Knackpunkt Elfer: Recke auf dem Weg zum Titel

Von Mario Witthake

(01.06.15) Der ausgeheckte Plan der Ibbenbürener SV hat total funktioniert. Bis zur 60. Minute. Bis Alexander Haaseloop das Standbein von Andre Klostermann traf. Die Folge war ein strittiger Elfmeterpfiff für den TuS Recke und das 1:0 durch Maik Klostermann. Vermutlich die Entscheidung im Meisterschaftsrennen, das zwei Sieger verdient hätte. Die ISV wird sich - wenn nicht etwas total Unvorhergesehenes passiert - jedoch mit einem weiteren Jahr in der Kreisliga A anfreunden müssen. Der TuS dagegen steht kurz vor dem Aufstieg in die Bezirksliga.

"Wir waren bis zum Elfmeter die bessere Mannschaft", fand ISV-Trainer Florian Lürwer. Ein Vergehen von Haaseloop hatte er nicht erkannt. "Wenn man selbst Fußball gespielt hat, pfeift man diesen Elfmeter nicht", so Lürwer. Der gute Schiedsrichter Maik Echelmeyer hat es dennoch getan. Recke-Trainer Marc Wiethölter sah zunächst auch eine Fehlentscheidung. Nach dem Spiel versicherte Andre Klostermann ihm jedoch, dass er einen Tritt in der Achillesferse gespürt habe. "Andre ist ein Sportsmann. Warum sollte er Quatsch erzählen?", fragte Wiethölter. Die Einschätzung von Lürwer, die ISV sei bis zum Elfmeter die bessere Mannschaft gewesen, darf man teilen. Einziges Manko der im Umschalten starken Hausherren war die Chancenverwertung. Sebastian Wellmeyer und Sascha Pakularz erzielten im ersten Durchgang ihre "Pflichttore" (Lürwer) nicht.

Scholmeyer und Bosse im Pech

Unglück im Unglück hatte kurz nach dem Elfmeterpfiff ISV-Torhüter Sebastian Scholmeyer. Er parierte den Schuss von Maik Klostermann, wehrte den Ball aber in die Mitte ab. Klostermann bekam die zweite Chance und nutzte sie. Das 1:0 löste die Fesseln beim TuS, der fortan deutlich sicherer agierte. Anders die ISV. Philipp Bosse, ein erfahrener Recke, machte ein Bombenspiel als Außenverteidiger. Dennoch schenkte er Jonas Voß in der 78. Minute den Ball. Der zog davon, bediente Maik Klostermann, der aus kurzer Distanz Scholmeyer - ebenfalls etwas glücklich - überwand. "Nach dem 2:0 wusste ich; das war's", sagte ein strahlender Wiethölter, der noch auf dem Platz viele Glückwünsche entgegen nahm. Etwa von Teuto Riesenbecks Trainer Benjamin Hettwer.

Der TuS genoss den Sieg (Spielverlauf im Ticker) in vollen Zügen, feierte mit den zahlreich gekommenen Anhängern. "Vor so einer Kulisse zu spielen, das ist schon cool", meinte Wiethölter. Was sein Klub auf die Beine gestellt hat, ist aller Ehren wert. Das fand auch Lürwer. "Was die Recker Zuschauer hier gemacht haben, war überragend", sagte der ISV-Trainer, der in der Niederlage Größe zeigte. "Recke hat den Aufstieg genauso verdient wie wir. Es ist klar, dass du in so einem Spiel etwas Glück brauchst. Das war heute auf Recker Seite."

"Lasst euch das nicht mehr nehmen!"

Dass der TuS auf dem Weg zur Meisterschaft noch einmal ins Stolpern gerät, ist ziemlich unwahrscheinlich. Am Freitag kommt das inzwischen abgestiegene Stella Bevergern ins Fürstenberg-Stadion. Im Falle eines Sieges reicht ein Remis am letzten Spieltag in Westerkappeln. Unabhängig davon, was die ISV in Uffeln und gegen Saerbeck macht. Lürwer hat den Titel bereits abgehakt. Reckes Auftrag formulierte Teuto-Trainer Hettwer bei seiner Verabschiedung. "Lasst euch das nicht mehr nehmen!"