SaLti und blutige Lippen
Von Stephan Meyer
(08.08.19) Salti beim Fußball? Na, wenn sie technisch einwandfrei im Miro Klose-Style daher kommen, nehmen wir sie doch gerne. Blutige Lippen beim Fußball? Muss nicht wirklich sein. Lässt sich aber leider auch nie gänzlich vermeiden. Fußball ist ja bekanntlich auch Kampf. Sowohl Salti als auch blutige Lippen gab's indes bei einer Trainingseinheit von Brukteria Dreierwalde zu bestaunen. Ball oder Fußballschuhe waren dabei gar nicht gefragt. Jan Wissings Truppe absolvierte eine Teambuilding-Einheit in Dankern und probierte sich dabei im Wasserski.
Und das sorgte mal so richtig für Spaß und Erheiterung, wie Routinier Marc Vehr zum Besten gibt: „Wir haben uns eigentlich durchgehend kaputt gelacht.“ Insbesondere Sebastian Vennemann habe sich als Wasserski-Ass hervorgetan: „Ich weiß nicht, ob er eine Wasserski-Anlage im Garten hat, aber er ist losgefahren als würde er das jeden Tag machen“, verrät Vehr. Die Salti funktionierten einwandfrei. „Das war schon sehr beeindruckend“, staunten Vehr und Co. nicht schlecht bei Vennemanns ungeahnten Qualitäten. Marcel Steggemann hingegen sei nicht so elegant auf den Skiern unterwegs gewesen. „Der sollte lieber nochmal im Garten von Sebastian üben“, meint Marc Vehr lachend. Steggemann stürzte direkt, „küsste“ die Skier und musste im Krankenhaus mit fünf Stichen an der Lippe genäht werden. Muss man nicht haben. „Hinterher konnten dann aber alle drüber lachen“, beschreibt Vehr. Beim anschließenden Grillabend sei Steggemann schon wieder munter gewesen.
Sportlich sieht der 31-jährige Vehr seine Brukteria gut aufgestellt, vor allem in der Kaderbreite. Coach Wissing baue viele junge Akteure wie Robin Steggemann und Bennet Stroot ein, sodass der Konkurrenzkampf angeheizt werde. „Die jungen Spieler profitieren viel von Jan und drängen auf die Stammplätze“, schätzt Vehr realistisch ein, dass es für ihn selbst und andere „alte Hasen“ interessant werden könnte. Am Saisonstart gehts für Vehr und Co. Sonntag zum Aufsteiger nach Lienen - eine weite Reise also. Vorher traut sich Marc Vehr noch ins Tipp-Duell für den ersten Spieltag, den SW Esch und Westfalia Hopsten bereits heute Abend eröffnen. Wochenlang haben sich die hiesigen Kicker gequält. Bei teils unmenschlichen Temperaturen. Nun dürfen sie loslegen. Wir haben mal so richtig Bock drauf.
SW Esch - Westfalia Hopsten (Do., 19:00 Uhr)
Wie im Vorjahr gibt’s das Duell der beiden Teams auch in dieser Spielzeit drei Mal. Das Los der ersten Pokalrunde lässt beide nächste Woche erneut die Klingen kreuzen. Im abgelaufenen Spieljahr wussten beide über weite Strecken zu überzeugen. Unterm Strich waren sie am Ende mit dem Resultat bestens zufrieden. Diese Saison wollen das beide mindestens bestätigen. In Hopsten steht mit Frank Greiwe ein neuer Mann an der Linie, der „Ikone“ Christoph Meyer ablöste und mit Elias Strotmann (Emsetten 05) den Hopstener Schlüsselspieler ersetzen muss. Von den vergangenen fünf Duellen konnten Bruno Kitroschats Escher keines für sich entscheiden. Vor einem Jahrzehnt zog das Match zu Bezirksliga-Zeiten hunderte Zuschauer in seinen Bann. Marc Vehr erwartet kampfstarke Hopstener, die den Püsselbürenern Probleme bereiten werden
Heimspiel-Tipp: 1:1 - Punkteteilung zum Liga-Auftakt.
Vehr: 1:3.
Ibbenbürener SpVg II - SV Büren (So., 13:15 Uhr)
ISV-Neu-Coach Philipp Hölscher steht eine blutjunge Truppe zur Verfügung, die mit einigen A-Jugendlichen aufgefrischt wurde. Nicht mehr zur Verfügung stehen hingegen die Routiniers Flo Börgel und Philipp Bensmann. Bange muss Hölscher deswegen nicht werden. Die Reserve profitiert jedes Jahr von der starken Jugendarbeit im Sportzentrum Ost. Mit dem SV Büren gibt dort Sonntag Mittag ein Geheimfavorit seine Visitenkarte ab. Marcel Czichowskis Team hat derbe Verstärkung bekommen und möchte nach Platz elf in der Vorsaison nun zumindest ins obere Drittel. Czichowski begrüßte unter anderem den früheren A-Junioren-Bundesliga-Torschützenkönig Marco Schneider in seinen Reihen. Es gibt nicht wenige in der Liga, die den SVB auf dem Zettel haben. Büren hat sich im Pokal in Dörenthe schon mal warm geschossen. Spektakulär waren die Partien im Vorjahr. 8:2 und 5:4 hieß es am Ende fürs jeweilige Heimteam.
Heimspiel-Tipp: 1:2 - Die junge ISV-Truppe schrammt knapp am Punkt vorbei.
Vehr: 1:2. „Auch wenn man bei der ISV nie weiß, wer von oben runterkommt.“
Teuto Riesenbeck - SC Halen (So., 15:00 Uhr)
Keinen Punkt holte Teuto im Pflichtspieljahr 2019 bislang. Sang- und klanglos stieg das Team aus der Bezirksliga ab. Mittlerweile ist aber die Freude zurück rundum die Oase-Arena. Das Team von Frank Karlisch und Reinald Wiesch hat richtig Bock auf den Neustart im Kreisoberhaus und will zumindest unter die ersten Fünf. Die Partie gegen den Vorjahresvize könnte da schon ein erster Fingerzeig sein. Halen schnupperte lange am Durchmarsch in die Bezirksliga, bekam es in der entscheidenden Saisonphase dann aber schlicht nicht mehr auf die Platte. Nun will die Truppe der spielenden Coaches Björn Jansson und Michi Beuke erneut anfgreifen. Fehlen wird dabei Abgänger und Top-Innenverteidiger Konstantin Worch. 2005 trafen sich Teuto und Halen letztmals. Riesenbeck setzte sich in der B-Liga 5:1 durch.
Heimspiel-Tipp: 0:1 - Der eine Halener Tempogegenstoß sitzt.
Vehr: „Riesenbeck ist für mich eine Wundertüte.“ 1:1.
VfL Ladbergen - DJK Arminia Ibbenbüren (So., 15:00 Uhr)
Möglichst nicht nochmal solange zittern möchte Andreas Habbens VfL in dieser Spielzeit. Habben übernahm für die letzten sechs Spiele, am Ende hielt Ladbergen die Klasse. „Wenn es erst einmal läuft, kann es schnell ein Selbstläufer werden. Bist Du aber erst einmal in dem Sog drin, kommst Du so schnell auch nicht mehr heraus", meinte Habben unlängst. Ein guter Auftakt wäre da nicht das Schlechteste. Gegen den Bezirksliga-Absteiger hängen die Träubchen da aber durchaus hoch. Hubi Ahmanns Gang zeigte unlängst im Pokal auf dem Dickenberg beim 7:1 ihre Baller-Laune - allen voran Dodo Breuer mit sechs Buden. Trotz zahlreicher und auch namhafter Abgänge wie Maxi Walkenhorst oder Vadim Schmidt darf man die DJK im oberen Drittel erwarten. Starke Akteure aus dem eigenen Stall werden die Lücken füllen. Ahmann freut sich „über die vielen Arminen im Kader“. Fast fünf Jahre ist der letzte VfL-Sieg gegen die Arminia her. Im Oktober 2014 erwischte die Ibbenbürener eine derbe 0:4-Pleite an der Königsbrücke.
Heimspiel-Tipp: 0:2 - Souveräner Start des Absteigers.
Vehr: 0:4. „Arminia ist zu stark. Die gehören für mich in die Bezirksliga.“
Eintracht Mettingen - SC Preußen Lengerich (So., 15:00 Uhr)
Der Name Eintracht Mettingen fällt schnell, wenn es darum geht, wen man dieses Jahr ganz vorne in der Verlosung erwarten darf. Das beste Rückrunden-Team der Vorsaison hätte bei ein paar Spielchen mehr am Ende sogar fast noch ganz oben angeklopft. In der Hinrunde spielte die Combo von Tobi Stenzel und Christian Loetz aber zu häufig remis. Die Coaches dürfen sich auch in diesem Jahr wieder auf zahlreiche Verstärkung aus dem starken Unterbau am Tüötten-Sportpark freuen. Der Weg bei der Eintracht zeigt eindeutig nach oben. Genau andersrum wars zuletzt an der Münsterstraße in Lengerich. Zwei Abstiege in Serie haben den einstigen Oberligisten in die A-Liga zurückgespült. Mittelfristig möchte Pascal Heemanns Gang wieder hoch, der direkte Wiederaufstieg ist aber nicht das Ziel der jungen Truppe. Kuriosum am Rande: Als der SCP 2014 in die Bezirksliga aufstieg, machte er sein letztes A-Liga-Spiel in Mettingen und verließ die Kreisliga mit einem 3:2-Auswärtssieg. Genau an dem Ort gibts am Sonntag den Lengericher Neustart.
Heimspiel-Tipp: 0:0 - torlos mag zwar niemand, aber wir tippen das jetzt einfach. Punkt.
Vehr: 2:0. „Lengerich muss sich nach den Abstiegen vielleicht erstmal sortieren.“
SW Lienen - Brukteria Dreierwalde (So., 15:00 Uhr)
Mit unverändertem Kader möchte der Aufsteiger um das Trainertrio Maik Horstkotte, Sebastian Ruwisch und Andreas Horstmeier im Oberhaus bestehen. Die Klasse dazu ist am Postdamm vorhanden. Dafür spricht eindeutig die Torquote im Aufstiegsjahr. Satte 127 Mal ballerten Yannik Lunow (32 Buden) und Co. in die gegnerischen Hütten. Jan Wissings Brukteria möchte unbedingt so eine verkorkste Hinserie wie 2018 vermeiden. Vor einem halben Jahr steckte das Team tief im Abstiegsstrudel. Liga-Experten hatten eher das Gegenteil erwartet. Eine bombige Rückserie sorgte dann aber schnell für Sicherheit und am Ende für einen zufriedenstellenden achten Rang. Am Weikamp ist die Qualität fürs obere Liga-Drittel durchaus vorhanden. 2:2 trennten sich beide Teams letztmals im B-Liga-Duell 2016. Die Brukteria stieg am Ende auf - Lienen ist nun drei Jahre später nachgezogen. Marc Vehr erwartet „einen hochmotivierten Aufsteiger“, setzt aber dennoch auf Auswärtsdreier für seine Truppe.
Heimspiel-Tipp: 3:3 - Wilder Start für den Aufsteiger, der drei Mal vorne liegt.
Vehr: 1:3. Die Torfolge legt Vehr gleich auch schon fest: „0:1 Zumwalde, 0:2 Berni Blindmann, 0:3 Vehr, 1:3 Plagemann.“ MIt Berni Blindmann meint Vehr indes Youngster Robin Steggemann, dem er genau wie Keeper Daniel Plagemann gern einen besonderen Gruß da lässt. 1:3 Plagemann? Ja, Marc Vehr traut seinem Keeper ein Eigentor zu. Und wenn Vehr erstmal Spaß am Ärgern gefunden hat: „Kannst schreiben, dass Daniel Plagemann in sein vorletztes Jahr geht.“ Machen wir doch gern. ;)
Falke Saerbeck - SV Dickenberg (So., 15:00 Uhr)
2018 spielte Falke noch bis zum letzten Spieltag um die Meisterschaft mit, im just abgelaufenen Spieljahr stand am Ende „nur“ Rang sieben zu Buche. Coach Holger Althaus war damit nach verkorkster Hinrunde versöhnlich gestimmt. Seine Truppe kassierte immerhin die zweitwenigsten Gegentore der Liga. Der SVD ist zurück im Kreisoberhaus - mit frischem Blut auf der Trainerbank. Aufstiegscoach Carsten Frieling ging von Bord, neu am Ruder sitzt Dirk Sterthaus. Dieser ist gerade mit Arminia Ibbenbüren 2 aus der A-Liga abgestiegen. Das soll kein schlechtes Omen sein. Im Pokal bekam der Dickenberg schon einen ersten Eindruck verpasst, was eine Liga höher warten kann. Vor über 15 Jahren gelang es dem SVD letztmals, gegen die Falken zu gewinnen.
Heimspiel-Tipp: 3:1. Der SVD zeigt aber, dass er mithalten kann.
Vehr: „Holger Althaus wird seine Jungs heiß machen, Dickenberg als Aufsteiger ist schwer einzuschätzen.“ 1:0.
SC Dörenthe - TGK Tecklenburg (So., 15:00 Uhr)
Beide Teams gehören zum erweiterten Favoritenkreis. Das ist zumindest die Meinung vieler so genannten Liga-Kenner. Der DSC beendete die Vorsaison auf einem starken vierten Rang, die Kobbos kamen einen Rang dahinter ins Ziel. Gespannt sein darf man, wie am Kahlen Berg der Abgang von Knipser Isuf Asllani verkraftet wird. Zumindest wurde dafür eine ordentliche Portion höherklassige Erfahrung an Bord geholt. Julian Lüttmann, Ex-Zweitliga-Kicker bei RW Oberhausen, ist nun gleichberechtigter Trainer neben Klaus Bienemann und will dabei auch selbst noch gegen die Murmel treten. Der DSC hat bereits sein erstes Pflichtspiel absolviert, flog dabei daheim gegen Liga-Konkurrent Büren aus dem Pokal. Tecklenburg wartet seit dem Aufstieg 2015 auf einen Sieg im Dörenther Hafenstadion.
Heimspiel-Tipp: 2:2 - Ein gerechtes Remis sorgt für gute Laune auf beiden Seiten.
Vehr: „Das wird ein körperbetontes Spiel mit Roter Karte und Elfmeter.“ 2:2.
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