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Lottes U23-Trainer Majid Cirousse schweigt - seine Spieler nicht.

Der Klub schweigt - Lottes Spieler sprechen mit Vereinswechsel


Von Mario Witthake

(02.07.17) Noch immer ist offen, ob eine U23 der Sportfreunde Lotte in der kommenden Saison überhaupt in der Kreisliga A an den Start geht. Trainer Majid Cirousse hält sich nach wie vor bedeckt und verweist auf seinen Vertrag bis Juni 2018. Dafür sprechen die Spieler - mit zahlreichen Vereinswechseln.

Sermed Hasso (Concordia Belm-Powe), Michael Brand (SC Lüstringen), Gerrit Ruhöfer (SV Hellern), Randy-Julian Schilling (TV Bohmte), Alireza Khedmati (TuS Haste), Lüder Behrendt (SV Bad Rothenfelde) sowie Paschalis Papadakis, Luciano Ferrigno, Kadiralb Dibra, Felix Sydikum und Jonas Weinrich (alle zum SC Türkgücü) haben bereits einen neuen Verein gefunden. Zahlreiche weitere Spieler, unter anderem Top-Scorer Arber Shala, haben sich mit dem Team solidarisiert und sich bei den Sportfreunde Lotte abgemeldet (Opens external link in new windowhier zur Liste der bekannten Zu- und Abgänge). Auch die eingeplanten Neuzugänge Adem Ulusoy (VfL Osnabrück U21), René Stockhowe (SuS Buer) Fernando Seker (BW Hollage) und Sebastian Staas (VFR Voxtrup) haben sich wieder umorientiert.

Damit stehen aktuell zwei Spieler im Kader der zweiten Mannschaft: Gerrit Budke-Gieseking und Benjamin Paesler. Wie der Verein in den nächsten Wochen ein Team zusammenstellen will, ist vollkommen offen. Sven Westerhus, im Verein für die U23 verantwortlich, ist seit Wochen telefonisch nicht erreichbar. SF-Obmann Manfred Wilke sagte am vergangenen Donnerstag, dass sich die Opens external link in new windowbrennenden Fragen erst bis Mitte Juli klären lassen werden.

Warum wendet sich die Mannschaft überhaupt vom Verein ab? Dazu liegt uns eine Email eines Spielers vor, der stellvertretend für die Mannschaft von einem "Vertrauensbruch" seitens des Klubs spricht. Aus der Email geht hervor, dass den Spielern, die im Januar für eine weitere Saison in Lotte zugesagt hatten, finanzielle Versprechen gemacht worden seien. Am letzten Spieltag der Rückrunde (28. Mai) wurde den Spielern dann mitgeteilt, dass der Verein von den finanziellen Zusagen zurücktreten werde.

Email mit massiven Vorwürfen

Was danach folgte, schildert der Spieler wie folgt: "Durch die Aussage des Vereins waren bereits die ersten Spieler verschreckt und haben sich relativ schnell für ein Verlassen des Vereins entschieden. Es sind aber noch circa 16-18 Spieler übrig geblieben, die den Verein jeweils gesondert und nachweislich per Einschreiben dazu aufgefordert haben, Stellung dazu zu beziehen, wie es nun weiter gehen soll. Zum einen mit dem Trainer und zum anderen mit den ursprünglich erteilten finanziellen Zusagen für die kommende Saison. Unsere Aufforderung hat der Verein schlichtweg ignoriert. Erst als wir damit gedroht haben an die Presse zu gehen war Sven Westerhus für ein Gespräch bereit. Wir haben uns dann gemeinsam mit Sven Westerhus und Majid Cirousse am 14. Juni getroffen. In diesem Gespräch wurde uns mitgeteilt, dass Majid Cirousse in der neuen Saison definitiv nicht mehr Trainer sei. Es wurde uns stattdessen Herr Michael Tillman als neuer Trainer vorgestellt. An die finanziellen Zusagen wolle man sich aber nach wie vor nicht halten."

Seitdem geht es quasi hin und her. Manfred Wilke will von einer Freistellung Cirousse' nichts wissen, sagte aber, dass dem Verein die negative Presse über die zweite Mannschaft dazu bewogen habe, die personelle Zusammenstellung der U23 in Frage zu stellen. Das Fass zum Überlaufen brachte der Vorfall in Halverde, als ein Spieler Lottes (im Auswärtsspiel als Linienrichter eingesetzt) mit zwei Spielern des SV Halverde in eine Opens external link in new windowgewalttätige Auseinandersetzung verwickelt war. 

Dazu wiederum die Schilderung eines Mannschaftskollegen: "es wird bei einigen Zeitungen von einer Schlägerei zwischen zwei Spielern aus Halverde und einem unserer Spieler geschrieben. Nachweislich hat es sich so zugetragen, dass zwei Spieler aus Halverde einen Spieler von uns brutal zusammen geschlagen haben. Selbst als unser Spieler auf dem Boden lag, wurde weiter auf ihn eingetreten. Unser Spieler hat sich nicht mal gewehrt, geschweige denn selbst zugeschlagen. Hierzu gibt es sogar einen Schiedsrichtersonderbericht, der meine vorgenannten Ausführungen bestätigt. Wie man also von einer Schlägerei oder von einem Fehlverhalten unseres Spielers schreiben kann, ist mir schleierhaft."

Zu spät informiert?

Fakt ist, dass das sportjuristische Verfahren nach wie in der Schwebe ist. Der offensichtlich angegriffene Spieler war zur Verhandlung am 7. Juni genauso wenig erschienen wie die Spieler aus Halverde. Aus Lotte heißt es, der betreffende Spieler sei erst verspätet über den Termin informiert worden und habe arbeiten müssen. Einige Spieler der U23 gehen sogar so weit, dass sie der KSK im Verbund mit der eigenen Vereinsspitze Kalkül vorwerfen.

Reichlich missverstanden und ungerecht behandelt fühlt sich also insgesamt diese Mannschaft, die allerdings de facto in der Fairplay-Tabelle der Kreisliga A ganz unten steht. Dazu der Spieler: "Als Begründung für die Freistellung von Majid Cirousse als Trainer nannte man die Außendarstellung der U23. Wir haben Herrn Westerhus damit konfrontiert, wie man die Außendarstellung beurteilen möchte, wenn in der ganzen Saison kein einziges Spiel von einem Verantwortlichen des Vereins beobachtet wurde. Fast schon amüsant ist in diesem Zusammenhang, dass Herr Westerhus selbst in einem Spiel in der Hinrunde (in Brochterbeck) bei uns mitgespielt und prompt eine Gelbe Karte wegen Meckerns bekommen hat. Ansonsten war er kein einziges Spiel mehr zum Beobachten, außer vielleicht mal 10-15 Minuten zwischendurch. Und auch sonst war kein einziger Vertreter des Vereins jemals in dieser Saison zugegen. Jedenfalls nicht um das Auftreten der Mannschaft beurteilen zu können. [...] Herr Westerhus nannte die Fairplay-Statistik als Bewertungsmaßstab. Unser Einwand, nämlich dass unsere Profi-Mannschaft (als eigentliches Vorbild) genauso schlecht dasteht wie die zweite Mannschaft, schien die Argumentation von Herrn Westerhus entkräftet zu haben."

Fazit: Die Fronten zwischen Klub und Mannschaft sind reichlich verhärtet. Da ist ein Trainer, der keine Spieler hat, aber seinen Vertrag erfüllen will. Und da ist eine neue Saison, die in gut sechs Wochen beginnt. Was folgt? Denkbar ist, dass die U23 zurückgezogen wird und als bereits feststehender Absteiger in die Saison geht. Weitere Variante: Der Klub zieht die Spieler der dritten Mannschaft (Kreisliga C) hoch und versucht mit den übrig gebliebenen Spielern der Zweiten sowie potenziellen Neuzugängen einen Kader zusammenzukratzen. Dazu der Spieler: "Bemerkenswert finde ich übrigens, dass die Sportfreunde Lotte es innerhalb von nur zwei Jahren geschafft haben, insgesamt drei Herrenmannschaften zu verlieren."

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