Biss schlägt 80 Prozent
Von Stephan Meyer
(20.09.19) "So schnell landet man wieder auf dem Boden der Tatsachen". Björn Jansson, Trainer des SC Halen war bedient. Fünf Tage nach dem 9:0-Rausch gegen Esch verlor der Tabellenführer 1:3 (0:1) in Ladbergen. Ausgerechnet beim Schlusslicht, dass so den ersten Saisonsieg genießen darf. Coach Andreas Habben war entsprechend obenauf: "Ich würde lügen, wenn ich sage, dass das nicht gut tut. Das Gefühl genießen wir jetzt erstmal."
Habben hatte ohnehin keinerlei Zweifel an der Qualität seiner Truppe gehabt. Der Sieg gegen den Spitzenreiter dürfte die Liga aufhorchen lassen. "Endlich haben wir den Bock umgestoßen." Für den Auftritt seiner Gang hatte Habben richtig was über: "Wir haben das Spiel bestimmt und Halen überhaupt nicht ins Spiel kommen lassen. Wir waren richtig bissig." Die Hausherren waren eng dran und störten den Favoriten unmittelbar bei der Ballannahme. Für Björn Jansson war das teilweise am Rande der Legalität: "Es war klar, dass sie uns auf dem Weg den Schneid abkaufen wollen würden. Aber das war teils blindes Treten." Allein daran wollte Jansson es aber nicht im Ansatz festmachen: "Wir haben heute nicht die Einstellung, nicht den Biss gefunden. 80 Prozent reichen nicht. Und Ladbergen hat eben alles reingeworfen", erkannte Jansson die Pleite fair an.
Feldspieler Szczotko im Halener Tor
Die Partie begann schon im Vorfeld suboptimal für die Gäste. Schnapper Maxi Gregor verletzte sich beim Aufwärmen, sodass Jansson und Spielertrainer-Kollege Michi Beuke Feldspieler Pawet Szczotko ins Tor stellen mussten. Dann musste die Partie auch noch mit Verspätung angepfiffen werden, da der angesetzte Schiedsrichter nicht erschienen war. Szczotko indes machte seine Sache zwar ordentlich, ließ sich aber bei Ladbergens Führungstreffer übertölpeln. Youngster Marcel Witzke, just aus der A-Jugend entsprungen fasste sich in Minute 25 aus 35 Metern ein Herz und nagelte die Murmel über Szczotko hinweg mittig ins Tor. Habben hatte ihm zuvor den Rat gegeben "Versuch's einfach Mal". Versuch erfolgreich - Ladbergen zur Pause vorne. "Unsere erste Führung in dieser Saison. Danach haben die Jungs noch mehr an sich geglaubt", jubelte Habben. Auf Halener Seite vergaben Jokab Schulz, der allein vor VfL-Schnapper Rene Schenke drüber schoss und Kevin Wolff Hochkaräter. Wolff traf kurz vor der Pause das Lattenkreuz. "Wenn wir die machen, gewinnen wir hier", trauerte Jansson den Szenen ein wenig nach.
Als Alex Fried in Minute 57 ausglich, hätten wohl die Meisten erwartet, dass der Spitzenreiter die Partie komplett dreht. Ladbergen ließ sich aber nicht von seinem Weg abbringen und ging durch Steffen Weikerts 25-Meter-Freistoß, der halbhoch rechts einschlug, erneut in Führung (77.). Drei Minuten später legte Simon Richter nach Steckpass das 3:1 nach. Dabei blieb's. Erster Dreier für Ladbergen, erste Pleite für Halen. "Heute kam vieles zusammen. Dumm gelaufen", fasste Björn Jansson zusammen.
VfL Ladbergen - SC Halen 3:1 (1:0)
1:0 Witzke (25.), 1:1 Fried (57.),
2:1 Weikert (77.), 3:1 Richter (80.).
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