Last-Second-SuS gewinnt den Tag danach

Von Fabian Renger

(04.01.16) Der Tag danach. Wir kennen das: Alles tut weh. Und um Missverständnissen vorzubeugen: Wir sprechen vom Fußball. Ludger Brüning, derzeitiger Trainer des SC Altenrheine, und Dirk Sterthaus von der U23 des FC Eintracht Rheine werden mir beipflichten. Beide qualifizierten sich durch ihre Top-Leistungen am Samstag bei den Stadtmeisterschaften für den VR-Bank Cup am Sonntag. Doch dort lief nichts mehr. Beide schieden frühzeitig in der Vorrunde aus, weil sie auf Spieler verzichten mussten, die sich eben am Samstag zu sehr ins Zeug legten, und weil die Gegner einfach zu stark waren. Einer von diesen starken Gegnern war der SuS Neuenkirchen, der sich den Titel in der Kopernikus Halle sicherte.

Auch für die von Hasan Ürkmez betreuten SuS'ler war es ein Tag danach. Am Samstag erreichten sie bei ihrer Premiere in Gronau einen beachtlichen dritten Rang (zum Bericht der WN) und beim prominent besetzten Turnier des FC Eintracht waren sie ebenfalls in einer bestechenden Form. "Eigentlich wollten wir in diesem Winter gar nicht so viele Turniere spielen, aber die Jungs wollen einfach", erklärte Ürkmez. Nächste Woche geht's nach Schüttorf, letzte Woche gab's bereits in Emsdetten den Turniersieg (wir berichteten). Die Neuenkirchener wollen nicht nur - sie können auch Hallenfußball. Und beim VR Bank Cup bewiesen darüber hinaus auch noch häufig perfektes Timing.

"Die Jungs wollen einfach"

Im letzten Spiel der Vorrundengruppe B ging es bloß noch um die Frage: Wer wird Tabellenerster? Der niedersächsische Oberligist SC Spelle-Venhaus oder aber eben das Team aus der Gemeinde vom Offlumer See. Beide spazierten durch ihre Fünfer-Gruppen mit je drei Siegen, ohne Probleme, mit viel Zug nach vorne. Im entscheidenden Duell münzte der SuS gute fünf Sekunden vor Schluss einen 0:2-Rückstand in ein 3:2 um. Dabei warf sich Bernd Schlüter mit seinen langen Stelzen in einen Ball - der Gruppensieg.

Mit dieser Zielstrebigkeit sollte es dann weiter gehen. Im Halbfinale traf damit nämlich der SuS auf den FCE von Uwe Laurenz. Beide Mannschaften butzten jeweils einmal, es ging hoch her, hitzig war's, wie auf dem grünen Rasen sonst auch. Doch dann kam wieder die letzte Sekunde. Alles war auf ein Neunmeterschießen eingestellt, aber Mirco Husmann hatte keine Lust und jagte das Ding mit der Schlusssirene ins Gehäuse von Nils Wiedenhöft. "Das war ägerlich, sich da noch einen zu fangen, da haben wir uns doof angestellt", konstatierte Laurenz. So ging's dann ins Finale für den SuS,  wieder gegen Spelle, das in seinem Halbfinale den vierten Oberligisten des Turniers, den TuS Lingen, deutlich mit 4:0 erledigte. 

Niewelers großer Auftritt im Finale

Im Finale kam es dann zum großen Auftritt von Malte Nieweler. Der Mann mit der 20 auf dem Rücken traf dreimal, blieb dabei eiskalt wie eine Nordmannstanne und war damit einer der Akteure, die Budenzauber so richtig zelebrierten. Nach einem ansehnlichen Auf und Ab hieß es schlussendlich 4:4, im Neuner-Schießen behielt der SuS die Oberhand, Keeper Lukas Fiedler verwandelte knackig einmal selbst und hielt dazu noch den Elfer von Spelles Christoph Röttger. "Wir haben dieses Turnier verdient gewonnen", schlussfolgerte Ürkmez. "Auch wenn ein Neunmeter-Schießen natürlich immer Glückssache ist." 

Wie das Turnier für die restlichen Teilnehmer des Heimspiel-Äquators aus ging, erfahrt ihr auf Seite 2