Anderer Name -  aber weiter sexy

Von Fabian Renger

(30.07.20) Nur zwei Niederlagen in zwei Jahren. Wer bietet weniger? Sebastian Schomaker ist Trainer einer ganz speziellen Kombo. Durch die C-Liga pflügte die Mannschaft in der Spielzeit 2018/19 gänzlich ohne Punktverlust, in der B-Liga war das Team ähnlich erfolgreich drauf. Je zwei Pleiten und Unentschieden standen 15 Erfolgen gegenüber. Das reichte für den zweiten Platz in der Kreisliga B2, den nächsten Aufstieg und eine Verwandlung. Aus Arminia Ibbenbüren III wurde so jetzt Arminia Ibbenbüren II. Die Hülle mag vielleicht anders sein, der Inhalt bleibt aber dergleiche. Diese Truppe heißt zwar anders, bleibt aber weiter irgendwie sexy.

"Ich sage immer: Im Herzen Arminia 3, auf dem Rücken Arminia 2", erklärt Schomaker. Klingt abgedroschen, ist es aber nicht. Mit dem Groß der Gang geht er nämlich ins gemeinsame vierte Jahr. Da weiß der eine, was der andere kann und tut. Nach dem Gesetz der Serie müsste im kommenden Sommer also der nächste Aufstieg folgen. Möglich? "Wir wollen mal die Kirche im Dorf lassen", stempelt der Boss diesen Gedanken als absolutes Hirngespinst ab. "Da werden Spiele gegen Mannschaften auf uns zukommen, wo wir 90 Minuten hinterherlaufen werden."

Diverse A-Liga-Experten

Schomaker denkt an Brocken wie Eintracht Mettingen, den SC Dörenthe, den SC Halen, Preußen Lengerich oder auch die stark verstärkte ISV-Reserve. Wie soll Arminias neue Zwote da mithalten? Zumindest mit dezenter A-Liga-Expertise. Torwart Michel Wellermann, Christian Haselberger oder Nico Kreyenkötter beispielsweise schnupperten schonmal im A-Liga-Oberhaus rein - bei Arminias Erst- oder Zweitvertretung. Auch für Sven Tebbe ist dieses Gebiet kein absolutes Neuland, er war zu seiner Zeit bei Brukteria Dreierwalde mal dort unterwegs. Schomaker sagt deshalb folgenden bemerkenswerten Satz:"Eines kann ich versprechen: Mit uns kann man immer rechnen."

Nicht mehr rechnen kann er mit David Schlingmann, den es studienbedingt in die Ferne zieht. Ein herber Verlust, Schlingmann kann gut knipsen. "Alleine David als Mensch aus einer Mannschaft, die so gut funktioniert, zu verlieren - das tut schon weh", kommentiert Schomaker. "Er weiß auch immer, dass unsere Türen offen stehen." Starker Ersatz steht aber schon parat: Dennis Reinelt kommt vom SV Dickenberg. Vor zwei Jahren butzte der in der Kreisliga B stolze 24-mal. Mit ein Grund dafür, dass dem SVD damals der Aufstieg in die A-Liga gelang. "Er ist auch genau der Typ, den ich gesucht habe", sagt der Coach. Ebenfalls vom Berg kommt Igor Michel. "Ein kräftiger Bursche, den du als Innenverteidiger oder auf der Sechs einsetzen kannst", berichtet der Trainer. Auch der Dritte im Bunde, Dominik Tondock, kommt vom SVD - er ist ebenfalls einer für die Sechs. Nach einer halbjährigen Pause meldet sich obendrein Maysam Tavasoli zurück zum Dienst.

Wenig Corona-Speck

Eine gute Basis. Am Mittwochabend stand der offizielle Trainingsauftakt an. 22 von 23 Flemmern waren bereits an Bord. Der erste Eindruck? Positiv. "Es war nicht so, dass einer 25 Kilo zugelegt hat", flachst Schomaker. Es war die erste richtige Einheit seit dem 8. März, in den vergangenen vier Wochen war komplett Funkstille angesagt. "Davor haben wir die Jungs vier Woche bei Laune gehalten", erzählt Schomaker. Heißt: Königsschießen, 4-gegen-2, ein bisschen lockerers Beisammensein. Mehr ging damals ja auch fast nicht. Machte aber nur so semiviel Spaß.

Apropos: Den hat die Truppe vor allem auch außerhalb des Platzes. Nach dem B-Liga-Aufstieg gab's seinerzeit eine Planwagen-Party. Die große A-Liga-Aufstiegssause fiel aber nun aus den bekannten Gründen aus. Sie soll irgendwann noch nachgeholt werden. Immerhin traf die Bande sich neulich zu einer "Wald-Wanderung", wie es Schomaker nett umschreibt. Trecker plus Anhänger plus Bier plus Schnaps - und ab dafür. War auch ganz nett. Für flüssiges Bestechungsmterial war ebenfalls wieder gesorgt. In der C-Liga gab's eine kleine Fanta mit Eis vom Fußballobmann, in der B-Liga nun pro Punkt einen Liter Bier vom Trainerteam. 47 Zähler waren es schlussendlich, Schomaker und sein Co-Trainer Mario Zahn legten da natürlich noch einiges oben drauf. Was da wohl erst in der A-Liga folgen mag...