Komplimente für Beide, Punkte für DJK

Von Stephan Meyer

(28.09.19) Erneut sah Dreierwaldes Trainer Jan Wissing im Vergleich zur Vorwoche fußballerisch eine Steigerung bei seiner Truppe - erneut ging die Brukteria jedoch leer aus. Im Freitagsspiel setzte es am heimischen Weikamp eine 2:4 (1:1)-Schlappe gegen Arminia Ibbenbüren. Ausschlaggebend waren dabei die letzten 25 Minuten. Da führten die Hausherren noch 2:1, verloren aber zunehmend die Puste: "Wir haben hinten raus kein Konzept mehr gefunden und konnten auch von der Bank aus nicht mehr entsprechend reagieren", analysierte Wissing.

Das sah bei Arminen-Coach Hubi Ahmann genau andersherum aus. Als Dreierwalde die Körner verließen, "konnten wir von der Bank noch draufpacken". Ahmann brachte unter anderem Tizian Hohnhorst, der das wichtige 2:2 markierte und Freddy Ruwe in die Partie. Auch Ruwe ließ seine Klasse mehrmals aufblitzen und legte die beiden Siegtreffer Dodo Breuers in der Schlussphase auf. Breuer war mit drei Tagestreffern mal wieder Man of the Match.

Jeweils gegen den stärksten Gegner

Komplimente gab's indes von beiden Seiten - für beide Seiten: "Arminia war im Spielaufbau bislang der stärkste Gegner. Sie haben das clever gelöst", lobte Jan Wissing die Ahmann-Truppe. Auch Ahmann sparte nicht mit Lob für den Gegner: "In den ersten 65 Minuten war das unser stärkster Gegner bislang. Sie waren körperlich sehr präsent und haben eine hohe individuelle Qualität. Das war ein hartes Brett." Die erste große Möglichkeit der Partie hatte Dreierwaldes Robin Steggemann, der allein auf Gäste-Goalie Robin Peters zusteuernd vergab. In Minute 28 gingen dann die Gäste in Führung. Gerrit Mahmutovic zog einen Freistoß von der linken Seite auf den langen Pfosten, wo Philipp Spallek per Kopf quer auf Breuer legte, der aus kurzer Distanz ungehindert einschieben durfte - 0:1. "Da passte unsere Zuteilung nicht", erkannte Jan Wissing. Das hochverdiente Pausen-1:1 zehn Minuten später war dann extrem sehenswert. Eine schöne Kombination über rechts, die Christian Schütte-Bruns final vor Peters' Hütte brachte, vollendete Sebastian Vennemann mit einem feinen Flugkopfball (38.). Genauso wollte die Brukteria ihre Angriffe ausspielen.

Fehlende Heimpuste und Gäste-Oberwasser

Die Heimelf war auch nach der Pause gut drin, zunächst gar besser als die Arminia, die sich in die eigene Hälfte gedrängt sah. Frank Zumwalde und Michi Ungru hätten schon für das verdiente 2:1 sorgen können, welches Ungru dann in Minute 58 per Kopf nach einem langen Freistoß von der Mittellinie gelang. Vieles deutete in der Phase auf drei Heimpunkte hin. Dann ließ die Dreierwalder Puste jedoch nach, die Gäste bekamen deutliches Oberwasser. In Minute 70 ergaunerte Ivo Pohl sich die Murmel in Dreierwaldes Spielaufbau, legte quer auf Hohnhorst -2:2. Den Rest besorgten Ruwe und Breuer.

Die DJK hüpft durch den vierten Dreier in Serie zumindest bis Sonntag auf Rang eins. Thema war die Tabellenführung nach dem Spiel nicht wirklich: "Unabhängig davon wurden natürlich danach noch einige Bierchen geschlürft. Im Moment gibt's wenig zu klagen", genießen Ahmann und Co. die derzeit sorgenfreie Phase.

Wissings Torwartsorgen

Sorgen bereitet Jan Wissing hingegen schon seit Monaten die Torwartposition. Gegen die Arminen stand mit Kai Kramer erneut ein Feldspieler zwischen den Pfosten. Kramer wechselt sich meist mit Philipp Holtkamp ab. Der ist ebenfalls Feldspieler. Einen etatmäßigen Keeper hat Wissing nur in seltensten Fällen im Kader. Routinier Daniel Plagemann stellt sich ohne Training Sonntags normal noch zur Verfügung, muss aber aktuell wegen einer entzündeten Sehne im Handgelenk passen. Vertreter Marcel Steggemann ereilte am ersten Spieltag die Schockdiagnose Kreuzbandriss. "Das macht sich natürlich auch in den Ergebnissen bermerkbar", erkennt Wissing, der aber ausdrücklich hervorhebt, dass in keinster Weise als Vorwurf an Kramer und Holtkamp zu meinen. Beide machen ihre Sache mehr als ordentlich, "sind aber eben keine gelernten Torhüter". Zehn bis 15 Schnapper habe Wissing vor der Saison angesprochen, bekommen hat er keinen. "Die Kreisliga A reizt heute nicht mehr so. Und Kohle gibt's bei uns auch nicht. Wir können nur eine coole Truppe und ein cooles Sportgelände bieten."

Brukteria Dreierwalde - DJK Arminia Ibbenbüren     2:4 (1:1)

0:1 Breuer (28), 1:1 Vennemann (38.),

2:1 Ungru (58.), 2:2 Hohnhorst (70.),

2:3 Breuer (79.), 2:4 Breuer (88.).