Klare Kante: Faste tritt in Westerkappeln ab
Von Mario Witthake
(21.08.15) Die noch junge Saison hat ihren ersten Trainerrücktritt: Rainer Faste hat sein Amt bei Westfalia Westerkappeln mit sofortiger Wirkung zur Verfügung gestellt. Zunächst wird Obmann Andreas Kröner die Mannschaft betreuen, denn auch Co-Trainer Florian Hollmann macht Feierabend.
Nach dem Pokalaus gegen Mettingen und den Liga-Pleiten gegen Arminia Ibbenbüren sowie Falke Saerbeck hat der Trainer, der zur Saison 14/15 gekommen ist, die Reißleine gezogen. Faste vermisste bei einzelnen Spielern die grundsätzliche Einstellung zum Fußball. Die Resistenz einiger Akteure gegenüber seinen Ansprachen vor und während des Heimspiels am Mittwochabend gegen Saerbeck (0:1) gaben ihm den Rest. "Ich hatte das Gefühl, einige wollen ein bisschen daddeln, ein bißchen kicken."
"Majestätsbeleidigung"
Aufgrund des Auftretens vermeintlicher Leistungsträger ("Für den einen oder anderen ist die Rückwärtsbewegung schon Majestätsbeleidung") sah er den Teamspirit verloren gegangen. Fastes Analyse ist in dieser Hinsicht schonungslos: "Stand jetzt sind wir als Mannschaft nicht so weit wie in der Hinrunde der vergangenen Saison. Und die war schon beschissen." Das Verletzungspech, die Außenspieler Jan Lobenberg und Michael Köppel sind außer Dienst, wollte Faste nicht als Alibi für den Misserfolg durchgehen lassen.
Faste hätte gerne Reizpunkte gesetzt, arrivierte Kräfte außen vor gelassen und hungrige Spieler aus der zweiten Mannschaft befördert. Diese radikale Maßnahme wollte der Verein jedoch nicht mittragen. So wird zunächst einmal Obmann Andreas Kröner für die Mannschaft verantwortlich sein. Er bestätigt, dass "die Stimmung in den letzten Wochen gekippt" sei, sprach aber dennoch von einer sauberen Trennung und zollt der Entscheidung Fastes Respekt. Von "gewissen Spielern" erwartet Kröner darüber hinaus eine Reaktion.