Galaxy Steinfurt - FSV Ochtrup 1:7 (Sonntag, 10 Uhr)
In leichter Favoritenrolle ging es auch für den FSV Ochtrup erstmals wieder an die Mittellinie. Und was kann man dazu sagen? Der FSV wurde seiner Rolle gerecht. "Wir hatten schon das Ziel, das Spiel klar zu gewinnen", bestätigte Nico Schmerling aus dem Trainerteam. "Aber so gut, wie es das Ergebnis vermuten lässt, waren wir nicht, das darf man nicht zu hoch hängen". In der ersten Halbzeit schoss das Team von Chefcoach Sven Bahns bereits drei Tore. Munter ging es dann auch nach der Halbzeitpause weiter auf Seiten der Ochtruper, die noch vier Mal das Netz der Gegner trafen. Fünf Tore erzielte allein Thilo Wittmund. Normalerweise spielt der Youngster eher auf der Sechserposition oder in der Abwehr, doch die Stürmer-Not auf Seiten der Ochtruper führte zu Kreativität. "Unser Stürmer Sakaria Omeirat hat jetzt gerade den zweiten Kreuzbandriss. Der fällt mindestens ein Jahr aus, wenn der überhaupt nochmal anfängt", erklärt Schmerling. Den gesamten Februar über haben die Töpferstädter nun Zeit, um sich auf den Ligabetrieb und zwei englische Wochen gleich zu Beginn vorzubereiten. Ziel ist, noch ein paar Ränge nach oben zu klettern und nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben.
SuS Neuenkirchen II - Germania Hauenhorst 1:3 (Sonntag, 13 Uhr)
Für die Hauenhorster war es das erste Testspiel nach zwei Trainingseinheiten, während Neuenkirchen bereits eine wochenlange Vorbereitung hinter sich hatte und bereits am nächsten Sonntag in den Ligaalltag startet. Neuenkirchen ging zunächst in Führung. "Jeder hatte am Anfang Schwierigkeiten, ins Spiel zu kommen. Man hat gemerkt, dass wir gerade erst mit der Rückrundenvorbereitung starten", sagte Germania-Coach Markus Heckmann. Yannik Willers nutzte schließlich einen Aufbaufehler der Gastgeber und schob zum Ausgleich ein. Danach strotzten die Gäste nahezu vor Selbstbewusstsein. "Gerade das 2:1 haben wir über links richtig gut rausgespielt. Man musste nicht unbedingt mit dem Sieg rechnen, also sind wir rundum zufrieden", so Heckmann. Am Ende reichte es zu einem verdienten 3:1-Sieg für die Gäste. Wenn das kein gutes Omen für das Jahr 2025 ist...