Toka: Alles, aber kein Mitläufer
Von Mario Witthake
(31.08.15) Immerhin behielt er Recht. "Wir haben vor dem Spiel doch schon darauf hingewiesen, dass wir auf den aufpassen müssen." Arminia Ibbenbürens Co-Trainer Matze Osterbrink sah in Dickens Toka eine entscheidende Figur beim rasanten 4:3 (3:1)-Auswärtssieg des Lokalrivalen Ibbenbürener SV. Obwohl Toka momentan auf einer Position spielt, die vor der Saison gar nicht für ihn vorgesehen war. "Sackstark" fand ihn Osterbrink am Sonntag.
Toka, just aus der A-Jugend der ISV emporgestiegen, wird im Kader als Stürmer geführt. Doch wie schon gegen Laggenbeck agierte er als Innenverteidiger. Und wie gegen Laggenbeck erzielte er das 1:0 für seine Mannschaft. Einen Fehlpass im Spielaufbau der Arminia antizipierte er gut, nahm Tempo auf und zog mit links kräftig ab - Keeper Timo Rohlmann war im langen Eck geschlagen.
"Lust auf die Position"
Antrittsschnell, kopfballstark, beidfüßig gut im Abschluss unterwegs - Toka bringt alles mit, um die ISV mit vielen Toren an die Tabellenspitze zu schießen. Doch weil seinem Trainer die Innenverteidiger ausgehen, musste Lürwer improvisieren. "Vorne drückt der Schuh nicht ganz so", führt der Trainer an. Stimmt, neben Kevin Hagemann und Felix Kuhlenbeck, die am Sonntag in der Startelf standen, stehen Sebastian Wellmeyer, Daniel Lürwer zur Verfügung, Simon Kock kehrt zudem bald ins Training zurück.
Hinten ist das Personal dagegen dünn. Phil Langelage hat sich vor der Saison gen Laggenbeck verabschiedet, Florian Börgel ist noch keine Option, Till Wienke ist verletzt und Alexander Haaseloop angeschlagen. "Dicki hat Lust auf diese Position, er hat das bei Preußen auch gespielt", so Lürwer.
"Hat ganz gut geklappt"
Ob er sich mit der Leistung festgespielt habe? Lürwer muss lachen. "Lars [Meckelholt, Anm.] ist ja für ein Spiel gesperrt. Wahrscheinlich wird Dicki nächste Woche wieder in der Abwehr spielen." Der Spieler fügt hinzu: "Auch wenn man's kaum glaubt habe ich den Großteil meiner Jugend Verteidiger gespielt. Da wir so viele Verletzte hatten, haben wir das im Training ausprobiert und das hat dann gut geklappt."
Dass der junge Toka am Sonntag nicht zum ersten Mal zentral in der Viererkette agierte, war schnell zu erkennen. Seine Antizipation ist bemerkenswert, in der Luft stimmt das Timing. "Spielaufbau und Ballkontrolle gefallen mir noch nicht ganz so gut", kritisiert Lürwer. Dafür übernimmt Toka Verantwortung, verwandelte kurz vor der Halbzeit einen Elfmeter zum 3:1. Gerrit Oberhaus trug zudem die Kapitänsbinde - die jungen Spieler der ISV sind in Abwesenheit von Haaseloop, Wienke, Simon Kock und vor allem Janis Schneider alles, aber keine Mitläufer.