Knippenbergs Einwechslung der Schlüssel

Von Stephan Meyer

(08.03.20) Nach dem Hinspiel-Erfolg kratzte Preußen Lengerich auch an der heimischen Münsterstraße dran, den Tecklenburger Kobbos eine Pleite beizubringen. 3:1 führte der SCP nach 24 Minuten und kaufte dem Spitzenreiter eindrucksvoll den Schneid ab. Die laut Pascal Heemann "Wahnsinns-Qualität" in der Tecklenburger Offense machte aber am Ende doch den Unterschied: 5:4 (4:3) hieß es am Ende für die Gäste.

Heemann sah seine Preußen in dem intensiven Nachbarschaftsduell spielerisch insgesamt als das bessere Team an: "Wenn man nur die spielerischen Elemente nimmt, sind wir der Sieger. Da waren wir definitiv besser." Insbesondere in den ersten 25 Minuten spielten fast nur die Hausherren. Kobbo-Spielertrainer Julian Lüttmann kritisierte den Auftritt der Seinen entsprechend: "Da waren wir zu passiv, nicht präsent genug. Wir haben die Mitte überhaupt nicht zugekriegt, hatten im Spiel gegen den Ball nicht unseren besten Tag."

Zimmermanns "extreme Qualität"

Schnell führten die Preußen durch Doppelpacker Martin Fleige und Dominic Dohe sowie zwischenzeitlichem Ausgleich durch Till Guttek mit 3:1 (24.). Pascal Heemann staunte nicht schlecht: "Die Tore waren megageil herausgespielt." Dreimal assistierte der nicht in den Griff zu kriegende Timo Zimmermann. "Der hat eine extreme Qualität. Ihn haben wir oft nicht gut verteidigt", lobte Lüttmann des Gegners Top-Vorbereiter.

Aber die Kobbos haben eben auch ihre Qualität - auch von der Bank. So reagierten Lüttmann und Klaus Bienemann früh und brachten den erfahrenen Jost Knippenberg als Stabilisator für die Mitte. Lüttmann: "Das war der Schlüssel. Danach hatten wir besseren Zugriff im Zentrum." Ausdrücklich wollte Lüttmann das nicht als Kritik am für Knippenberg weichenden Yuri Schwartz verstehen. Einen musste es eben treffen. "In dem Moment bitter für den Jungen, aber das wird er verkraften". Dass der Tabellenführer Rückstände verkraften kann, zeigte er in der Folge eindrucksvoll. Von Lüttmann gab's dafür ein Kompliment: "Danach waren wir eiskalt."

Selimi und Guttek ragen raus

Binnen zwölf Minuten drehten erneut Guttek sowie zweimal Mergim Selimi die Partie. "Beide haben ein überragendes Spiel gemacht. Sie muss man heute herausheben", war Lüttmann angetan. Besonders sehenswert war Selimis zweiter Streich in Minute 40 zum 4:3 für die Kobbos: Nach einem Diagonalball vernaschte er drei Lengericher, drang in die Box und vollstreckte eiskalt ins lange Eck.

Till Guttek legte dann nach 71 Minuten das 5:3 für die Gäste nach. Durchs Zentrum dringend konnten ihn die SCP-Abwehrreihen nicht stoppen. Zimmermanns Anschluss kam in der Folge zu spät, die Kobbos durften sich über den 14. (!!) Sieg in Folge freuen und haben so die einzige Saisonpleite aus dem Hinspiel gerade gerückt. Gänzlich zufrieden war Julian Lüttmann nicht: "Acht Gegentore in zwei Spielen gegen Lengerich waren so nicht geplant."

Preußen Lengerich - TGK Tecklenburg     4:5 (3:4)

1:0 Fleige (12.), 1:1 Guttek (14.),
2:1 Fleige (20.), 3:1 Dohe (24.),
3:2 Guttek (28., FE), 3:3 Selimi (33.),
3:4 Selimi (40.), 3:5 Guttek (71.),
4:5 Zimmermann (90.).