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Kreisliga A - Anschwitz History

Meister und Aufsteiger in die Bezirksliga im Jahr 2005: SW Esch! Eine echte Einheit - die damals den halben Ort abgerissen haben soll. Wie man sich erzählt... Foto: privat

Echte Escher Einheit steigt auf


Von Stephan Meyer

(17.04.20) Etwas Wehmut kam gestern und heute bei Heiko Becker auf. Grund dafür: Heimspiel-online hatte sich telefonisch angekündigt um über das Jahr 2005 zu sprechen. Becker, heute Coach des Bezirksligisten ISV, trainierte damals vor 15 Jahren im zweiten Jahr Schwarz-Weiß Esch und wurde mit den Püsselbürenern am Ende der Saison Kreismeister und stieg in die Bezirksliga auf. Grund genug für Becker, die alten Presseartikel rauszukramen und in Erinnerungen zu schwelgen: "Das waren dreieinhalb schöne Jahre, die mit richtig guten Jungs richtig Bock gemacht haben. Nicht nur wegen des Aufstiegs."

Aber die Saison 2004/2005 (Becker: "Ein rundum Wahnsinns-Jahr") ragte dann eben doch heraus. In den Jahren 2001 bis 2003 waren die Escher jeweils nur knapp dem B-Liga-Abstieg entkommen. Dann übernahm Heiko Becker das Zepter als Spielertrainer. Zuvor übte er selbiges Amt beim A-Liga-Konkurrenten SF Lotte 3 aus, wo aber schlichtweg die personellen Alternativen rar wurden. "Das Angebot aus Esch kam genau passend. Das habe ich nie bereut." Das erste Jahr endete für Beckers neuen Club auf Rang sechs. Ein erster Fingerzeig also, wo es hingehen könnte. "Als Trainer hab ich fast immer einen Plan gehabt. Intern wollten wir im zweiten Jahr schon unter die ersten Fünf", erinnert sich der Übungsleiter.

"Es hat einfach viel funktioniert"

Dass der Plan mehr als aufgehen würde, lag für Becker an vielen kleineren Faktoren: "Wir hatten nicht unbedingt die besten Fußballer, aber wir waren von der Nummer eins bis zur 20 eine echte Einheit, haben Gas gegeben und waren alle fit." Viele Spiele drehten die Schwarz-Weißen nach Rückständen - besonders im heimischen Sportpark, wo seinerzeit regelmäßig einige hundert Zuschauer am Platz waren. "Das haben die Jungs den Leuten mit tollen Leistungen zurückgezahlt", lobt Becker mit ein paar Jahren Abstand. Nur zweimal ging seine Truppe in der Spielzeit als Verlierer vom Platz. Auch personell war vor der Saison was passiert. Mit Schnapper Thorsten Menger, Markus Hoppe, Markus Redder und Henning Kampka stießen vier starke A-Jugendliche zum Team. Zudem wechselte mit Bastian Blankemeyer ein höherklassig erprobter Mittelstürmer vom Nachbarn ISV rüber nach Püsselbüren. "Unsere Trainingsbeteiligung war geil. Es hat einfach viel funktioniert", fasst Becker zusammen.

Die Krönung folgte dann am 10.05.2005. Viertletzter Spieltag. Ein Dienstagabend. Einen Punkt in Hörstel musste das Team einfahren, um von Verfolger Lotte 2 nicht mehr eingeholt werden zu können. "Da haben wir uns sehr gequält, hatten aber eben auch eine junge Truppe", erzählt Becker. Eine junge Truppe, auf die trotz eines gewissen Drucks Verlass war. Nach Gelb-Rot gegen Andre Menger überstand Esch über eine halbe Stunde in Unterzahl und verwandelte den ersten Matchball durch ein torloses 0:0. Meister. Aufsteiger. Der Rest war Party.

Esch-Kapitän und Teil der "Menger-Wirtschaft": Andre (l.). Hier bei der Meisterehrung. Foto: privat

Oder eben "eine Riesengaudi über mehrere Tage", wie sich Stephan Menger erinnert, der heute als einziger vom Meisterteam noch im Seniorenfußball (Escher Zwote) gegen das Leder tritt. Man sei dann mit dem Bus von Hörstel zum heimischen Gasthaus Wulf gebracht worden. "Dort war erstmal alles dunkel. Aber als wir reinkamen, ging plötzlich das Licht an." Natürlich war alles bereitet für eine rauschende Meisternacht. An einem Dienstagabend wohlgemerkt. Einer der Akteure hätte sich wohlmöglich lieber einen anderen Termin zum Meister werden gewünscht. Für Markus Hoppe stand am Morgen danach die mündliche Abiturprüfung an. Da musste die Uhr in der Nacht doch das ein oder andere Mal ein Stündchen zurückgedreht werden, wie Stephan Menger lachend erzählt. Es sei bei der Prüfung aber alles glatt gelaufen. Natürlich empfing die Truppe Hoppe nach der Prüfung mit einem Kaltgetränk auf dem Schulhof. Meistersausen dauern eben länger als einen Tag oder eine Nacht...

Menger-Wirtschaft, Terrier Wulf und Stier Grewe

Am Namen Menger kommt man nicht wirklich vorbei, wenn man auf den Kader von damals zurückblickt. Mit Michael, Stephan und Thorsten (Brüdertrio) sowie Andre und Frank (ebenfalls Brüder und Cousins der anderen drei) tauchte der Name so manches Mal gleich fünffach auf dem Spielberichtsbogen auf. "Die Menger-Wirtschaft" nennt Becker die fünf schmunzelnd.  "Thorsten war ein überragender Torwart. Er hat uns oft genug im Spiel gehalten", erinnert sich Becker an den damals 18-jährigen zurück, der später auch zwei Jahre im Oberliga-Kader der SF Lotte stand. Hinten räumte ein Christian Wulf auf, dem der Ruf vorauseilte, eher jemand für's Grobe zu sein. Becker dazu: "Er war schon so ein Terrier wie Berti Vogts, aber er konnte auch vernünftig Fußballspielen." Im Zentrum zog der junge Markus Hoppe die Fäden, den Becker als einen "begnadeten Fußballer, der am Ball mit einem  hohen Tempo versehen war" bezeichnet. Vorne verrichtete der erfahrene Sturm um Blankemeyer (13 Hütten) und Maik Jansing (15) zuverlässig seine Arbeit. Und dann war da ja noch der teaminterne Torschützenkönig Markus Grewe, der die rechte Bahn beackerte.

"Bei der Meisterfeier stand er kopfschüttelnd neben mir und sagte 'Heiko, ich kann eigentlich gar keine Tore schießen' ", sagt Becker lachend und ergänzt: "Aber er war auf rechts wie ein Stier, den man nicht aufhalten konnte." 19-mal langte der stämmige Grewe zu. Die Namensliste könnte man gefühlt endlos fortführen. Becker tut sich jedoch schwer damit, einzelne herauszuheben: "Da würde ich den anderen nicht gerecht werden." Es stand eben immer eine echte Einheit auf dem Platz, die am Ende verdient Meister wurde und SWE nach 13 Jahren zurück in die Bezirksliga hievte.

Dort verlief das erste Jahr noch mehr als ordentlich, unter anderem mit zwei Derby-Siegen gegen die ISV. Im zweiten Jahr ging es dann bergab. Beckers Engagement endete im Laufe der Saison, das Team stieg 2007 wieder in die A-Liga ab. Becker will die Zeit nicht missen, auch wenn das Ende eher unschön verlief: "Ich bin immer extrem gerne von Lotte nach Püsselbüren gefahren und freue mich heute noch, wenn ich die Jungs von damals wiedersehe."

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