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Stefan Seiler hatte eigentlich nur vor, ein bisschen zu kicken für den SC Halen. Daraus wurde ein bisschen mehr... Foto: Rolf Grundke/Rolfinaction

Vom Ende, damit aufzuhören


von Fabian Renger

(28.01.20) Eigentlich wollte Björn Jansson Stefan Seiler gar nicht auf den Keks gehen. Und eigentlich sei die Verpflichtung von Stefan Seiler für den Spielertrainer des SC Halen auch nur eine Lösung für den Moment gewesen. Das jedenfalls Öffnet internen Link im aktuellen Fensterschrieben wir am 28. August. Schon damals mutmaßten wir: Vielleicht leckt Seiler ja Blut. Nun, fünf Monate später, sollten wir uns vielleicht mal über ein zweites Standbein als Wahrsager Gedanken machen - denn Stefan Seiler ist immer noch da. Und Stefan Seiler hat mehr als nur Blut geleckt.

Zwölfmal lief er für den SCH seitdem auf. In sieben Begegnungen butzte er. 13 Treffer gingen auf sein Konto. Der ehemalige Angreifer des FC Eintracht Rheine und des SuS Neuenkirchen kickte bis zum Sommer beim SC Hörstel, er war begehrt. 30 Jahre sind ja nix für einen Mann mit dem eingebauten Torriecher. Doch Seiler wollte nicht mehr. "Irgendwann muss man dann auch sagen, es ist gut gewesen. Das ist aber schwerer als gedacht, wenn man immer Fußball gespielt hat", berichtet der Goalgetter.

Die Anrufe des Björn Jansson

Doch er wollte es durchziehen. Allen absagen. Er ist Bäcker. Wenn dann Nachtschichten anstehen, geht's abends um 18 Uhr ins Bett, um 23 Uhr geht der Wecker wieder. Training? Spiel? So richtig gut passt das nicht zusammen. Zumal es ja auch noch ein Leben abseits des Platzes und der Backstube gibt. Allerdings hatte er die Rechnung ohne Björn Jansson gemacht.

"Björn hat mich echt lange penetrant gestochert", erzählt Seiler. Penetrant stochern? Okay, okay: Da mussten wir auch genauer nachhorchen. "Er hat unter der Woche fünf- bis sechsmal angerufen und gefragt, wie es aussieht, bis ich dann gesagt habe: Ich komme mal zum Training", erinnert sich Seiler. Nach der ersten Trainingseinheit kam alsbald die zweite, dann die dritte...und irgendwann folgte die Frage, ob er nicht bei einem Match mitspielen könne. Es herrschte Not im Kader, damals am 29. August vorm Heimspiel gegen die ISV-Reserve. 

Früher ging Stefan Seiler sogar in der Oberliga auf Torejagd. Diese Szene aus unserem Archiv stamm aus dem Derby zwischen dem SuS Neuenkirchen und dem FC Eintracht Rheine im August 2014.

Auch hier sagte Seiler zu. Hat sich gelohnt. Nach zwei Minuten lag die Kugel im Netz. Seiler hatte natürlich direkt getroffen. Das musste ja zwangsläufig so kommen. Aus der Nummer kam er nicht mehr raus. "Dann steckst du wieder drinne. Dann spielst du das erste Spiel und machst direkt das erste Tor - und bist wieder angestachelt", erzählt Seiler. Das Leiden eines Vollblutfußballers. Einer mit Rückgrat:"Es ist dann vielleicht auch ein bisschen blöd gelaufen für die Vereine, denen ich abgesagt habe. Da muss ich dann auch zu stehen."

Die Integration am Hasenkamp war derweil einfach. Steffen Christoffer oder Betreuer Ron Twiehaus kannte er als Westerkappelner schon, auch Alex Fried war kein Unbekannter. Fürs nächste Jahr hat er bereits zugesagt. "Es macht unheimlich Spaß, sonst würde ich es nicht mehr machen", fühlt er sich pudelwohl in der Kombo.

Der Ehrgeiz ist noch da

Er versucht, wenigstens einmal die Woche zu trainieren. Wenn's nicht geht und die Trainer ihn nicht für die (Start)Elf berücksichtigen, stellt er sich gerne hinten an. Ansprüche sind ihm fremd. Die will er auch gar nicht stellen. "Das wäre auch nicht fair den anderen gegenüber, aber ich glaube, man freut sich eher, wenn ich komme", so Seiler.

Ein Toreziel hat er sich nicht gesteckt. Auch keinen Karriereplan. Wie lange es noch geht? Abwarten, auf den Körper hören. Ehrgeiz hat er aber schon. "Wenn du 4:0 gewinnst und schießt kein Tor, dann freust du dich zwar, aber dir fehlt was. Das wurmt dich schon", sagt Seiler. Eigentlich wollte er ja nur ein bisschen mit den Jungs kicken. Und eigentlich war er ja nur eine Lösung für den Moment. Dann hätte er diese Probleme nicht. Das hat er nun davon. 

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